niemals dachte ich, daß eine Nachricht, so schlimm sie auch sein mag, mich am Tag des HERRn schockieren könnte. Doch soeben, welch Unglück, erreichte uns ein E-Brief von Pater Bartholomäus, der die Nachricht enthielt, daß unser geliebtes und hochgeschätztes Gemeindemitglied, der werte Herr DerG, seit mehreren Wochen schwer verletzt in einem Kloster behandelt wird und dort ums Überleben kämpft. Wie schrecklich!

Herr DerG wurde bei der Missionierung von Ungläubigen, also bei der Erfüllung seiner christlichen Pflicht, von Höllenengeln (unredlich: Hells Angels) zusammengeschlagen und zusammengetreten. Augenzeugenberichten zufolge wollte er gerade einen dieser Strolche mit seinem Rohrstock züchtigen, als eine ganze Horde dieser Wilden auf ihn zustürmte. Drei davon konnte es mit seinen Wurfbibeln außer Gefecht setzen, doch diese Diener des Höllenfürsten konnten den erst 17-jährigen Herrn DerG schließlich überwältigten und setzten ihm schwer zu. Die schrecklichen Einzelheiten, die uns Pater Bartholomäus schilderte, möchte ich Ihnen keinesfalls zumuten, könnten diese doch schrecklicher kaum sein.
Liebe Brettgemeinde, bitte beten Sie gemeinsam mit mir dafür, daß Herr DerG schnell wieder gesund wird. Selten traf ich in meinem Leben einen solch braven, jungen Knaben, der sein ganzes Leben dem HERRn widmete und so viele Seelen vor dem Höllenfeuer bewahrte. Beten Sie mit mir, daß er nicht aus unserer Mitte genommen wird. Doch wenn es dem HERRn beliebt, dann möge er unser geliebtes Gemeindemitglied, welches sicherlich viele von Ihnen als Ihren Freund, Sohn und Bruder im Glauben bezeichnet haben, von uns nehmen, auf daß ihm eine Stätte im Himmel bereitet wird, von der aus er wohlwollend auf uns herabblicken kann, wie wir mühevoll und im Schweiße unseres Angesichts das Leben meistern und den HERRn preisen.
Oh HERR,
dein und nur dein Wille geschehe!
Doch gestatte mir dich darum zu bitten,
daß du unseren Freund und Bruder nicht von uns nimmst.
Du hast ihn erdacht und du kannst ihn zu dir nehmen,
denn er war und bleibt stets dein.
Doch du hattest ihn schon immer und wirst ihn immer haben,
denn du warst ewig und bist ewig.
Aber uns armen Sündern bleibt so viel weniger Zeit als dir,
weshalb ich dich weinend darum bitte,
daß du uns dieses Juwel der Jugend nicht entziehst.
Stets war er ein leuchtendes Vorbild für juveniles Geschmeiß,
die seinetwegen deine Diener wurden.
Habe nicht nur Erbarmen mit ihm, sondern auch mit uns,
die seine Anwesenheit stets schätzten und mit Freude wahrnahmen.
Laß den schmerzhaften Kelch des Verlustes an uns vorübergehen,
doch allein dein Wille soll geschehen.
Amen

Mit Tränen in den Augen betend,
Martin Berger