Selbstanprangerung eines verzweifelten Mädels!

[Morgenroete]

Guten Tag liebe Netzgemeinde!
Das ist mitnichten mein erster Ausflug in die Weiten des Internetzes, aber ich sah es als angemessen, meine Sprache dieser Seite anzupassen.
Ich bin nur ein junges Mädel, und doch kann ich mich einfach nicht zwingen löblich zu leben!
Ich lebe in einem keuschen Klosterinternat für Mädchen, und der Tag ist streng strukturiert, ich lerne viel und schreibe gute Noten, um später eine tüchtige Hausfrau zu werden.
Und doch, ich bin trotz meiner Religiösen Erfüllung durch die unermessliche Liebe Gottes und den Anstrengungen meiner Nachhilfelehrerin nicht glücklich!

-Nachts im Bett schreibe ich Geschichten in denen es manchmal auch hoch her geht (natürlich ohne jegliche Unzucht oder sechsuelle Ausschweifungen)

-Ich halte es für falsch dass die Männer über die Frauen regieren sollen, da sie Gott als gleiche Wesen schuf

-Ich verabscheue die unkleidsamen, unbequemen Kleidungsstücke die angeblich für mein Geschlecht angemessen sein sollen

Und nun, liebe Herren der Netzgemeinde, frage ich Sie, ist es richtig einem Kind wie mir die Gedanken der Welt da draußen zu entreißen?

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrters Fräulein Morgenroete,

auch ich bin ein noch junges Fräulein, ich werde dieses Jahr erst 18 Jahre jung. Es ist überaus löblich, dass Sie in der Klosterschule sind, ich wette die Schwestern und die ehrwürdige Mutter Oberin erziehen Sie sehr gut. Auch ich möchte Nonne werden und freue mich dieses Jahr bereits Novizin zu werden so GOTT will. Vielleicht darf ich später an der Klosterschule junge Gören wie Sie unterrichten, dies wäre mein Traum. Doch nun zu Ihnen, auch ich kenne die Gedanken die Sie haben gut, warum müssen wir dem Manne dienen, diese Frage geht mir oft durch den Kopf. Dem HERRn sei dank, bin ich dank der Arche im Glauben gefestigt, so bekomme ich schnell und immer die Antwort auf diese Frage, weil GOTT es so will. Der HERR hat zuerst Adam erschaffen und wir Weiber sind aus seiner Rippe geschaffen worden, der HERR will es so, dass wir dafür dem Manne dienen und nicht aufbegehren. Wie Sie bereits festgestellt haben, sind wir Weiber natürlich näher an der Sünde als der Mann, deshalb bedürfen wir auch öfters der liebevollen Züchtigung. Wenn Sie möchten können wir zusammen beten und dem HERRn um Vergebung für Ihre unnötigen Gedanken bitten?

Sie herzlich grüßend und hoffend alle Fragen beantwortet zu haben,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrter Herren,

bitte vergeben Sie mit das ich zwei Beiträge hintereinander schreibe, ich habe allerdings eine Kleinigkeit übersehen. Es ist für mich als Weib wichtig, dem jungen Fräulein sie gut es geht zu helfen, von Frau zu Frau.

Dankend für Ihr Verständnis,

Ihr Fräulein Jessica Baal,

Sehr geehrtes Fräulein Morgenroete,

was stört Sie an der Kleidung die Sie tragen? Ich selbst trage immer ein Manschetten-Kleid, dunkle Strumpfhosen und dezente und flache Absatzschuhe, ich verzichte auf Mach-Auf (unredl: Make-Up) und flechte meine Haare zum Dutt. Es ist für uns Gören eminent wichtig, dass wir bereits in jungen Jahren, ein Muster an Keuschheit abgeben. Nehmen Sie doch die vielen jungen Gören, die sich knapp anziehen und aussehen wie Dirnen, viele dieser Mädchen sind mit 15 bereits schwanger, wollen Sie das etwa auch?

Erklärend,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Morgenroete]

Nehmen Sie doch die vielen jungen Gören, die sich knapp anziehen und aussehen wie Dirnen, viele dieser Mädchen sind mit 15 bereits schwanger, wollen Sie das etwa auch?

Sehr geehrte Frau Baal,

Nein, gewiss will ich das nicht!
Es stört mich nur, die meiner Meinung nach recht einendende Kleidung tragen zu müssen, da ich in ihnen einigen sehr löblichen sportlichen Tätigkeiten für heranwachsende Mädel wie mich, unter anderem Reiten, nicht nachgehen kann!
Ausserdem trage ich mein Haar am liebsten offen, auch wenn das manchmal den Anschein geben mag, ich wolle es damit den Jungen recht machen (was natürlich überaus ungezogen von mir wäre!).

Zu ihren gesamten, sehr schön formulierten Beitrag allgemein:
Es wäre sicher wunderbar eine so gütige wie löbliche Lehrmeisterin wie Sie zu haben!
Ich hoffe wirklich, Sie werden alsbaldig selbst Schülerinnen unterrichten und Mädel wie mich auf den rechten Weg bringen.
Doch, ich aufgrund eines Arbeitswechsels meines Vaters bald nach Süddeutschland verziehen werde, muss ich wohl auch der Klosterschule Lebewohl sagen. Hoffentlich darf ich zu einem ebenso strengen wie guten Lehrhaus wechseln!

Hoffend und Sie bewundernd,
Morgenroete

PS: Man verzeihe mir die an manchen Stellen recht simple Sprache und mögliche grammatikalische Fehler!

[Rotzbengel Rüdiger]

Ich selbst trage immer ein Manschetten-Kleid, dunkle Strumpfhosen und dezente und flache Absatzschuhe, ich verzichte auf Mach-Auf (unredl: Make-Up) und flechte meine Haare zum Dutt.

Nonne Ball,

sagen Sie, Sie sollten lieber nicht solch Gedanken in den Raum schweißen, nein. Der Grobe Gerhard, der Schlingel, der saß neben mir, da hat er gelesen, was Sie stets am keuschen Leibe tragen, nein, da wurde der Bub ganz hibbelig, ganz unruhig, da habe Ich ihn, schwups, mit einem Tritt zur Tür hinausgestoßen, Hurra.
Der Herr Hübbler sagt, Unkeusche Gedanken sind der erste Fahrplan zur Hölle; drum sprich, oh Bub: Sei stets ein redlich Knab'.

Apfelsaft trinkend,
Rotzbengel Rüdiger

[Clara Gropp]

Fräulein Morgenroete,

ich bin noch neu im Plauderbrett und auch wie Sie ein junges Ding. Jedoch möchte ich Ihnen höflichst ans Herz legen, die Bibel noch genauer zu studieren. Der HERR hat Mann und Frau nicht als gleiche Wesen erschaffen. So heißt es in MOSE/GENESIS 2.18: Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht!

In diesen Zeilen können Sie zum einen sehen, dass die Frau dem Menschen zu dienen hat. Zum anderen entspricht die Frau dem Menschen lediglich. Das bedeutet, dass sie an sich kein richtiger Mensch ist, also eine andere Art von Wesen. Lesen Sie die Bibel also mit Bedacht.

Erklärend und freundlich zunickend,

Clara Gropp

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrtes Fräulein Morgenroete,

auch ich gehe Reiten, versuchen Sie doch einen Damensattel, dieser ist für unsere Kleidung hervorragend geeignet, wir Frauen sollten keine Hosen tragen finde ich. Nun ich bin mir ziemlich sicher, dass Ihre Eltern stolz auf Sie sind, Sie sind Ihrem Vater eine gute Tochter. Leider war ich nicht immer so gläubig wie heute, einst war ich ein verkommenes Gör, ich habe gelogen und war Heimrechnerspiele abhängig, dank der Arche habe ich meine Fehler eingesehen und Buße für mein ehemals sündiges Verhalten getan.

Sie sehr knorke findent,

Ihr Fräulein Jessica Baal

Sehr geehrter Herr Rüdiger,

Sie haben absolut richtig gehandelt, wenn doch nur alle Buben so redlich und gutherzig wie Sie wären. Der Grobe Gerhard scheint mir aber ein sehr sündiger Knabbub zu sein, ich finde Sie sollten sein verhalten den hochverehrten Herrn Direktor Straffler melden, damit dieser den Buben Gerhard züchtigen kann und seine Seele vor dem Schwefelsee retten kann.

Sie für Ihre Redlichkeit bewundernd,

Ihr Fräulein Jessica Baal

Sehr geehrtes Fräulein Gropp,

Sie haben natürlich recht, allerdings bezeichne ich mich schon als Mensch, da ich eine Seele besitzte. In Moses/Genesis 2:18 steht es genauso wie Sie es geschrieben haben, aber könnte es sich hierbei nicht um ein Übersetzungsfehler handeln? Wenn wir Mädchen keine Menschen sind, was sind wir dann?

Grübelnd,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Dr Karl Savitius]

Fräulein Baal,
sehen Sie: Hunde sind beispielsweise das Abbild eines Wolfes, doch sind Hunde deswegen noch lange keine Wölfe. Aus der Bibel lernen wir, dass die Frau das Abbild des Mannes ist, den der HERR als Mensch schuf. Nur weil das Weib menschenähnlich aussieht, sprich ein Abbild des Menschen ist, ist es noch lange kein Mensch. Weiber haben eine Seele weil sie als Abbild des Mannes, der natürlich eine Seele besitzt, geschaffen wurde. Demzufolge hat Fräulein Gropp lückenlos Recht.
Beweisend,
Dr. Karl Savitius

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrter Herr Dr. Savitius,

vielen dank für Ihre Antwort, natürlich haben Sie recht. Wie Sie sehen habe ich noch viel zu lernen, einiges ist für mich noch recht unverständlich, da ich mich ja erst gut zehn Monate mit dem Studium der Heiligen Schrift beschäftige. Ich hoffe der HERR ist darüber nicht erzürnt, gebe ich mir doch allergrößte Mühe, IHM eine gute Dienerin zu sein.

Es dankt Ihnen herzlichst,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Billy Parker]

Geehrtes Fräulein Morgenröte

Mir erschließt sich nicht wieso sie sehr gute Noten schreiben wenn sie dieses gewonnene Wissen nicht in ihrer späteren Arbeit als Hausfrau nutzen können
(Ich entschuldige mich für evtl. Rechtschreibfehler und Unverständnis )

Freundlich
Billy Parker

[Dr Karl Savitius]

Herr Parkhaus,
ein wenig Wissen sollten man schon mitbringen, wenn man auf diesem Plauderbrett zu briefen wünscht. Fräulein Morgenröte schrieb, dass sie auf einem Klosterinternat sei. Was glauben Sie lernen dort die Gören? Mathematik, Fremdsprachen, Deutsch? Lal, selbstverständlich nicht. Gören sind dafür viel zu dumm, um auch nur Grundzüge dieser Fächer zu erfassen. Daher lernen Gören in einem Klosterinternat genau das gleiche, wie auf einer Töchterschule. Um es kurz zu machen "Die drei K's":Küche, Kinder, Kirche.
Belehrend,
Dr. Karl Savitius

[T Schmidt]

Herr Parken,

fehlen bei Ihrer Tastatur die Punkte und Kommata oder warum verwendeten Sie diese nicht?
Sie könnten auch einfach keine Rechtschreibfehler machen. So müssten Sie sich auch nicht entschuldigen.

Vorschlagend,
Herr Schmidt

[Dr Karl Savitius]

Herr Schmidt,
finden Sie es nicht etwas dreist, andere zu tadeln, obwohl Sie selbst keine Kommas setzen können?
Hinweisend,
Dr. Karl Savitius

Post Scriptum: Stellen Sie sich bitte erst vor, in dem Vorstellungsfaden, bevor Sie hier Beiträge schreiben.

[Morgenroete]

Sehr geehrter Herr Parker!

Ich verstehe Ihren Beitrag nicht ganz. Denn wie soll ich meinem künftigen Ehemann eine gute Frau sein, wenn ich nichts weiß über die Welt? Wie sollte ich wohl den Haushalt organisieren ohne die Grundkenntnisse der Mathematik? Und wie könnte eine dumme Frau gut sein zu den Kindern die sie ihrem Mann schenkt?

Erklärend,
Morgenroete

[AdamM]

Sehr geehrtes Fräulein Morgenroete,

natürlich muss ein Weib dieser Tage gewisse Grundkenntnisse haben! Es muss lesen können, wie es den Herd und die Waschmaschine, so der Herr des Hauses Gutmütig genug war, sie für sein Weib zu erstehen, bedienen zu können. Allerdings finde ich Ihre Pläne, die Welt sehen zu wollen, höchst fragwürdig! Zunächst sollte es einem christlichen Weib nur erlaubt sein, dass Haus in Begleitung ihres Mannes, oder einer schriftlichen Erlaubnis von ebendiesem zu verlassen, außerdem scheinen Sie mir noch viel zu unbedarft, um all den Sünden dieser Welt mit wackerem Christenmut zu begegnen! Immerhin sind sie nur ein Frauenzimmer und kein Mann!

Sehen sie es einmal so: Eine Frau mit zu viel Bildung, die eindeutig dem Manne vorbehalten bleiben sollte, könnte am Ende Dinge tun wollen, wie zu wählen! Oder, der HERR möge verhüten, eine eigene Meinung haben!

Erschauernd, ob dieses Gedanken und sich kasteiend,
Adam Müller