Werter Herr Berger!
Sie nehmen mir das Wort aus dem Mund! Nur zu oft kommt Schlechtigkeit auf, wenn mehrere Weiber beieinander sind, fast automatisch, womöglich ohne daß die Weiber es beabsichtigen. Sie reimen, und auch Herr Hamp läßt sich hier einen rhythmischen Jambus nicht nehmen:
Sir 42,13f.
Denn von den Kleidern kommt die Motte her und von der einen Frau die Schlechtigkeit der anderen.
Viel besser ist des Mannes Derbheit als die Freundlichkeit der Frau, und Schande bringt hervor die Tochter voll der Schande.
Solchem Treiben gilt es, wenn es ausufert, in löblicher Derbheit Einhalt zu gebieten, um die Weiber in ihrem eigenen Interesse vor sich selbst zu schützen.
Wertes Sternenkind!
Die von Ihnen genannten Symptome sind ärztlicherseits schon lange bekannt und beschrieben:
Der Neurologe und Psychiater Dr. Dr. P. J. Möbius hat geschrieben:
Neuerdings möchte man sogar Mädchengymnasien haben, von denen der Pfarrer Hansjakob sagt, sie seien so unnütz wie ein Kropf. Das Beste wäre, die „höheren Schulen“ samt und sonders niederzureißen. Ihr Erfolg ist ohnedies gering, das Üble aber ist, dass in ihnen die Mädchen nervös und schwächlich werden. Sie lernen, was sie nicht brauchen, und bekommen dabei Kopfschmerzen, das aber, was sie brauchen, lernen sie nicht. Es ist ein Greuel, zu hören, wie Geschichtezahlen, geographische Bestimmungen, chemische Formeln u. s. w. eingetrichtert werden, wie durch Aufsätze über abstruse Themata Verlogenheit und Phrasenmacherei begünstigt wird.
Sie sind doch der lebendige Beweis für dieses ärztliche Urteil: Ihre Nervosität geben Sie selber zu, schwächlich sind Sie auch, ob Sie manchmal Kopfschmerzen haben, weiß ich nicht, und die vermutlich u.a. in schulischen Aufsätzen gelernte Phrasendrescherei geben Sie auch immer wieder zum besten. Bei einer derart treffsicheren Diagnose sollte man auch die durch denselben Arzt verordnete Therapie ernstnehmen:
Das natürliche Weib ist doch gewiß auch ein gottgewolltes Weib, und alle Veredelung kann nur in Weiterentwickelung der natürlichen Anlagen bestehen. Ist es die natürliche Bestimmung des Weibes, eine rechte Mutter zu sein, so kann auch die Veredelung nur darin bestehen, daß das Weib immer tiefer in die Mütterlichkeit eingehe, daß sie all ihr Wissen und Vermögen in den Dienst ihres edlen Berufes stelle. Die natürlichen Anlagen sind etwas Heiliges und es kann nicht im Sinne der ewigen Weisheit liegen, wenn wir in die Natur hineinstören, weil überspannte Menschen sich übernatürliche Ideale zurechtgemacht haben. Der Satz: ein Weib, das nicht Mutter ist, hat seinen Beruf verfehlt, bleibt wahr, so hart er denen klingen mag, die ohne Schuld sich ausgeschlossen sehen. Aber man muss hinzufügen, daß auch das Weib, das keine Kinder hat, durch seine mütterlichen Eigenschaften segensreich sein kann. [...]
Gelobt sei Jesus Christus!
Gast