Neuinterpretation des "Vater unser"

Hier geht es um den Herrn, Jesus Christus und die Heilige Schrift.
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Franz-Joseph von Schnabel
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Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werte Herren,

die knorke Kirche wird immer moderner.

In der schönen neuen Welt ändert sich Sprache. Krüppel heißen jetzt "Behinderte", Raider heißt "Twix", es gibt sogar Bestrebungen, Neger nicht mehr als solche zu bezeichnen.

Nun schloß sich selbst seine Heiligkeit diesem töften Trend an. Die Worte, die der HERR uns persönlich lehrte, sollen neu interpretiert werden.
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Passage in Frankreich bereits geändert
Papst bemängelt deutsche Vaterunser-Übersetzung


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Papst Franziskus hat die Fassung der Vaterunser-Bitte »führe uns nicht in Versuchung« kritisiert. Dies sei »keine gute Übersetzung«, sagte er in einem Interview des italienischen Senders TV2000, das am Mittwochabend ausgestrahlt wird. Es sei nicht Gott, der den Menschen in Versuchung stürze, um zu sehen, wie er falle. »Ein Vater tut so etwas nicht; ein Vater hilft sofort wieder aufzustehen. Wer dich in Versuchung führt, ist Satan«, so der Papst.
Franziskus verwies auf einen Beschluss der französischen Bischöfe, die offizielle Übersetzung zu ändern. In katholischen Gottesdiensten in Frankreich lautet die betreffende Bitte seit dem ersten Adventssonntag: »Lass uns nicht in Versuchung geraten«. Der Papst äußerte sich in einer Kurzserie zu den Vaterunser-Bitten.
Bischof Voderholzer: »Verfälschung der Worte Jesu«

Im Zusammenhang mit der französischen Initiative hatten auch Theologen im deutschen Sprachraum eine Anpassung verlangt. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer warnte hingegen vergangene Woche vor einer »Verfälschung der Worte Jesu«. Die Vaterunser-Bitte »führe uns nicht in Versuchung« sei genau so bei den Evangelisten Matthäus und Lukas überliefert. Es gehe nicht an, Jesus diesbezüglich zu korrigieren, so der frühere Dogmatikprofessor. Gleichwohl müssten und könnten diese Worte so erklärt werden, »dass das Gottesbild nicht verdunkelt wird«.

Ein Ave Maria betend,
Schnabel
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Martin Frischfeld
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von Martin Frischfeld »

Werter Herr Schnabel,

wir haben in der Gemeinde sogar einen Negerkrüppel, stellen Sie sich das mal vor. Ein Flüchtling aus Afrika. Er flüchtete vor unredlichen Terroristen. Leider etwas zu spät, denn eine Bombe nahm ihm Arme und Beine. Umso tragischer, da er nicht mehr als töfter Arbeiter gebraucht werden kann.
Im Übrigen ist es ja für jeden Menschen offensichtlich, wie fortschrittlich und modern unser Glaube ist. Stets bereit, die notwendigen Änderungen zu bedenken!

Der HERR möge Sie alle behüten,
Martin Frischfeld
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Franz-Joseph von Schnabel
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werter Herr Frischfeld,

uns Alten wird so manches abverlangt. Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen, als aus dem Übel, von welchem uns der HERR erlösen solle, das Bösen wurde.

An Altbewährtem hängend,
Schnabel
G-a-s-t
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von G-a-s-t »

Werte Herren!

"Lasset uns beten, wie der Herr uns zu beten gelehrt hat" - so heißt es ja auch in katholischen Gottesdiensten, davon sollten Sie sich nicht abbringen und sich von niemandem etwas anderes lehren lassen. Unser Herr hat uns die Bitte "führe uns nicht in Versuchung" aus gutem Grund gelehrt!
Spr 16,9
Das Herz des Menschen plant seinen Weg, Jahwe aber lenkt seinen Schritt.

Spr 20,24
Des Mannes Schritte sind von Jahwe her bestimmt; wie könnte der Mensch seinen Weg unterscheiden?

Klgl 3,38
Ergeht nicht aus des Höchsten Mund das Üble wie das Gute?
Viel Unheil erwächst daraus, sich ungeachtet dessen einen nichtexistenten harmlosen kumpelhaften rosaroten "lieben Gott" zusammenzubasteln.

Behüt Gott
Gast
Micha 6,8
Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.

Joh 14,6
Niemand kommt zum Vater außer durch mich (Jesus).
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Franz-Joseph von Schnabel
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werter Herr Gast,

lehrte uns der HERR nicht auch, daß er uns vom Übel erlöse und nicht vom Bösen?

Um das Seelenheil besorgt,
Schnabel
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Franz-Joseph von Schnabel
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werte Herren,

nach der Arche beschäftigen sich jetzt auch andere Medien mit diesem wichtigen Thema.

Leider zeigt man nicht überall die distinguierte, seriöse Berichterstattung, die Sie von der Arche gewohnt sind.

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Empört,
Schnabel
G-a-s-t
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von G-a-s-t »

Werter Herr von Schnabel!
[...]lehrte uns der HERR nicht auch, daß er uns vom Übel erlöse und nicht vom Bösen?
Worin soll hier ein inhaltlicher Unterschied bestehen? Ich sehe keinen.
Wenn es keinen gibt, ist dies freilich Grund genug, beim Althergebrachten zu bleiben, so wie man ja auch unbedingt davon absehen sollte, ohne Not den Wählscheibenapparat durch einen mit Tastenblock zu ersetzen, die "Torpedo" durch eine "Alfine" oder anstelle von Berlepsch, Boskoop, und Gloster auf einmal Braeburn, Fuji und Gala zu kaufen.

Mit verbindlichem Gruße
Gast
Micha 6,8
Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.

Joh 14,6
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Franz-Joseph von Schnabel
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Herr Gast,

wollen Sie damit zum Ausdruck bringen, daß die Worte des HERRn frei interpretabel seien?

Zumal ein Übel nicht zwangsläufig etwas Böses sein muß. Letzteres impliziert die destruktive Absicht einer feindlichen Macht, während "Übel" lediglich einen suboptimalen Umstand beschreibt.

Betend, wie es mich einst mein Vater lehrte,
Schnabel
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Hagbard Celine
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von Hagbard Celine »

Werte Herren,

ich bin empört. Nicht nur das Vaterunser, nein, die ganze Bibel soll mit Neumodismen entweiht werden!
https://www.blick.ch/news/politik/statt ... 04459.html

Zwar mag es richtig sein, den Mann zukünftig als den wahren Menschen - in Abgrenzung von der Frau - zu bezeichnen, aber eine Apostelin - da stellen sich mir doch die Flimmerhärchen´auf. Schlimm.

Bitte spenden Sie mir Trost,
HC
Wer seine Kinder nicht züchtigt, der liebt sie nicht.
G-a-s-t
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von G-a-s-t »

Werter Herr von Schnabel!
Franz-Joseph von Schnabel hat geschrieben: wollen Sie damit zum Ausdruck bringen, daß die Worte des HERRn frei interpretabel seien?
Nein, es ist zu erfasssen, was der Herr lehrt, und dies in deutscher Sprache zu formulieren.
Zumal ein Übel nicht zwangsläufig etwas Böses sein muß. Letzteres impliziert die destruktive Absicht einer feindlichen Macht, während "Übel" lediglich einen suboptimalen Umstand beschreibt.
Duden und Grimms Wörterbuch sind sich einig, daß "böse" nicht unbedingt die von Ihnen genannte Bedeutung haben muß, sondern auch synonym zu "übel" gebraucht wird.
Bedenken Sie auch: Wenn alle Umstände, auch die üblen, von Gott bewirkt werden, dann gibt es kein unbeabsichtigtes Übel, denn Gott unterlaufen keine Versehen.
Jes 45,7
Ich erschaffe das Licht und mache das Dunkel, ich bewirke das Heil und erschaffe das Unheil. Ich bin der Herr, der das alles vollbringt.
Es scheinen also beide Versionen des Vaterunser inhaltlich gleichbedeutend zu sein.

Das Weib Celine möge Trost darin finden, daß ich noch einen Karton mit unrevidierten Einheitsübersetzungen herumstehen habe. Dieser enthält zudem einige löbliche katholische Herder- und Hamp-Stenzel-Kürzinger-Bibeln. Bei Bedarf kann hierauf zurückgegriffen werden.
Gen 4,1 (Herder)
Der Mensch erkannte sein Weib Eva. Sie empfing und gebar Kain. Da sprach sie: "Einen Mann habe ich durch Jahwe erhalten."
Micha 6,8
Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.

Joh 14,6
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von G-a-s-t »

Mit verbindlichem Gruße
Gast
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Franz-Joseph von Schnabel
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Herr Gast,

Sie schreiben zu Recht, daß das Wort "böse" auch den deutlicheren Begriff "Übel" beinhalten kann.

Welchen Sinn sollte es aber ergeben, einen eindeutigen durch einen schwammigen Ausdruck zu ersetzen?

Jegliche Übel ablehnend,
Schnabel
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Antrophos
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von Antrophos »

Werter Herr Schnabel,
der Grund ist der Sprachwandel. Böses klingt vielleicht für viele Leute authentischer als Übel. Nur eine These...
Eine geruhsame Nacht wünschend ,
Eduard Anthropos
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von G-a-s-t »

Werter Herr Schnabel,

die Empfindung, "Übel" sei deutlicher, kann eigentlich nur auf regionale Unterschiede im Sprachgebrauch zurückzuführen sein. Aber es ist ja sowieso nur von Vorteil, wenn Ihnen die traditionelle Form mehr zusagt. "Et ne nos inducas in tentationem, sed libera nos a malo" wäre auch eine löbliche Alternative.

Was den/die vom Weib Celine erwähnte(n) Junia(s) betrifft, so kann man hierzu alle möglichen schwachsinnigen Kommentare finden, in der reviderten Einheitübersetzung steht jedoch überhaupt nicht, daß er/sie ein(e) Apostel(in) ist:
Röm 16,7
Grüßt Andronikus und Junia, die zu meinem Volk gehören und mit mir zusammen im Gefängnis waren; sie ragen heraus unter den Aposteln und haben sich schon vor mir zu Christus bekannt.
Andere Übersetzungen schreiben z.B. "sie sind hochgeschätzt unter den Aposteln" oder ähnliches. Das heißt alles nicht, daß er/sie eine(r) war! Hoch schätzen könnten die Apostel schließlich auch die Gattin eines Apostels oder sogar ihr redliches Waschweib!

Mit verbindlichem Gruße
Gast
Micha 6,8
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Franz-Joseph von Schnabel
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Re: Neuinterpretation des "Vater unser"

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

Werte Herren,

wir sind doch alle Kinder des HERRn.
Lassen Sie uns diese stillen Zeit ohne Zwist im gemeinsamen Gebet vor einer geweihten Statue eines Heiligen verbringen.
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Das Brot brechend,
Schnabel
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