Kleine Sünden..

[Gertrude]

Knabe Florian G.

Ich hoffe, Sie haben einen Eimer keusches Weihwasser bereit und trinken diesen. Ihr Bruder gehört in ein christliches Internat, in dem ihm ein redliches Vokabular beigebracht wird. Sie sollten sich schämen, unredliche Worte in den Mund genommen zu haben. Züchtigen mit einem Rohrstock sollten Sie sich.

Erschüttert,
Gertrude

[F Bleibtreu]

Bübchen Florian,

aufgrund Ihrer Rechtschreibung gehe ich davon aus, daß Sie beim Stolpern hart mit dem Kopf auf dem Boden aufschlugen.

Gute Besserung wünschend,
Fürchtegott Bleibtreu

[Florian G]

Liebe F Bleibtreu

Ich entschuldige hier mit meine schlechten Grammatik kenntnisse. Leider habe ich eine Schreib schwäche aber ist es nicht auch eine Sünde ohne über Menschen , in diesem Fall mich, zu lästern. Es heißt doch liebe deinen nächsten wie dich selbst.

Mit freundlichen grüßen
Florian

[Franz-Joseph von Schnabel]

Fräulein Flora,
es ist die Pflicht redlicher Christen, fehlgeleitete Schäfchen löblich zu belehren.
Hat Ihnen niemand liebvoll eingeprügelt, daß Komposita im Deutschen zusammengeschrieben werden?
Erstaunt,
Schnabel

[Rolf Hurnvic]

Was genau ist den eine "kleine Sünde". Es gibt die Todsünden die man als "große Sünden" ansehen könnte und die Gebote, dessen Bruch ebenfalls eine Sünde ist. Aber ist es nicht Gottes Aufgabe über die "Größe" der Sünden zu richten und die Strafe selbst zu verhängen.
Mit vielen Grüßen,
Herr Hurnvic

[Nachtfalke]

Wertes Frl. Hornveilchen,

kleine Sünde ist etwa, die Brettregeln nicht zu kennen.
Und: wenn Gott die Strafe selbst verhängen würde bei den großen Sünden, meinen Sie nicht, dann gäbe es keine Strafgerichte?

Nachtfalke, belehrend

[Quartus]

Werte Herren der Schöpfung und unter Aufsicht schreibende Mägde,

Ich beichte hiermit, dass ich eine Person absichtlich anfrotzelte und stichelte, die ich nicht leiden kann, und die sich unredlich und selbstsüchtig verhält, aber das genaue Gegenteil vorgibt zu sein.
Zu meiner eigenen Belustigung, wohlgemerkt.
Leider ist Reue in nur sehr geringem Ausmaß vorhanden.

Handelt es sich hier überhaupt um eine Sünde, oder fällt dies nicht viel eher unter knorke Züchtigung und Abstrafung von unredlichem Verhalten?

Fragend,

Quartus

[Martin Berger]

Sünder Quartus,

im Faden für "Kleine Sünden" hat Ihr Beitrag wahrlich nichts verloren. Hätten Sie nur einen Funken Bibelwissen, würden Sie die nachfolgende Bibelstelle auswendig können und hätten die obige Frage erst gar nicht gestellt.

Ihr habt gehört, daß gesagt ist: "Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen." Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und so ihr euch nur zu euren Brüdern freundlich tut, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Zöllner auch also? Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Matthäus 5,43-48

Ich kann kaum sagen was schwerer wiegt: Der Verstoß gegen das Gebot der Nächstenliebe oder Ihre nicht vorhandenen Bibelkenntnisse. Wohl Letzteres, ist dies doch der Grund für Ersteres. Wie könnte man sich an das halten, was uns die Bibel lehrt, wenn man nicht weiß was in ihr steht. Sapperlot, denken Sie, daß uns der HERR die Bibel aus Jux und Tollerei geschenkt hat? Schnappen Sie sich gefälligst die Heilige Schrift und studieren Sie sie jeden Tag mehrere Stunden lang. Gnade Ihnen der HERR, wenn Sie ein weiteres Mal derartige Wissensdefizite aufweisen. In so einem Falle werden wir uns wohl beraten müssen, ob Sie redlich genug sind, um sich weiterhin in diesem Brett aufhalten zu dürfen.

Es ermahnte Sie,
Martin Berger

[Franz von Siebental]

Ich habe eine grosse Sünde begangen,
denn als ich meine alten Bücher verbrannte, vergass ich meine heilige Bibel im Stapel der Bücher, und merkte es erst, als sie schon brannte.
Ich habe mich mit der Peitsche gezüchtigt, und doch fühle ich mich noch immer voller Sünde.

Die Peitsche vom Blut reinigend
Franz von Siebental

[Johannes Richter]

Herr Siebental!

Dies ist ein Faden für kleine Sünden, nicht für Todsünden!
So wie die Bibel brannte, so werden auch Sie in der Hölle brennen.

Freundlich hinweisend,

Ihr Johannes Richter

[Franz von Siebental]

Wenn ich die verbrannte Bibel in frischen Weiwasser tränke, und 200 Rosenkränze bete, vergibt mir der Herr dann vieleicht?

Verzweifelt und zu Allem bereit
Franz von Siebental

[C Harten]

Herr Siechenthal,

der Herr vergibt Ihnen nicht, auch nicht (vieleicht). Sie werden mit der Schande leben müssen. Aber das jüngste Gericht wird seine Entscheidung treffen. Dessen können Sie gewiß sein.

C Harten

[Martin Berger]

Wenn ich die verbrannte Bibel in frischen Weiwasser tränke, und 200 Rosenkränze bete, vergibt mir der Herr dann vieleicht?

Verzweifelt und zu Allem bereit
Franz von Siebental

Bibelverbrenner Siebental,

wenn Sie zu allem bereit sind, dann eignen Sie sich wenigsten rudimentäre Kenntnisse der deutschen Sprache an. Sapperlot, Weihwasser ohne h und vielleicht nur mit einem l... da wird ja der Hamster in der Pfanne verrückt! Die Brettregeln gelten auch für Sie! Halten Sie sich gefälligst daran!

Zu Ihrer schweren Sünde: Allein die Tatsache, daß Sie den Faden für kleine Sünden gewählt haben, zeigt mehr als deutlich, daß Sie den HERRn hassen und das Verbrennen der Heiligen Schrift für nicht allzu schlimm halten. Himmel Herrgott noch mal! Sie hätten einen Faden mit dem Namen "Ich hasse den HERRn und verbrenne gerne die Heilige Schrift!" erstellen sollen.

Ob Sie dem Höllenfeuer noch entrinnen können, vermag ich nicht zu sagen. Wahrscheinlich können Sie das nicht. Um wenigstens eine geringe Schanze zu haben, sollten Sie Ihr gesamtes Leben dem HERRn widmen und nur noch ihm dienen. Gehen Sie täglich in die Kirche, studieren Sie täglich die Heilige Schrift (anstatt sie zu verbrennen) und bitten Sie den HERRn unaufhörlich um Vergebung. Die regelmäßige Selbstkasteiung zur Ehre des HERRn versteht sich von selbst.

Kompetent beratend,
Martin Berger

[Peter Hansen]

Werter Herr Siebental,

Ich denke Sie könnten noch Folgendes tuen:
-Schenken Sie Bibeln an Bedürftige.
-Nehmen Sie nurnoch trocken Brot zu sich.
-Tuen Sie etwas für den Erhalt der Kirchen.Reinigen Sie die heiligen Gebäude.

Waren zwischen den Büchern die Sie verbrannt haben unredliche Bücher?
Dazu zählt vor allem alles über die Gebiete Zeichenpornografie und Biologie oder die Annahme die Welt sei eine Scheibe oder die Welt entstand durch den Urknall.
Purer Stuss ist das Alles.
Wenn es genug waren,vergibt ihnen der HERR vielleicht.
Sicher kann Ich mir da aber nicht seien.

Ratend,
Peter Hansen

[Frank Sieberts]

Werte Gemeinde,

Ich möchte Ihnen auch ein Sünde beichten.
Vor knappen zwei Tagen führ Ich mit der Straßenbahn, nach getaner Arbeit, zum vertrauten Heime. Als sich plötzlich ein Bub vor mich setzte.
Er fing an ketzerische Reden zu schwingen, über Metall-Musikanten.
Doch dies war erst der Anfang!
Er zückte seinen ,,GehMann'' (unredl. Walkman) und fing an Metall-Musik akustisch zu konsumieren.
Er drehte seinen ,,GehMann'' so laut auf, dass ein ohrenbetäubender Lärm durch die halbe Straßenbahn hallte.
Angewidert von jener Musik versuchte Ich mir die Ohren zuzuhalten. Doch nichts half! Volle zwei Minuten musste Ich dies aushalten. Während diesen qualvollen zwei Minuten, bemerkte Ich wie mir ein Gefühl der Wut emporstieg, den Ich noch nie so stark empfand. Ich stellte mir vor,
dass Ich, jenen Bub, mit dem Kabel seines ,,GehMann's'' strangulierte.
Im Nachhinein empfand Ich tiefe Reue für dieses Gefühl und der von mir, eigens produzierten, Fantasie.
Abends betete Ich am Rosenkranz und ersuchte den HERRn um Vergebung, für diesen unredlichen Gedanken.

Nun frage Ich Sie, wird mir der HERR diese Sünde verzeihen?

Verzweifelt,
Frank Sieberts