Die Erbsünde

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Nathan Freundt
Stammgast
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Registriert: Mo 10. Jun 2013, 14:23

Die Erbsünde

Beitrag von Nathan Freundt »

Werte Herren,

das Thema der Erbsünde darf keinesfalls unterschätzt werden und ist geradezu brandaktuell!

Der Kirchenlehrer Tertullian (3. Jh. n. Chr.) war wohl der erste, der feststellte, dass „in Adam" die ganze Menschheit enthalten gewesen sei und deshalb auch „mit ihm gesündigt" habe. Die Sünde werde als Anlage vererbt und schließlich beim Erwachsenen zur Schuld. Der Säugling sei also noch unschuldig, aber nicht sündenfrei.
Dieser Gedanke wurde vom Kirchenlehrer Cyprian weiterentwickelt. Er spricht schon von „fremder Schuld" bei Kleinkindern und begründete damit die Notwendigkeit einer Säuglingstaufe. Würde diese Schuld nicht durch ihre Taufe getilgt, müssten die Neugeborenen verloren gehen.
Entscheidend wurde die Erbsündenlehre später von Augustinus (4. Jh.) geprägt: Durch den mit Lust verbundenen Zeugungsvorgang werde die Erbsünde auf den Menschen übertragen. Damit werde er schuldig und ein verdammungswürdiger Sünder. Seine einzige Rettung liegt in der Taufe.
1. Mose 16ff
16 Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viele Schmerzen durch häufige Empfängnis bereiten; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; und du sollst nach deinem Manne verlangen, er aber soll herrschen über dich! (Epheser 5.22) (1. Timotheus 2.11-12) 17 Und zu Adam sprach er: Dieweil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und von dem Baum gegessen, davon ich dir gebot und sprach: «Du sollst nicht davon essen», verflucht sei der Erdboden um deinetwillen, mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang; 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Gewächs des Feldes essen. 19 Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zur Erde kehrst, von der du genommen bist; denn du bist Staub und kehrst wieder zum Staub zurück!
Aber reicht die Taufe allein schon aus angesichts dieser schweren Erbsünde?

Mich selbst geißelnd
Nathan Freundt
Lukas - Kapitel 19, 26
Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.
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Benedict XVII
Gleichstellungsbeauftragter
Beiträge: 2611
Registriert: Fr 11. Dez 2009, 18:15

Re: Die Erbsünde

Beitrag von Benedict XVII »

Werter Herr Freund,

die Erbsünde ist ein ernstes Thema.
Wie Sie schreiben, die ursprüngliche Sünde ging vom Weibe aus; die Sünde des Menschen war es, dem Weib hörig zu sein.

Hieraus ergibt sich die Folge, daß der Mensch niemals, unter keinen Umständen, diese Sünde wiederholen darf. Unter keinen Umständen darf ein Mensch dem Weib hörig sein, dies ist eine der schwersten denkbaren Sünden überhaupt.
Das Weib hingegen, ist der Sünde von Natur aus näher denn der Mensch.
Um diese Sünde zu tilgen, muss das Weib von Geburt an einer strengen Zucht und Aufsicht unterliegen. Es liegt in der Verantwortung des Menschen, das Weib von weiteren Sünden abzuhalten. Wobei der Begriff "tilgen" vielleicht falsch gewählt ist, vielmehr geht es darum, weitere neue Sünden zu verhindern.
Zusätzlich sollte sich jeder Christ einer regelmäßigen Selbstzüchtigung unterziehen.

Grüße

Benedict XVII
"Tatsächlich haben Frauen noch nie etwas gedacht oder gemacht, womit zu beschäftigen sich lohnt." (Jan Hein Donner, niederländischer Schachmeister)
"Es ist dem Menschen gut, daß er kein Weib berühre." (1.Korinther 7:1)
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Franz-Joseph von Schnabel
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Registriert: Mi 20. Okt 2010, 16:46

Re: Die Erbsünde

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werte Herren,
Sie werfen schwerwiegende theologische Fragen auf.
Tatsache bleibt auf jeden Fall, daß aufgrund der Erbsünde, Ungetaufte nach deren Tod dem Schwefelsee anheim fallen, unabhängig vom vorherigen Lebenswandel jener Heiden.
Bedauernd,
Schnabel
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Nathan Freundt
Stammgast
Beiträge: 1059
Registriert: Mo 10. Jun 2013, 14:23

Re: Die Erbsünde

Beitrag von Nathan Freundt »

Werter Herr Benedikt XVII.,

als Christ kann ich Ihnen selbstverständlich nur voll und ganz zustimmen und ein Amen aussprechen. Sie sind sehr weise und Ihre Analyse und Ihr überlegender Verstand sind wirklich bewundernswert.

Werter Herr von Schnabel,

auch ich liege in dieser Frage theologisch näher beim Heiligen Augustinus, als bei Papst-Emeritus Benedikt XVI., der seine unzweifelhafte Heiligkeit schließlich erst einmal durch Heiligsprechung durch einen seiner Nachfolger wird beweisen und feststellen lassen müssen.
Hintergründe findet man hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Limbus_(Theologie)

Nachdenklich
Nathan Freundt
Lukas - Kapitel 19, 26
Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.
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