Sittenverfall in Berlin: Kirchen nachts verschlossen!

[Abolurd]

Ein keusches Hallelujah!

Ich habe diesen Faden erstellt, um Ihnen, verehrte Mitchristenmenschen, von einem weiteren Greuel in der mit Sünde überladenen Stadt Berlin, in der zu leben ich beruflich verdammt bin, zu berichten.


Zuvorderst muss ich jedoch, zum besseren Verständnis, hier zunächst bekennen, dass mich des Nächtens oftmals unknorkige, beängstigende und sogar hin und wieder unkeusche Träume heimzusuchen pflegen. Ich erwache dann immer sehr verstört und entsetzt, orientierungslos, mit einem übelriechenden Schweißfilm überzogen und lauthals um Hilfe schreiend im meinem völlig zerwühlten Bette.

Vor einer Woche war einer dieser Träume von solcher Intensität, Unredlichkeit und Widerwärtigkeit, dass ich im Schlafe vor Furcht und Ekel sogar in mein Bett geharnt habe! Ich konnte mich nach diesem schlimmen Traum überhaupt gar nicht mehr beruhigen und wollte daher unverzüglich das Gotteshaus in meinem Bezirk aufsuchen, um dort für meine Seele zu beten, mich zu sammeln und die Nachtruhe alsbald in positiverer Weise wieder fortsetzen zu können.

Und da musste ich feststellen, dass unsere Kirche Nachts verschlossen bleibt! Potztausend und Sapperlot!
Ich konnte es einfach nicht fassen, selbst jetzt noch zittere ich vor Wut und Enttäuschung über diesen Sittenverfall am ganzen Körper. Das Haus Gottes darf seinen Schafen doch nicht verschlossen bleiben! So rannte ich dann die ganze Nacht in den Straßen umher, ganz verschwitzt und vollgeharnt, um eine andere Kirche zu finden, in der ich für mein Seelenheil hätte beten können, doch es war bei allen Kirchen, die ich fand, das Gleiche: ihre Türen waren fest verschlossen, und auch lautes Klopfen und Rufen hat mir nichts weiter eingebracht als den Unmut einiger Ketzer, die aus ihren Fenstern riefen, ich solle mein Schnütchen halten und weiterziehen (sie verwendeten hierfür jedoch andere Worte, die ich Ihnen, liebe Christenmenschen, an dieser Stelle nicht zumuten darf und möchte).

Was sagen Sie hierzu, verehrte Mitchristen? Wie kann es sein, dass die Häuser Gottes Nachts verschlossen gehalten werden? Ich deute dieses als den Versuch einer mutwilligen Körperverletzung an allen Christenmenschen dieser Stadt, als eine Gefahr für Leib und Leben eines jeden Gemeindemitgliedes. Ich war und bin schockiert!

Denn stellen Sie sich einmal vor, es käme in einer Nacht wirklich einmal der Leibhaftige mit seinen Dämonen (und dieses würde sicherlich nachts geschehen!), um die Menschen in diesem Sündenpfuhl zu verschlingen und sie mit den Zähnen knirschen zu lassen! Dann gäbe es keinen Rückzugsort, keinen sicheren Hafen - wir wären alle verloren und verdammt und würden aus unseren sündigen Häusern auf die Straße gezogen und dort mit Höllenpeitschen von äußerst muskulösen, ziegenbeinigen Dämonen in Stücke gegeißelt werden!

Vor Angst zitternd und jauchzend,

Abolurd.

[Dr. Waldemar Drechsler]

So rannte ich dann die ganze Nacht in den Straßen umher, ganz verschwitzt und vollgeharnt, ...

Hochgeehrtes Kindchen Absolut!

Berlin ist schon eine komische Stadt, Sie sind gewiss nicht der erste Berliner, der nachts nach Urin & Schweiss duftend durch die Strassen zu rennen pflegt - meine Wenigkeit ist sogar der Meinung, die gesamte Siedlung rieche wie die sanitäre Einrichtung eines versifften Hauptbahnhofes. Kirchen sind allerdings keine Hauptbahnhöfe, Potztausend! Sie Tölpel hätten die Kirchbänke beschmutzt - weitere Gründe braucht es schlussendlich nicht, um Ihnen den Einritt in das Gotteshaus redlicherweise zu verwehren.

Aufklärend,
Dr. Waldemar Drechsler

[Abolurd]

meine Wenigkeit ist sogar der Meinung, die gesamte Siedlung rieche wie die sanitäre Einrichtung eines versifften Hauptbahnhofes.

Verehrter Herr Drechsler, damit gebe ich Ihnen uneingeschränkt recht, diese Stadt ist ein erbärmlich stinkendes Höllenloch.

Die Kirche ist allerdings kein Hauptbahnhof, Potztausend! Sie Tölpel hätten die Kirchbänke beschmutzt - weitere Gründe braucht es schlussendlich nicht, um Ihnen den Einritt in das Gotteshaus redlicherweise zu verwehren.

Mein Vorhaben war es nicht, in verlotterter Faulheit auf einer Bank zu sitzen, sondern vielmehr vor dem Altar zu knien, und den HERRn um Beistand und Vergebung zu ersuchen. Sapperlot, ich würde niemals ein Gotteshaus mit meinen Körpersäften entweihen!

Grundsätzlich halte ich es für einen schlimmen, nicht hinzunehmenden Sittenverfall, dass eine Kirche abgeschlossen und so für einen Christenmenschen unzugänglich gemacht wird. Wieviele verlotterte Jugendliche, die Nachts umherstreifen, hätten errettet und erlöst werden können, wenn ihr nächtlicher Weg sie zufällig in Gotteshaus und so in die Gegenwart des Herrn geführt hätte?

Verzweifelt mit dem Kopf schüttelnd ob dieser Sünde an der Christenheit,

Abolurd.

[Hermann Gelsdorf]

Knabe Lourdes,

Sie entweihen die Kirche in dem Moment, in dem Sie mit bepinkelter Hose heineinschreiten! Vor dem Altar wäre eine Urinpfütze ja noch schlimmer, weil der Pfarrer ausrutschen und sich etwas brechen könnte! Übrigens kann man Ihre Frage auch umdrehen: Wie viele verlotterte Jugendlichen haben die Kirche in der Nacht verdreckt, mit Sprühdosen verunstaltet oder in die oberknorken Weihwasservorräte gepinkelt? Kein einziger kam hinein! Ich haße Jugendliche.

[Abolurd]

Ein keusches Hallelujah, verehrtester Herr Gelsdorf,

ich trug zu dem Zeitpunkt keine Hose, sondern hatte mir aufgrund der Dringlichkeit meiner Mission lediglich einen Morgenmatel übergeworfen. Dieser war gänzlich keusch und keimfrei, denn schließlich befand sich der ganze Harn ja in meinem Bette, wo mich der schlimme Traum befiel. Von dem Verursachen von Pfützen kann daher keine Rede sein, wohl aber dürfte mein Bukett zu diesem Zeitpunkt nicht sehr gottgefällig gewesen sein, da stimme ich Ihnen uneingeschränkt und mit schamgesenktem Haupte zu. Ich glaube jedoch, dass der HERR wegen der außerordentlichen Umstände hierfür Verständnis gehabt hätte.

Um nächtlichen Vandalismus zu verhindern, muss selbstverständlich ein redlicher Ordnungshüter die Kirche bewachen. Sicherlich könnte hierfür eine ausreichend hohe Kollekte gesammelt werden. Dies kann also als Rechtfertigung für das unlöbliche Verschließen eines Ortes des chrlistlichen Rückzugs und Seelenheils nicht ausreichen.

Ihren Hass auf die verlotterte Jugend teilend,

Abolurd.

[Gunnar Kirsch]

Werter Herr Rüdiger,

Ihre Rotzbengeligkeit kennt keine Grenzen. Wieso eröffnen Sie einen zweiten Akkont? Oder ist die sprachliche Gleichheit purer Zufall?

Fragend

Gunnar Kirsch

[Abolurd]

Hallelujah, verehrter Herr Kirsch,

Sie sehen mich verwirrt. War Ihre Frage an meine Person gerichtet? Falls dem so sein sollte, kann ich Ihnen versichern, dass Ihre doch ein wenig frech und vor allen Dingen vorschnell formulierte Unterstellung nicht zutreffend ist und es sich um eine Verwechselung handeln muss.

Keusch aufjauchzend,

Abolurd.

[Gunnar Kirsch]

Werter Herr Abolurd,

bitte entschuldigen Sie meine wohl haltlose Vermutung. Hoffend, dass die nächtliche Prewachphasenurination nur eine einmalige Sache war und ansonsten eine Windel empfehlend,

Gunnar Kirsch

[Abolurd]

Hallelujah, geschätzter Herr Kirsch,

ich sehe Ihnen den unbedeutenden Fehltritt selbstverständlich nach, geschah dieser zuvorderst ja aus Gründen des Sittenschutzes im Plauderbrett und somit zum Wohle der Gemeinde und nicht zuletzt der gesamten Christenheit.

Es sei Ihnen versichert, dass mir diese schlimme Sache erst einmal und hoffentlich zum ersten und letzten Mal geschehen ist. Ich hoffe, diese Träume werden nicht frequenter und intensiver, sonst muss ich mich wieder einmal an meinen Gemeindepfarrer wenden, der mir äußerst suspekt ist.

Keusch beim Morgengebet aufjauchzend,

Abolurd.