wer bereits geraume Zeit auf diesem Brette stehsegelt, der dürfte wissen, daß jene fett werden, welche auf den HERRn vertrauen. Nicht umsonst kann man schließlich die Redlichkeit des hochverehrten Sittenwarts Asfaloths bereits an dessen Leibesfülle ermessen.

Jedoch erdreisten sich immer wieder Subjekte, ob aus Faulheit, Völlerei oder Drogenkonsum, sich dieses hohe physische Ideal zu erschleichen. Wozu ein töfter Christ zwölf Stunden des tiefen Gebets und drei Biberbraten braucht, erreicht ein Heide bereits durch den satanischen Kolaabusus in seiner geringsten Form.

Daher stellt die Physis von Mensch und Weib nicht in jedem Falle ein Merkmal der Redlichkeit dar, weswegen ich in meinem nachfolgenden Gedicht - man verzeihe mir das Wortspiel - den schmalen Grat dieser Problematik näher beleuchten möchte:
Der schmale Grat
Der Christ stärkt seinen Glauben in heiligen Messen,
doch für das leibliche Wohl gibt es das Essen!
Ob Biber-, Hunde- oder Giraffenbraten,
eifrig verzehrt, wird das Hüftgold kaum auf sich warten.
Auch der Fettammer sei hier aufgezählt,
während man bei Meister Wong Nummer 34 wählt.
Es wird fett, wer dem HERRn vertraut,
daher sind Kirchenbänke verstärkt gebaut.
Schreitet die feiste Frau Meier zur Kapelle heran,
sieht man jenem Weibe die Frömmigkeit an.
Ihrem Fettsteiß weicht die Bank fast komplett,
selbst jugendliche Trottel nennen sie "fett".
Letztere saufen Kola und stopfen sich Kekse ins Maul,
grasen die Toftemärkte ab, sind sonst aber faul.
Frau Meier oder den töften Asfaloths übertreffen diese
um Längen in der Breite, sodaß nicht immer gilt die Devise:
Es wird fett, wer dem HERRn vertraut,
denn manchmal wird dem Christen die Butter vom Brote geklaut.
Und daher, ihr frommen Leute, bleibt Asfaloths zeitweilig der Arche fern,
denn als Sittenwart und Vorbild hat er die Jugend gern.
An die Spitze will er sich wieder kämpfen, Rekorde brechen, Unglaubliches schaffen,
denn wenn er einst zwölf Zentner zählt, wird's auch die Jugend raffen:
Es wird fett, wer dem HERRn vertraut,
wenn man sich den knorken Asfaloths anschaut.
Zwar ist eine Fettleber ein ernstes Anliegen,
doch hierfür müssen Glauben und Bauch schwer wiegen!
Es schlägt vor, daß Herr Asfaloths inkünftig fast alle politischen Posten ausfüllen sollte,
Dr. Benjamin M. Hübner