Wir redlichen Zahnärzte haben es selten leicht in einer Welt voll der Steckenpferdmediziner (unredl. "Hobbyärzte"), die sich selbst trotz des fehlenden Studiums als kompetenter erachten als uns staatlich examinierte Zahnmediziner. Man wirft uns nach Behandlungen des öfteren Verstümmelung, mangelndes Fachwissen, Sadismus oder Profitgier vor, wenn wir den Exkavator einmal mehr ansetzen müssen. Das Schicksal eines rechtschaffenen Berufskollegen aus der Niederlande, der sich - getrieben von Nächstenliebe - in der französischen Provinz niederliess, um Menschen weit fernab urbanen Lebens zu helfen, schockiert mich dennoch sehr, Potzdonner.
Welch undankbares Pack!Weil er mit unnötigen Eingriffen die Zähne dutzender Patienten verstümmelte, ist ein Zahnarzt in Frankreich zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Das Strafgericht der zentralfranzösischen Stadt Nevers verhängte am Dienstag zudem ein lebenslanges Berufsverbot und eine Geldstrafe von 10.500 Euro gegen den 51-jährigen Niederländer, der in Medien als „Zahnarzt des Horrors“ bezeichnet wird.
Das Gericht folgte mit der langen Haftstrafe dem Antrag der Anklage. Staatsanwältin Lucile Jaillon-Bru hatte dem Zahnarzt während des Prozesses vorgeworfen, an seinen Patienten „unnötige und schmerzhafte Eingriffe“ vorgenommen zu haben, um Geld von der Krankenversicherung zu kassieren. Sie warf ihm Habgier vor, „Gleichgültigkeit gegenüber anderen“ sowie „Freude daran, Leid zuzufügen“.
Der Zahnarzt hatte sich 2008 in der kleinen Gemeinde Château-Chinon niedergelassen, nachdem er von einem Headhunter angeworben worden war. In der ländlichen Region, die mehr als 100 Kilometer westlich von Dijon liegt, herrscht ein dramatischer Ärztemangel, die Ankunft des Niederländers wurde von den Bewohnern zunächst als Segen empfunden.
(Quelle: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 00319.html)
Wutschnaubend nach Worten ringend,
Dr. Waldemar Drechsler