Das K hat geschrieben:Wenn das Reich des HERRn unendlich wäre, könnte man es nicht verlassen, eben weil es keine Begrenzung hat. Dadurch das Adam und Eva es aber verlassen konnten muss es sich bei dem Paradies um einen begrenzten Raum handeln.
Fräulein K,
entfernen Sie endlich das dicke Brett, das Sie vor dem Kopf haben. Sapperlot, wie kann man nur so dämlich sein?! Mir fallen auf der Stelle mindestens 20 Möglichkeiten ein, wie das Paradies unendlich groß sein kann und man dennoch außerhalb davon sein kann. Bislang war ich der Meinung, daß man sogar in Sonder- und Waldorfschulen ein Mindestmaß an Wissen und Verständnis vermittelt bekommt, doch dies war offensichtlich ein Irrtum meinerseits.
Wenngleich Sie es wohl nicht verstehen werden, versuche ich nachfolgend Ihnen etwas beizubringen. Da Ihr Wissen und Ihr Verstand stark begrenzt sind, werde ich es Ihnen erklären, daß es gar ein Kind verstehen könnte. Ich knüpfe dazu gleich an Ihren Satz an:
Das K hat geschrieben:Dadurch das Adam und Eva es aber verlassen konnten muss es sich bei dem Paradies um einen begrenzten Raum handeln.
Konnten Adam und Eva das Paradies wirklich verlassen? In der Heiligen Schrift las ich bislang nichts davon, obwohl ich täglich mehrere Stunden darin lesen. Der HERR setzte sie freilich vor die Tür, nachdem Eva, das dümmliche Weib, sich von der Schlange verführen ließ und anschließend auch dem Adam von der Frucht zu essen gab. Doch was sagt diese Tatsache darüber aus, wie groß das Paradies ist?
Daß Ihnen der Begriff "unendlich" Schwierigkeiten bereitet, kann ich gut verstehen. Mein Sohn verstand ihn, als er drei Jahre alt war, auch nicht. Jedoch ist die Erklärung einfach. Stellen Sie sich eine Mauer vor. Wenn es Ihre Phantasie zuläßt, fügen Sie, zum Zwecke der biblischen Korrektheit, Ihrer Vorstellung ein Tor hinzu, daß von Cherubim bewacht wird. Nun stellen Sie sich vor, daß Sie vor jenem Tor stünden und Einlaß erbeten. Hinter Ihnen läge die endliche Weite der Welt, vor Ihnen die unendliche Weite des Paradieses. Die Mauer links und rechts vom Tor ist unendlich lang. Die Welt würde zweifelsfrei enden, wenn Sie die Mauer entlang gehen, die Mauer jedoch nicht. Dieser unendlich langen Horizontalen (gemeint sei damit die Mauer), fügen wir nun eine räumliche Tiefe hinzu, da man, wenn die Cherubim Einlaß gewähren würden, man nicht gegen eine Wand liefe. Die Wand, gegen die man laufen könnte, nachdem Einlaß gewährt wurde, befindet sich am anderen Ende des Paradieses. Sie ist, wie Sie sich denken können (oder auch nicht), unendlich weit von der anderen Mauer entfernt. Diese Mauer werden Sie also nie erreichen. Da ein Raum, ob begrenzt oder unendlich, natürlich aus mehr als zwei parallelen Mauern besteht, werden diese natürlich von zwei weiteren Mauern flankiert.
Nun denken Sie sich vielleicht: "Wenn mich die Cherubim reinlassen, dann stehe ich doch direkt an einer Mauer und somit am Rande des Paradieses!" Dem ist natürlich nicht so! Sobald Sie das Tor durchschreiten, befinden Sie sich im unendlichen Paradies. Sie erinnern sich: Stünden Sie außen vor dem Tor, läge die Unendlichkeit nur vor Ihnen. Innerhalb des Paradieses gibt es jedoch keine Grenzen mehr (zumindest keine, die Sie erreichen könnten). Durchschreiten Sie das Tor, befinden Sie sich in einem unbegrenzten Raum, eben im unbegrenzten Paradies. Die Mauer, die Sie nach der Durchschreitung des Tores hinter sich vermuten, rückt in unendliche Ferne.
Der Unendlichkeit wegen befänden Sie sich, wenn man Ihnen Zutritt zum Paradies gewähren würde, steht an einem bestimmten Punkt, egal wo sie sich gerade befinden, nämlich exakt im Zentrum des Paradieses. Selbiges träfe auch auf alle anderen Bewohner des Paradieses zu, wenngleich diese sich nicht einmal annähernd in Ihrer Nähe befinden.
Als mein Sohn drei Jahre alt war, habe ich es ihm exakt so erklärt. Er hat es verstanden. Sie hoffentlich auch!
Aufklärend,
Martin Berger