Werte Herren,
wir alle sind keine Heiligen und werden wohl einige Jahrtausende die reinigende Kraft des Fegefeuers in Anspruch nehmen. Manche länger, manche, so der HERR will, kürzer.
Wichtig ist die Vermeidung von Todsünden, welche unweigerlich zur ewigen Pein im Schwefelsee der Hölle führen!
Der Verweis durch Knabbub Kern verwundert jedoch, da dessen Konfession die Existenz des Fegefeuers bestreitet.
Bereit,
der arme Sünder Schnabel
DerG hat geschrieben:Weder Katholiken, noch Protestanten werden ewig im Fegefeuer schmoren.
Herr DerG,
Ihre Aussage verwundert mich. Ich frage mich, woher Sie diese Information haben. Allein ein Katholik zu sein, macht aus einem Menschen noch keinen redlichen Menschen. Es werden zwar viele Menschen getauft und gefirmt, doch viele wenden sich danach vom HERRn ab. Denken Sie wirklich, daß man im Himmel Einlaß findet, nur weil man auf dem Papier ein Katholik ist? Es schadet sicher nicht, aber es ist auch kein Garant.
Amen, ich sage Ihnen: Jene, die sich ihrer Aufnahme in den Himmel zu sicher sind, werden dereinst möglicherweise vor verschlossenen Toren stehen und nicht eingelassen werden.
Werter Herr Berger,
entschuldigen Sie bitte meine Aussage, die wohl vielerlei Interpretationen zulässt.
Natürlich meinte ich einen Christen, der sich strikt an die Bibel hält und dem HERRn dient. Dies ist für mich selbstverständlich, jedoch gibt es auch viele Menschen, die getauft wurden und sich später vom HERRn abwendeten.
Jene werden wahrscheinlich ewig im Höllenfeuer schmoren.
Allerdings ist das nicht meine Entscheidung.
Martin Berger hat geschrieben:Jene, die sich ihrer Aufnahme in den Himmel zu sicher sind, werden dereinst möglicherweise vor verschlossenen Toren stehen und nicht eingelassen werden.
Dessen bin ich mir bewusst. Deshalb bekehre ich so viele Satanisten, Atheisten und Homoperverse wie nur möglich.
Franz-Joseph von Schnabel hat geschrieben:Werter Herr Freundt,
angesichts steigender Entwertung des unlöblichen Europa und fallender Zinsen wäre auch ich an einer sicheren Anlage interessiert.
Wie viel soll Ihr knorker Splitter denn kosten?
Zum Geldspeicher eilend,
Schnabel
Werter Herr von Schnabel,
welch weiser Entschluss!
Natürlich ist eine so seltene Reliquie nicht ganz billig, aber sicherlich werden wir uns da schon auf einen angemessenen Preis einigen können, schließlich müssen wir Christen zusammen halten in dieser schweren Endzeit so kurz vor der Apokalypse. Aber lassen Sie uns diese kleinen, unbedeutenden Details lieber als persönliche Nachrichten austauschen. Seit dem Ende des löblichen Ablasshandels sind Reliquien die beste Möglichkeit, die Zeit im Fegefeuer zu verkürzen.
Zufällig konnte ich übrigens auch grade die sanctum praeputium
in meinen Besitz bekommen, hätten Sie an dieser vielleicht ebenfalls Interesse?
Lukas - Kapitel 19, 26
Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.
Werter Herr Freundt,
jene Reliquie verschwand während der französischen Revolution, wie ich las. Wie sind Sie in den Besitz dieses Heiligtums gekommen? Und können Sie zweifelsfrei belegen, dass es sich wirklich um die Sanctum Praeputium handelt? Ich wäre jedenfalls durchaus daran interessiert.
Neugierig,
Schmidt
Ihr Interesse verwundert mich nicht, will doch jeder redliche Christ dieses Heiligtum sein Eigen nennen dürfen oder es wenigstens einmal sehen, berühren, riechen oder schmecken können.
Nur eine davon verschwand übrigens während der Französischen Revolution, die anderen verschwanden früher oder später aber ebenfalls, Sie sollten daher noch einmal genauer recherchieren.
Aber Sie werden sicherlich verstehen, dass ich meine Quellen nicht preisgeben kann. Nur soviel sei gesagt: Diese reichen bis in die allerhöchsten Kreise.
Übrigens soll der süße Duft des sanctum praeputium eine gute Geburt garantieren.
Da die Nachfrage natürlich immens ist, bitte ich um ein Gebot Ihrerseits.
Anpreisend
Nathan Freundt
Lukas - Kapitel 19, 26
Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.
Werter Herr Freundt,
Sie müssen die knorke Vorhaut sicher verwahrt haben.
Wie konnte dieses Kleinod die Jahrtausende wohlbehalten überstehen?
Interessiert,
Schnabel
Werter Herr Freundt,
natürlich verstehe ich, dass Sie Ihre Quellen nicht jedem nennen können, schließlich kennen Sie mich nicht persönlich.
Leider bin ich mit dem Reliquienhandel nicht vertraut, deshalb werde ich noch einige Gespräche mit vertrauten, gottesfürchtigen Freunden führen. Geld dürfte keine Rolle spielen. Es käme auch sehr gelegen, denn mein Weib und ich erwarten demnächst ein Kind.
Eine Nachfrage habe ich allerdings noch. Sie schrieben, "die anderen" verschwanden auch. Verzeihen Sie mir mein Unwissen, falls ich hier falsch liege, schließlich bin ich nur ein einfacher Mann. Doch es kann doch nur eine einzige Sanctum Praeputium geben. Warum verwenden Sie hier den Plural?
Höchst interessiert,
Schmidt
das ist einfach ein Wunder und lässt sich mit unserem begrenzten Menschenverstand weder fassen, noch erklären.
Herr Schmidt,
niemand zwingt Sie schließlich dazu, mitzubieten. Wenn Sie also lieber irgendwelche ominösen "Freunde" zu Rate ziehen wollen, bitte sehr. Aber wundern Sie sich nicht, wenn das Sanctum Praeputium dann bereits vergriffen sein sollte, denn "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!".
Übrigens wurde das Sanctum Praeputium im löblichen Mittelalter zeitweise von sieben Kirchen gleichzeitig für sich beansprucht und als Reliquie verehrt und ausgestellt, nur ungläubige Ketzer lässt dies allerdings an seiner Echtheit zweifeln. Sie müssen nicht alles wissen oder verstehen, sondern Sie müssen einfach nur glauben!
Vielleicht ist es ja immer wieder nachgewachsen, so wie ein Fingernagel?
Oder es hat sich wie beim Wunder der Brotvermehrung ebenfalls vervielfacht?
Die Antwort darauf kann Ihnen nur Jesus ganz allein geben.
Geschickt argumentierend
Nathan Freundt
Lukas - Kapitel 19, 26
Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.
Werter Herr Freundt,
so muß es wohl gewesen sein, Ihre Nachwachstheorie klärt sämtliche Fragen.
Die einzige andere Möglichkeit, daß der HERR über mehrere Gemächte verfügte, läßt sich biblisch nirgends belegen
Einen Kredit aufnehmend,
Schnabel
Werter Herr Freundt,
es tut mir leid, dass ich Ihnen gegenüber so misstrauisch auftrat, doch ich habe bereits schlechte Erfahrungen gemacht und bin deshalb wohl etwas skeptisch.
Die Absprache mit meinen Freunden jedoch sollte zu einer Preisfindung beitragen, da ich, wie oben genannt, nicht mit dem knorken Reliquienhandel vertraut bin. In meiner Heimatstadt gibt es ein töftes Kloster. Vielleicht werde ich mich mit den Mönchen darüber unterhalten. Im keuschen Kloster wäre die töfte Vorhaut gut aufgehoben.
Euphorisch,
Schmidt
Sie haben dank Ihrer Weisheit messerscharf kombiniert und die Wahrheit erkannt.
Werter Herr Schmidt,
Ihnen sei verziehen.
Bitte denken Sie aber an die Gesundheit Ihres ungeborenen Kindes, da der süße Duft des Sanctum Praeputium, also der heiligen Vorhaut Jesu Christi, eine gute Geburt garantieren soll und dafür sollte Ihnen doch wohl kein Preis zu hoch sein?
Ihnen ins Gewissen redend
Nathan Freundt
Lukas - Kapitel 19, 26
Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.
Werter Herr Freundt,
damit haben Sie selbstverständlich Recht. Doch ich bin nur ein einfacher Arbeiter und verdiene nicht viel Geld. Das, was am Ende des Monats übrig bleibt, spende ich natürlich an das ortsansässige Kloster. Da stelle ich mir natürlich die Frage, wie ich diese, eigentlich unbezahlbare, Reliquie finanzieren kann.
Ratlos,
Schmidt
jetzt unterlassen Sie es gefälligst, auf die Tränendrüse zu drücken und mit dreisten Lügen zu versuchen, den Preis zu reduzieren!
Wir sind hier schließlich nicht auf einem Basar und ich lasse mich auch nicht über den Tisch ziehen, zudem durchschaue ich solch unredliche Tricks sofort! Abgesehen davon sind Sie selbstverständlich nicht der einzige Interessent. Der löbliche Herr von Schnabel hat beispielsweise bereits eine sehr ansehnliche Summe geboten und viele weitere redliche Gemeindemitglieder haben ebenfalls mittels der töften persönlichen Nachrichtenfunktion hohe Gebote eingereicht.
Sie selbst hatten übrigens geschrieben:
Geld dürfte keine Rolle spielen.
Ansonsten hätte ich mir doch gar nicht erst die Mühe gemacht, mit Ihnen weiter um den Kaufpreis zu verhandeln!
Bitte bedenken Sie: Geiz ist eine Todsünde!
Und Sie wollen doch wohl kaum im ewigen Höllenfeuer landen und für immer im Schwefelsee baden müssen, oder?!
Ins Gewissen redend
Nathan Freundt
Lukas - Kapitel 19, 26
Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.
