Werte Herren,
eigentlich versuche ich mich nie in der Kunst des Dichtens.
Jedoch hat mich ein traumatisches Erlebnis vergangene Nacht um den Schlaf gebracht und mich heute früh zu diesem Gedicht interpretiert:
Wenn ich nachts im Bette bin,
zieht es mich zur Bibel hin.
Und so nehme ich das weise, älter noch als alle Greise
und recht viel geliebt Buch, um vom HERRn fleißig zu lesen.
Und so füllen sich im Kopfe, gleichsam Wasser in dem Topfe,
redliche Gedanken und der Wunsch dem Herrn zu danken.
Im Herzen brennt ein redlich Feuer, doch dann geschieht es - ungeheuer, das Weib dreht sich im (Nachbar-) Bette rum, oh HERR wie ist das Weibe dumm.
Und weg ist nun der heil'ge Geist, der in der Bibel mich unterweist und weg ist auch mein Lebensmut, er weicht einer rasenden Wut.
Und so nehme ich den Rohrstock schnell und während ich mein Weib verprell, läuft eine Träne an mir herab, hinunter in ihr trocknes Grab.
Und in meinem Kopfe denk ich stumm: "Warum nur ist das Weibe dumm?"
Den zerbrochenen Rohrstock betrauernd,
Peter Malischewski