Werte Herren,
die beste Methode, für eine sichere und ruhige Straße zu sorgen, ist, die Kraft seiner Gegner für sich selbst zu verwenden. So gab es auch in meiner Straße auf der einen Seite eine Zusammenrottung krachmachender und vermutlich hanfgiftrauchender Hipf-Hüpfer, die in ihren aufgepumpten Autos laut Musik zu hören pflegten, und damit meine Ruhe empfindlich störten.
Auf der anderen Seite gab es eine Horde mutmaßlich alkoholsüchtiger Motorradrabauken, die mir ebenfalls ein Dorn im Ohr waren. Um nun den lieben Frieden wiederherzustellen, ließ ich eines Nachts mit meinem Klappmesser vorsorglich die Luft aus den Reifen der Motorräder, und hinterliess am Ort ein paar eingesammelte Hanfgiftzigarettenstummel, die ich zuvor im Revier der Hipf-Hüpfer eingesammelt hatte. Zuletzt machte ich noch einige Brandlöcher in die Sitze der Motorräder, und platzierte ein Käppchen, welches einem der Hipf-Hüpfer am Tag zuvor vom Kopf geweht wurde, zwischen den Maschinen.
Am nächsten Tag waren die Autos der Hipf-Hüpfer, wohl von den Motorradschlägern, unschädlich gemacht. Die Hälfte der Hipf-Hüpfer landete im Spital, während die Hälfte der Zweiradrüpel wegen Körperverletzung hinter Gittern endete. Die Geschichte war damals sogar in der Zeitung.
Zwei Monate danach das selbe Spiel, nur mit umgekehrten Rollen (Reifenbehandlung der aufgezuhälterten Autos mit zersplitterten Schnapsflaschen der Marke, welche die Höllenengel bevorzugt trinken, und Platzierung eines Kopfhalstuches und Nietenarmbandes sowie anderer Erkennungsmerkmale), was dazu führte, daß die beiden Gruppierungen sich im nächsten halben Jahr gegenseitig zum Schweigen brachten.
Die wohlverdiente Ruhe geniessend,
