„La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

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Baron Jesus-Maria von Friedel
Baron
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„La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Baron Jesus-Maria von Friedel »

Werte Herrschaften,

Mein lang gehegter Wunschtraum geht endlich in Erfüllung: nach einigen aufreibenden Finanzierungsrunden wird demnächst endlich mein Feinschmeckerlokal für feinste Weltkriegsspezialitäten in bester Innenstadt-Lage seine Pforten öffnen. Und der Zeitpunkt könnte in der Tat günstiger kaum sein. Jetzt, da der moderne Atomkrieg unmittelbar bevorsteht, gilt es, das doch arg negativ besetzte Thema „Weltkrieg“ wieder mit angenehmeren Emotionen zu verbinden. Und der bewaffnete Konflikt hat doch wahrlich mehr zu bieten, als nur Kriegstrauma, Leid und umherfliegende Gliedmaßen! Gerade in Zeiten des Mangels schlägt nämlich die Stunde der kulinarischen Raffinesse, ganz getreu dem Motto des Veteranenvereins „Schlemmergenossenbund Bauchspeicheldrüsen-Schrapnell“:
„Jedes Knattern des Maschinengewehrs ein leerer Magen / Jedes rauschen des Flammenwerfers eine raffinierte Flambierung / Jedes Krachen des Mörsers eine neue Geschmacksexplosion“.

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"Ich freue mich auf einschlägige Epik und burleske Depeschen" (Weddeherr Dr. Katarrh)
"Ein Leben in frigider Eloquenz ist das Gebot der Stunde" (Franz Gundolf Löffler)
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Martin Berger
Faust Gottes
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Martin Berger »

Werter Herr Baron von Friedel,

Hurra, nun kann der dritte Weltkrieg endlich kommen, ohne daß man sich Sorgen machen muß. Wahrlich: Viele Menschen sehen im Krieg eine Widrigkeit, die man, meist aus egoistischen Verlustängsten, gerne vermeiden möchte. Und doch: Manchmal ist er nötig, müssen doch die Interessen der Länder auf GOTTes Erdenscheibe gewahrt und ein Zeichen gegen die untöfte Überbevölkerung gesetzt werden.

Wenn ich etwas vorschlagen dürfte: Da leckeres Essen mit der richtigen Hintergrundmusik noch besser schmeckt, empfehle ich das ständige Abspielen des Liedes "Blasmusik" der knorken Musikkapelle "Knorkator". Wie schon Ihre Speisen, soll auch das Liedlein vom Schrecken des Krieges ablenken sowie aufzeigen, daß dieser gar nicht so schlimm ist.

Nachfolgend der Text jenes Liedes, welches auf der Schallplatte "Heimatlieder" (unredlich: High mud leader) zu finden ist:
Knorkator hat geschrieben:
Mein lieber General, jetzt hörn Sie mir mal zu.
Ich hab Ihnn was zu sagen, das lässt mir keine Ruh:
Sie führn ein großes Regiment mit langer Tradition,
Doch wie steht es im Einzelnen mit der Motivation?
Ich kann's Ihnen verraten, ich war ja selber dort:
Die meisten der Soldaten wolln ab und weg und fort.
Sie haben große Angst in einem wilden Krieg.
Dagegen kann man etwas tun: Die Antwort heißt Musik!

Mit Blasmusik
Macht's Spaß im Krieg!
Mit Tschingderassassa und Bumsfallera!
Mit Blasmusik
Macht's Spaß im Krieg!
Mit Täterätätä und Rumtata!

Schon die alten Preußen haben es gewusst:
Ein Rhythmus fördert die Moral und auch die Kampfeslust.
Dazu 'ne schöne Melodei aus einem blechern Horn.
Die Tuba spielt den Bass dazu, das treibt das Heer nach vorn.

Mit Blasmusik
Macht's Spaß im Krieg!
Mit Tschingderassassa und Bumsfallera!
Mit Blasmusik
Macht's Spaß im Krieg!
Mit Täterätätä und Rumtata!

Mit Pauken und Trompeten
Lässt sich's besser töten.
Wie lieblich klingt ein Flötenton
Zu einer Bombenexplosion!
Und sind dem Trommler die Arme weggeflogen,
Dann wirbelt er mit den Ellenbogen.
Und haut's mich einmal richtig um,
Dann pfeif ich mir mein Requium!

Mit Blasmusik
Macht's Spaß im Krieg!
Mit Tschingderassassa und Bumsfallera!
Mit Blasmusik
Macht's Spaß im Krieg!
Mit Täterätätä und Rumtata!
Mit Blasmusik
Macht's Spaß im Krieg!
Mit Tschingderassassa und Bumsfallera!
Mit Blasmusik
Macht's Spaß im Krieg!
Mit Täterätätä und Rumtata!
Rumtata!
Rumtata!
Rumtata!
Vorschlagend und sich auf den fidelen Säugetier-Ratespaß freuend,
Martin Berger
Der Friede sei mit euch.
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Franz-Joseph von Schnabel
Ochsenbauer
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werter Herr Baron,
wie schön!
Angesichts meines fortschreitenden Alters fürchtete ich bereits den süßen Heldentod zu verpassen und der Altersschwäche zum Opfer zu fallen.
Ihr knorkes Restaurant gibt uns alten Frontschweinen die redliche Schanze, den Löffel gepflegt abzugeben.
Für Hunde, die ewig leben wollen, bietet sich die Mitnahme einer schnaften Aktenmappe, zum Schutz vor unlöblicher Strahlung, als Nebenwirkung thermonuklearer Reaktionen, koreanischer oder amerikanischer Sprengköpfe, an.
Die letzte Ölung empfangend,
Schnabel
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Martin Berger
Faust Gottes
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Martin Berger »

Werter Herr Schnabel,

wurden auch Sie ein Opfer der Lügenpresse? Freilich haben die VSA und Nordkorea töfte Atomwaffen, jedoch ist nicht davon auszugehen, daß sie diese auch einsetzen, es sei dann im äußersten Notfall. Gänzlich kann ausgeschlossen werden, daß sich die Herren Trumpf und Kim, beides aufrechte, gläubige Christen, gegenseitig mit Bomben bewerfen werden. Viel wahrscheinlicher ist, daß atomare Erstschläge von Schurkenstaaten wie Mechsiko oder Frankreich ausgehen werden. Vor allem die unredlichen Franzosen stehen unter Zugzwang, hat man doch ich den letzten paar Hundert Jahren, sei es wegen Unfähigkeit oder purer Feigheit, keine nennenswerten Kriegserfolge erzielen können. Wenn sich irgendwo eine Gefahr zusammenbraut, dann nicht jenseits der großen Teiche, sondern in der näheren Nachbarschaft.

In Zukunft nur noch österreichisches Brot kaufend,
Martin Berger
Der Friede sei mit euch.
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Franz-Joseph von Schnabel
Ochsenbauer
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werter Herr Berger,
wie auch immer. Diejenigen, welche den nuklearen Blitz erblicken, werden wohl dessen Urheber nicht mehr zu ermitteln vermögen.
Zuverlässigen Schutz sollen ja Enten und Wolldecken bieten (unredlich duck and cover).
Aktenmappen für die Verwandtschaft bereitstellend,
Schnabel
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Renatus Lothar
Stammgast
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Renatus Lothar »

Werter Herr Berger und werter Herr Schnabel,

Die Gefahr von thermonuklearen Materialien wie knorkem, angereichertem Uran ist völlig unbegründet.
Nordkoreanische, redliche und vor allem christliche Wissenschaftler fanden heraus, dass beispielsweise knorke Thermalbäder mit redlich angereicherten Radon eine heilende Wirkung zeigen.

Plutoniumgichttabletten bestellend,
Ragnar Lotbrock
"Die Frau ist ein Mißgriff der Natur... mit ihrem Feuchtigkeits-Überschuß und ihrer Untertemperatur...eine Art verstümmelter, verfehlter, mißlungener Mann...die volle Verwirklichung der menschlichen Art ist nur der Mann."
Thomas von Aquin, Kirchenlehrer
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Franz-Joseph von Schnabel
Ochsenbauer
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Registriert: Mi 20. Okt 2010, 16:46

Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werte Herren,
der knorke Herr Kim hat gnädig beschlossen, die Insel Guam vorläufig doch noch nicht nuklear von der Erdscheibe zu tilgen.
Hoffen wir daß der fast ebenso kluge und vernünftige Herr Trump diesem löblichen Beispiel folgt und ebenfalls dessen Weltvernichtungspläne auf einen späteren Zeitpunkt verschiebt.

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Nordkorea
Kim Jong Un rückt von Angriffsrhetorik ab


Nordkoreas Machthaber wolle die US-Insel Guam vorerst nicht beschießen, verbreiten Staatsmedien. Beobachter sehen darin eine Deeskalation. Die EU setzt auf Verhandlungen.
15. August 2017, 2:23 Uhr
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Nordkorea: Ein Auftritt von Kim Jong Un vor seinen Truppen
Ein Auftritt von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un vor seinen Truppen

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat angekündigt, die US-Pazifikinsel Guam vorerst nicht anzugreifen. Er werde die Handlungen der USA noch etwas länger beobachten, bevor er eine Entscheidung über einen Raketenstart treffe, sagte er laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Die USA sollten zuerst "durch ihre Handlungen zeigen, ob sie die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verringern und einen gefährlichen militärischen Zusammenstoß verhindern wollen". Kim habe das Militär angewiesen, jederzeit einsatzbereit zu sein, wenn er eine Entscheidung treffe, berichtete KCNA.
Aufatmend,
Schnabel
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Franz-Joseph von Schnabel
Ochsenbauer
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werte Herren,

der töfte Herr Trump braucht dessen Pläne, den eigenen baldigen Heimgang mit dem Ende der Erdscheibe zu verbinden wohl doch nicht ad acta zu legen.
Pünktlich zur Bändigung Herrn Kims fund sich bereits ein neuer potentieller Erzschurke als Ziel für die "Tippi toppi" VSA Atombomben.

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Iran
Iran droht mit Aufkündigung von Atomabkommen bei neuen US-Sanktionen

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15. August 2017, 7:32 Uhr Quelle: afp
Teheran (AFP) Der Iran hat mit der Aufkündigung des Atomabkommens im Falle weiterer US-Sanktionen gedroht. Teheran könne das Abkommen "binnen Stunden" aufkündigen, sollte Washington seine Politik "der Sanktionen und des Zwangs" fortsetzen, warnte der iranische Präsident Hassan Ruhani am Dienstag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache im Parlament. US-Präsident Donald Trump habe der Welt gezeigt, dass er "kein guter Partner" sei.
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Dr. Benjamin M. Hübner
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Dr. Benjamin M. Hübner »

Baron Jesus-Maria von Friedel hat geschrieben:Mein lang gehegter Wunschtraum geht endlich in Erfüllung: nach einigen aufreibenden Finanzierungsrunden wird demnächst endlich mein Feinschmeckerlokal für feinste Weltkriegsspezialitäten in bester Innenstadt-Lage seine Pforten öffnen.
Werter Herr von Friedel,

Meinen Glückwunsch zur Verwirklichung Ihres knorken Traumes! Mit Ihrer Vision beginnen endlich auch für viele redliche Christenmenschen goldene Zeiten, das darf an dieser Stelle nicht vergessen werden. So freue ich mich ebenfalls, in Ihrer Lokalität einkehren zu dürfen.
Welchen edlen Tropfen würden Sie zur Grabenratte enpfehlen? Angesichts der momentanen Lage würde ich dazu gerne ein Atompils trinken, wie es mir der redliche Herr Lotbrock ans Herz gelegt hat. Oder können Sie mir zu Spirituosen raten? Wie ich hörte, sei hochprozentiger Milzbrand hier eine gute Wahl.

Zu Ihren Ehren mit einem Glas Fipronil anstossend,
Benjamin
"[D]ie volle und freie Vollmacht [...], alle Sarazenen und Heiden und andere Feinde Christi, wo immer sie wohnen mögen, anzugreifen [...]."
Auszug aus "Romanus Pontifex" von Papst Nikolaus V.
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Franz-Joseph von Schnabel
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werter Herr Benjamin,
für besondere Gäste hat der Herr Baron sicher noch die eine oder andere Flasche Perlweins aus der Region Champagne, welche anläßlich eines der letzten Westfeldzüge in dessen Besitz gelangte.
Einmal Rattenragout à la maison ordernd,
Schnabel
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Johannes Richter
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Johannes Richter »

Werter Herr Baron!

Ich freue mich, dass ich der Skorbuteria bereits einen Vorab-Besuch abstatten durfte. Ich finde nur lobende Worte für Ihr Lokal! Besonders in meinen Hauptgang, dem Grabenratten-Schrapnell, hätte ich mich hineinlegen können.
Einziger kleiner Verbesserungswunsch: Als der Sohn der ebenfalls vorab eingeladenen Familie Leublfing seine Portion nicht vollständig aufessen wollte, reagierte Ihre Kellnerin etwas unangemessen; sie entschuldigte sich gar beim frechen Frederik, doch dann klärten Sie die Situation souverän, indem Sie dem Bengel unter Applaus aller Gäste drei Ohrfeigen verpassten, sodass er alles aufaß und sich hernach sogar noch bedankte und das leckere Mahl lobte. Hier sollten Sie die Kellnerin noch etwas schulen, da beim zu erwartenden Andrang nicht sichergestellt werden kann, dass Sie sich um jede Kleinigkeit kümmern können.
Da ich bekanntlich kein Bio-Ventilator bin, wollte ich mich noch einmal persönlich bei Ihnen für das alternative Dessert "Eierschalenküchlein" bedanken.

Auf ReiseBerater fünf Sterne vergebend,

Ihr Johannes Richter
"Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!" (Markus 16,15)
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Dr. Benjamin M. Hübner
Stammgast
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Dr. Benjamin M. Hübner »

Werter Herr Baron von Friedel,

Beim Genuß Ihrer Tannenberger Spezialität und dem anschließenden Sinnieren über die kulinarischen Verlockungen so genannter Krisenzeiten, ist mir unweigerlich die Belagerung Wiens durch die Muselmanen zurück ins Gedächtnis gekommen. Zwar brachten die knorken Türken auch unkeuschen Kaffee mit sich, aber ersonnen sie bei jenem Feldzuge auch den Döner.
Bei den durch Herrn Erdogan inzwischen höchst redlich gewordenen Muselmanen besteht die heutige Rezeptur freilich aus schnaftem Pferde-, Ziegen- oder Biberfleisch. Mit Hundespezialitäten hat die feine aisiatische Küche die westlichen Tafeln abgerundet. Welche Gaumenfreuden! :kreuz1:

Ob Hunde- oder Biberfleisch,
lang lebe fort das Kaiserreich!
:kreuz3:

Es beisst in einen Mohrenkopf,
Benjamin
"[D]ie volle und freie Vollmacht [...], alle Sarazenen und Heiden und andere Feinde Christi, wo immer sie wohnen mögen, anzugreifen [...]."
Auszug aus "Romanus Pontifex" von Papst Nikolaus V.
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Baron Jesus-Maria von Friedel
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Baron Jesus-Maria von Friedel »

Werter Herr Richter,
Johannes Richter hat geschrieben: Einziger kleiner Verbesserungswunsch: Als der Sohn der ebenfalls vorab eingeladenen Familie Leublfing seine Portion nicht vollständig aufessen wollte, reagierte Ihre Kellnerin etwas unangemessen; sie entschuldigte sich gar beim frechen Frederik, doch dann klärten Sie die Situation souverän, indem Sie dem Bengel unter Applaus aller Gäste drei Ohrfeigen verpassten, sodass er alles aufaß und sich hernach sogar noch bedankte und das leckere Mahl lobte. Hier sollten Sie die Kellnerin noch etwas schulen, da beim zu erwartenden Andrang nicht sichergestellt werden kann, dass Sie sich um jede Kleinigkeit kümmern können.
Da ich bekanntlich kein Bio-Ventilator bin, wollte ich mich noch einmal persönlich bei Ihnen für das alternative Dessert "Eierschalenküchlein" bedanken.
Sie sehen mich im höchsten Maße erfreut, daß die bescheidenen - Ja! Sogar weithin rustikalen - Speisedarreichungen in meiner Restauration Ihren erlesenen Gaumen zu erfreuen wussten. Für die besagte, doch äußerst unschöne Episode möchte ich mich indes nochmals in aller Form entschuldigen - ich bitte inständigst, solcherlei Kalamitäten möglichst in die Kategorie "Anfangsschwierigkeiten" einzusortieren. Selbstredend haben weder Weibsvolk, noch garstige Halblinge in einem anständigen Weltkriegs-Restaurant etwas zu suchen. Lediglich Männer im wehrfähigen Alter und redliche Veteranen sind schließlich dazu imstande, die erlesenen Spezialitäten in angemessener Weise zu würdigen. Für Frauen und Kinder hingegen wurde im Nebenzimmer "Heimatfront" eigens ein fideler Katzentisch eingerichtet, an welchem die weibliche Kellnerschaft den Kindlein ein eigenes Menue aus lehrreichen Backpfeifen und berufsvorbereitenden Wehrübungen verabreicht. Für die Oberaufsicht konnte ich übrigens den bayerischen Kultusminister a.D. Dr. Hans Zehetmair gewinnen, der schon dafür Sorge tragen wird, daß aus den Halbstarken alsbald stramme Weltkriegs-Gourmeure werden.

Ich möchte Sie bitten, als Entschädigung für diese empfindliche Störung Ihres Mahls eine gratis Kriegsverletzung zu akzeptieren. Mit der Ihnen sodann zustehenden Versehrtenrente geht Ihre nächste Einkehr in der "Skorbuteria" sozusagen aufs Haus.

Ihr
Baron von Friedel
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Baron Jesus-Maria von Friedel
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Baron Jesus-Maria von Friedel »

Werter Herr Benjamin,
-Bibel-Benny- hat geschrieben: Beim Genuß Ihrer Tannenberger Spezialität und dem anschließenden Sinnieren über die kulinarischen Verlockungen so genannter Krisenzeiten, ist mir unweigerlich die Belagerung Wiens durch die Muselmanen zurück ins Gedächtnis gekommen. Zwar brachten die knorken Türken auch unkeuschen Kaffee mit sich, aber ersonnen sie bei jenem Feldzuge auch den Döner.
Bei den durch Herrn Erdogan inzwischen höchst redlich gewordenen Muselmanen besteht die heutige Rezeptur freilich aus schnaftem Pferde-, Ziegen- oder Biberfleisch. Mit Hundespezialitäten hat die feine aisiatische Küche die westlichen Tafeln abgerundet. Welche Gaumenfreuden! :kreuz1:
Wahrlich: Der kulinarische Beitrag der redlichen Muselmanen ist kaum zu unterschätzen, wohingegen die italienische Küche mit ihrer eklatanten Langnudel-Fixierung meinen Gaumen selten nachhaltig erfreut. Lesen Sie hierzu meine ausführliche Besprechung des letzten Benefiz-Galadinners der Gräfin Burányi.

Ihr
Baron von Friedel
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Franz-Joseph von Schnabel
Ochsenbauer
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Re: „La Skorbuteria“ öffnet ihre Pforten!

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werter Herr Benjamin,
Sie sagen es. Leider wurde durch übermäßige Bejagung das töfte Dönertier weitgehend ausgerottet.
So wird die redliche Rolle heutigen Tages meist in industriellem Maßstab aus Gammelfleisch, Schlachtabfällen, Schmierfett und auch wirklich unappetitlichen Zutaten gewickelt.
Doch die reinigende Flamme des knorken Grills macht das Ganze bekömmlich. Für den Geschmack sorgen keusche Knoblauchsoße und viel Scharf.
Da stört auch nicht die eine oder andere Nacht, in welcher der halbverzehrte Riesenklops am schnaften Spieß hängend an die Leiden des HERRn gemahnt.
Einmal mit Alles und Ayran bestellend,
Schnabel
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