Aufruf zu mehr Nächstenliebe gegenüber dem Weib

[Benedict XVII]

Liebe Gemeinde,

an dieser Stelle möchte ich, in meiner Rolle als Gleichstellungsbeauftragter, zu mehr Mitgefühl und christlicher Nächstenliebe gegenüber gegenüber dem Weib aufrufen.

Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht! Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden!

Es ist unbestreitbar, daß das Weib eine dem Menschen vom HERRn auferlegte Prüfung ist. Es wurde vom HERRn jedoch ebenso mit dem Recht ausgestattet, dem Menschen zu dienen.
Auch wenn es schwierig ist: der Mensch sollte diese ihm auferlegte Prüfung annehmen. Auch das Weib ist eine vom HERRn erschaffene Kreatur.

Wird einer Kuh zum Vorwurf gemacht, daß sie sich wie eine Kuh verhält und entsprechende Töne von sich gibt? Wird einem Pferd zum Vorwurf gemacht, daß es seine Verdauungsprodukte unkontrolliert auf dem Boden verteilt? Wird einer Ameise zum Vorwurf gemacht, daß sie nicht lesen und schreiben kann?
All jene Kreaturen, werden vom Menschen wie vom HERRn erschaffen angenommen.
Auch dem Weib sollte ein guter Christ diesen Respekt entgegenbringen. Was, wie bisweilen zu beobachten, nicht immer der Fall ist.
Das Weib wurde vom HERRn erschaffen. Ein Christ sollte dies anerkennen.

Sonntägliche Grüße

Benedict XVII
Gleichstellungsbeauftragter

[Gerard von Loyola]

Werter Herr Gleichstellungsbeauftragter,

weit offenstehende Tore rennen Sie bei mir mit Ihrem löblichem Aufruf ein, bin ich doch allseits als ein Mann bekannt, der sämtliche Weiber mit äußerster Ehrerbietung und christlichem Mitgefühl behandelt.
Wer würde denn wirklich eine muhende Kuh verurteilen, nachdem er den sonntäglichen Kirchengesang meines Weibes gehört hätte, wer würde dem Unflat verteilenden Pferd oder der nichtschreibenden Ameise einen Vorwurf machen, nachdem er einige Beiträge des Weibe Keuschner gelesen hätte?
Bisher unbekannt allerdings war mir, dass es sich bei dem Weibe um eine Prüfung des HERRn handeln würde.
Bisher vermutete ich das Weibsvolk unter den Plagen des HERRn, angesiedelt
irgenwo zwischen den vom Himmel regnenden Fröschen, den Schwarzen Blattern, den Stechmücken und den Heuschrecken.
Lag ich hier wirklich so falsch?

Emsig die Bibel nach Plagen und Prüfungen durchblätternd.

Gerard von Loyola

[Erna Keuschner]

Werter Herr Benedict XVII,

wie wahr Ihre Worte doch sind.
Die Frau wurde ja auch nur aus der Rippe eines Mannes erschaffen. Den Mundgeruch, die gelben Zähne, die Schweißfüße,
unpflegliches Benehmen, ein nutzloses Hirn, das den "Kopf"so groß macht, das es der Frau Schmerzen bei der Geburt bereitet.
Die Faulheit, das ständige verlangen nach Sechs und als besonders"wichtig" genommen werden wollen.
All das wurde der Frau nicht von GOTT geschenkt.

Ach, da unten auf dem Parkplatz wird gerade das Auto eines Mannes abgeschleppt, das auf dem Behindertenparkplatz abgestellt war.
Und vorhin hat ein Mann seinen Köter auf den Kinderspielplatz kacken lassen.
Und nur Männer sind dazu in der Lage, über eine Rote Ampel zu gehen, wenn Kinder in der Nähe sind.

Eigentlich bin ich mit meinem dasein ganz zufrieden.

Ihre Erna Keuschner

[Martin Berger]

Weib Keuschner,

hassen Sie Herrn Benedict XVII und den HERRn, oder was sind sonst Ihre Gründe für den von Ihnen dargebrachten Schwachsinn? Lesen Sie den Erstbeitrag noch einmal genau durch! Vielleicht erkennen Sie dann, wieviel Liebe und Nachsicht der ehrenwerte Herr Benedict für Sie und Ihresgleichen fordert. Wieso danken Sie ihm nicht dafür? Sapperlot, man sollte Sie sofort verbannen!

Erbost,
Martin Berger

[Erna Keuschner]

Werter Herr Berger, Herr Benedict XVII,

selbstverständlich weiß ich den Eingangsbeitrag zu schätzen.
Sonst hätte ich doch gar nicht einen Beitrag geschrieben.

Manchmal missverstehen wir uns scheinbar.
Na ja, wir Frauen halt.

Einen gesegneten Sonntag allen Gemeindemitgliedern,

Erna Keuschner

[Martin Berger]

Weib Keuschner,

treiben Sie mich nicht zur Weißglut, potzdonner! Wir Frauen? Sie bezeichnen den ehrenwerten Herrn Benedict und auch mich selbst als Weib? Wenn Sie sich nicht augenblicklich zusammenreißen, sehe ich mich außer Stande, dem Aufruf des Herrn Benedict zu folgen. Ich wäre dann in der Zwickmühle, daß ich mich zwischen der Nächstenliebe zu Ihnen und der Nächstenliebe zum Rest der Gemeinde entscheiden müßte. So viel sei Ihnen verraten: Die Wahl fiele nicht auf Sie! Und nun entweihen Sie diesen Faden nicht noch mehr, sapperlot!

Höchstgradig erbost,
Martin Berger

[Erna Keuschner]

Werter Herr Berger,

es ist Sonntag, ein Tag des Friedens.
Falls ich hier unerwünscht bin, dann bitte ich Sie höflichst, mich aus dieser Gemeinde zu entfernen.
Ich werde auch keinen Zweitakkont erstellen, wie jemand anderer, den ich kenne.

Einmal weg, immer weg.

Ich muss gleich zum Friedhof, das Grab meiner Eltern pflegen,

Ihre Erna Keuschner