Der 1. April

[tsiar]

Werte Gemeinde,

mit Erschrecken musste ich heute sehen, was der 1. April, oder besser, was die Moderne aus ihm gemacht hat, für ein Tag ist. Überall die schlechten, dreckigen Scherze und Streiche, alles voller Unredlichkeiten. Was denken Sie?

tsiar

[Dr. Waldemar Drechsler]

Was denken Sie?

Hochgeehrtes Kindchen Tja!

Ich denke, dass Sie Diskussionen in Zukunft professioneller eröffnen sollten als Sie dies heute taten, Potztausend. Sie sollten sich präziser ausdrücken, von welchen Tatsachen (in diesem Falle "Unredlichkeiten") Sie zu berichten belieben. Schlechte, dreckige Streiche - wie Sie zu sagen pflegen - spielt einem die Politik nämlich das ganze Jahr über, das ist unabhängig vom Datum.



Irritiert,
Dr. Waldemar Drechsler

[Martin Berger]

Werte Herren,

der 1. April ist ein wahrlich knorker Tag.

Wie jedes Jahr, schickte ich auch dieses Jahr mein Weib Anna wieder in den April. Früh am Morgen schickte ich den Trampel los, um meine Schuhe beim Dorfschuster zu holen. Was mein tumbes Weib nicht wußte: In unserem Dorf gibt es gar keinen Schuster. LAL! So irrte meine Anna, während draußen der Sturm tobte, den ganzen Tag im Dorf umher, um letztendlich frierend und patschnaß wieder zu Hause anzukommen. Sie hätten das Weib sehen sollen, als es zitternd von sich gab, daß es den Schuster nicht gefunden hat. Wie dumm doch die Weiber sind!

Knorke Aprilscherze liebend,
Martin Berger

[mente captus]

Werter Herr Berger,

Sie sind ein echter Schelm!

Lachend,
Ihr Hans Wans

[Sören Korschio]

Herr Drechsler!

Ich schreibe es der Euphorie über das gestrige Datum zu, dass Sie in Ihren Bildbotschaften derart entgleisen! Dieses Plauderbrett bedient sich gewisser sprachlicher Standards, Potzdonner! Mein Weib Hildegard hätte gestern fast einen Herzinfarkt erlitten.

Es grüßt, nicht ohne die linke Augenbraue hochzuziehen,
Ihr Sören Korschio

[D Carwin]

LAL, Herr Berger!

Welch knorker christlicher Scherz. Das Wetter war diesem sicherlich nicht abträglich.
Treiben Sie jenen Schabernack auch nächstes Jahr wieder mit Ihrem Weibe, oder ist zu erwarten, dass es diesmal nicht darauf hereinfällt und sich daran erinnert, dass es doch keinen Schuster in Ihrem knorken Ort gibt?

Grinsend,
D. Carwin

[Markus Maier]

Werte Gemeinde,
ich möchte nun anprangern, dass diese verdorbenen, Klebstoff schnüffelnden Jugendlichen den redlichen Tag der Märtyrerin Agape von Thessaloniki missbrauchen, um grundanständigen Christen, wie mir, die Gartenzäune neu zu streichen. Das war nicht das erste mal!
Bereits letztes Jahr musste ich mir am 2. April bei meinem täglichen Morgenspaziergang die Augen reiben, denn da hatte tatsächlich jemand auf mein Hoftor phallische Symbole und satanistische Zeichen aufgemalt. Natürlich musste ich den Gang in die Natur vorab abbrechen, um diese Schmierereien zu entfernen und um das Tor mit viel Weihrauch und Weihwasser zu reinigen.
Dieses Jahr das selbe Theater! Offenbar haben es kleine satanistische Jugendliche auf mich abgesehen.
Geschätzte Gemeine, was soll ich tun?

Angsterfüllt meine Wurfbibeln in Griffweite aufbewahrend,

Markus Maier

[Dr. Waldemar Drechsler]

Hochgeehrter Lehrmeister Korschio!

Sehr wohl, Sie wissen doch, welch emotionaler Mensch die meine Person ist, Sackerlot. Ich vergass gestern - vom knurrenden Magen & der Euphorie übermannt - wohl versehentlich, dass Weibsbilder mitlesen, deren schlichte Gemüter bei jenem Anblicke hätten irreparable Schäden erleiden können! Wie schön es doch ist, dass Sie guter Christenmensch mit Ihren jungen Argusaugen über das Brett wachen! Das Bild wurde nun durch ein frauengerechteres ersetzt, Sapperlot.

Redliche Zensur als wichtigste Stütze der modernen Gesellschaft erachtend,
Dr. Waldemar Drechsler

[Martin Berger]

LAL, Herr Berger!

Welch knorker christlicher Scherz. Das Wetter war diesem sicherlich nicht abträglich.
Treiben Sie jenen Schabernack auch nächstes Jahr wieder mit Ihrem Weibe, oder ist zu erwarten, dass es diesmal nicht darauf hereinfällt und sich daran erinnert, dass es doch keinen Schuster in Ihrem knorken Ort gibt?

Grinsend,
D. Carwin

Werter Herr Carwin,

würde ich mein Weib schon heute wieder zum Dorfschuster schicken, wüßte es wohl noch, daß es im Dorf gar keinen Schuster gibt. Doch nächstes Jahr im April ist dieses Wissen längst verflogen. Ich überlege mir gerade, ob ich aus dem knorken Scherz eine noch knorkere Tradition machen solle, die sich Jahr für Jahr wiederholen wird. LAL, das wäre lustig!

Ein christlicher Spaßvogel,
Martin Berger

[Boethius]

Sehr geehrte Herren,

ich frage mich gerade, ob nicht die Gefahr besteht, einfältigen Nachwuchs zu produzieren, wenn man ein ausgesprochen dummes Weib heiratet. Bei Licht besehen ist die Befürchtung wohl unbegründet, da sie auf der erwiesenermaßen falschen Darwinschen Evolutionstheorie basiert. Des weiteren hoffe ich, das (für eine Frau) scharfsinnige Frl. Clara Gropp heiraten zu können, das Herrn Bergers Scherz sicherlich spätestens beim zweiten Mal durchschauen würde.

Ihr: Boethius

[D Carwin]

Herr Boethius,

kennen Sie es, wenn Sie zwei unangenehme Möglichkeiten zur Wahl stehen haben und Sie sich für eine derer entscheiden müssen. Da gibt es dann oft die Phrase, man müsse zwischen Pest und Cholera wählen. Selbiges könnte man sagen, wenn man Weiber über deren Intelligenz auswählt.

Werter Herr Berger,

Sie könnten jenes Wissen nutzen, um zu testen, wie lange sich Ihr Weib an diese Tatsache erinnern kann und damit, ob Ihr Weib eine vergleichbar gute Auffassungsgabe hat oder nicht. Glauben Sie, dass Ihr Weib in einer Woche noch weiß, dass es keinen Schuster gibt? Und falls ja, wie steht es um Ihr Wissen nach bereits einem Monat?

Interessiert,
D. Carwin

[Bernd Reuters]

Werter Herr Berger,
Ihr Weib kann sich wenigstens etwas merken, ganz anders ist da mein Weib Svetlana, welches ich vor nicht allzu langer Zeit ehelichte.
Sie ist so vergesslich, sie weiß nicht mal ihren Nachnamen, diese alte Schabracke.

Bernd Reuters

[Dr. Waldemar Drechsler]

..., ob nicht die Gefahr besteht, einfältigen Nachwuchs zu produzieren, wenn man ein ausgesprochen dummes Weib heiratet.

Hochgeehrter Jüngling Boethius!

Wie definieren Sie "ausgesprochen dumm" in Bezug auf das weibliche Geschlecht, Sapperlot? Weibsbilder sind allesamt mit solch geringem Grips ausgestattet, dass es zeitraubende Haarspalterei wäre, zwischen dem "ausgesprochen dummen" und dem lediglich "durchschnittlich dummen" Weibe zu unterscheiden. Im übrigen sei Ihnen gesagt, dass man als echter Kavalier Bezeichnungen wie "dummes Weib" zumindest in der Öffentlichkeit zu unterlassen hat, Potztausend. Zunächst begegnen einem die Frauenzimmer viel wohlgesinnter & ausserdem sagt man schliesslich auch nicht "tote Leiche", gell?

Erklärend,
Dr. Waldemar Drechsler

[Nepomuk Kaiser]

Knabe Boethius,

ich frage mich gerade, ob nicht die Gefahr besteht, einfältigen Nachwuchs zu produzieren, wenn man ein ausgesprochen dummes Weib heiratet.

ob Ihr Nachwuchs dumm wird, oder nicht hängt einzig und alleine von Ihren erzieherischen Fähigkeiten ab. Tägliche, liebevolle Züchtigung hat noch aus jedem Kind einen keuschen Christen gemacht, egal wie dumm die Eltern waren. Ich lege Ihnen nahe, sich den Faden "Schnelle Soforthilfe" genauer anzusehen. Dort melden sich nämlich immer wieder Rabeneltern, die mit der Erziehung ihrer Bälger vollkommen überfordert sind und beweisen gleichzeitig, wohin schlechte Erziehung führen kann.

Aufklärend,
Nepomuk Kaiser

[Gottlob von Giessen]

Werte Gemeinde, mir wird stets das Herz schwer, wenn ich an die naturgemäßen Verfehlungen der Frauenzimmerschaft denke. Ich will nicht Zweifeln, der HERR bewahre, nein, des Erhabensten brillante Schaffenskraft beweist sich auch hier; er hauchte dem Weibe gerade genug Verstand ein, um Sie kochen, putzen und nähen zu lassen. Kurzum: Dem in allen Bereichen Überlegenen Mann ein angemessener Knecht zu sein und Ihm leidliche irdische Tätigkeiten abzunehmen, damit dieser seine kostbare Aufmerksamkeit Höherem widmen kann. So, wie es der Wille des HERRn war und ist.

Meine Trauer gilt eher den weibisch burschikosen Strömungen der letzten Zeit, in welcher sich, meist durch herausragende Dumm- und Frevelhaftigkeit auszeichnende, Weibsbilder anmaßen, auf des Mannes Podest zu betreten. Auf einer Ebene wollen sie stehen, mit der knorken Spitze des HERRns Kreation und sich anmaßen, mit der erhabenen Schönheit der männlichen Körperlichkeit konkurrieren zu können. Diese ganze Angelegenheit ist von solch ridikülem Charakter, dass in der sogenannten "Psychologie" und anderem esoterischem Firlefanz wohl mehr Ernsthaftigkeit zu finden wäre. Reicht es Ihnen nicht, uns, der Männlichkeit, dem Abbild Gottes auf Erden, täglich Speis und Trank zu bringen, die Laken zu säubern und unsere Gemächer frei von Unrat und Regellosigkeit zu halten? Ich sage euch, es ist wie damals mit den Versengten. Jede Kreatur, die nur entfernt in Gestalt dem edlen und harten Mann des Westens gleicht, picht dereinst auf Gleichberechtigung. Ich meine, nieder mit Ihnen, lasst sie den Rohrstock spüren, bevor Ihre satanischen und häretischen Methoden Regel werden

Um göttliche Rechtschaffenheit betend,
Gottlob von Gießen