Sternsinger

[Der Einsiedler]

Werter Herr Hexenjäger,
möge sich die Administranz mit diesem Bengel beschäftigen. Zugänglich für unsere gut gemeinten Ratschläge ist dieser verbohrte Fakir jedenfalls nicht.

Resignierend

K. H. Mörz

[Der Hexenjäger]

Sehr geehrter Herr Einsiedler,

ich hoffe, die redliche Administranz nimmt sich des Ketzers schnell an, es juckt mich förmlich in den Fingern, die Scheite zu entzünden.

Sich vergessend,

Der Hexenjäger

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werte Herren,
wieder einmal naht jenes knorke Hochfest.
Es ist zur Gewohnheit geworden, an jenem Feiertag, Finanzmittel für wahrhaft Bedürftige zu akquirieren.
Wäre es nicht angebracht, auch die chronisch leere Brettkasse ein wenig aufzubessern? Schließlich dient auch jene der Erfüllung wichtiger Anliegen des HERRn.
Könnten wir nicht auch als töfte Sternsinger in die feindliche Welt treten?
Herr Korschio trüge den Stern, Herr Ziffer, Herr Berger und meine Wenigkeit übernähmen den Part der drei Weisen, der Rest der Brettleitung wäre mit dem Zählen der edlen Spenden beschäftigt, denn wer zeigt schon unlöblichen Geiz, angesichts vier redlicher Rohrstockträger?
Das Gesicht schwärzend,
Schnabel

[Martin Berger]

Werter Herr Schnabel,

eine nachgerade knorke Idee kam Ihnen da in den Sinn. Ich würde Sie glatt um diesen Einfall beneiden, wäre der Neid nicht eine schlimme Todsünde. Soeben schickte ich mein Weib los, um das Königsgewand aus dem Schrank zu holen.

Mit Singübungen beschäftigt,
Martin Berger

[D Carwin]

Werte Herren,

eine famose Idee! Mit größter Freude würde ich mich an dieser Aktion beteiligen, wenngleich ich den Herren bisher kaum bekannt bin.

Bereits als Kind war es mir eine Freude als Sternsinger bei den redlichen Christen einzukehren und diese um eine Spende für die Kirche zu bitten. In jener schweren Zeit war dies einer der wenigen freudigen Tage im Jahr, der durch die Machtergreifung des GOTTeshassenden Packs, welches sich Nationalsozialisten schimpfte, übrig blieb.

Leider jedoch las ich den Beitrag just in diesem Moment, also zu spät für den diesjährigen Dreikönigstag, so möchte ich gerne nächstes Jahr teilnehmen. Nun kann ich meine Frau auch noch damit beauftragen, ein neues wie passendes Gewand zu nähen!

Den Rest des Festtages genießend,
Herrn Carwin

[Rotzbengel Rüdiger]

Werte Herren,

Hurra, Hurra, Hurra, Sternsingen ist schön, ja, ja, ja.
War doch der Rüdiger ein erfahrener Sternsinger in der Heimat, ui, ui, ui.
Leider, leider wird im Internat nicht Sterngesungen dieser Tage, nein, nein, nein.
Will auch mitgehen, ja, ja, ja. Kann schön singen, oh, oh, oh.

Uhren kaputt tretend,
Rotzbengel Rüdiger

[Peter Netran]

Rüdiger,
lassen sie ihren Zorn nicht an Gegenständen aus! Sicherlich ist im Leben jeder einmal Böse oder Traurig, aber das ist noch lange kein Grund, Uhren oder anderes zu zerstören!

Verständnisslos,
Peter Netran

[Johannes Richter]

Herr Netran,

ob Ihrer Orthographie habe auch ich meinen Zorn fast an meinem Heimrechner ausgelassen! Ich bitte Sie, künftig derartiges Geschmiere zu unterlassen, potztausend!

Außer sich vor Wut,

Ihr Johannes Richter