Knorker Kopenhagener Zoo verwirklicht Einstieg in Autarkie

[Rohrstockfreund]

Frl. Zombie,

selbstverständlich treiben sich hin und wieder Delfine in der Nordsee herum. Selbst vor Sylt wurden Tiere beobachtet.

Werter Herr Drechsler,

wie gern hätte ich dieses köstliche Mahl gemeinsam mit Ihnen genossen. Aber ich will nicht klagen, wir haben noch einen Biber in der Tiefkühltruhe. Das dümmliche Tier wollte einen von meinen Söhnen gebauten Damm zerstören. Jetzt landet er nach Ostern im Bräter. Vielleicht haben Sie ja ein köstliches Rezept, welches Sie mir gern per PN zukommen lassen können. Mir läuft bereits das Wasser im Munde zusammen. Sepp

[Leopold Stotch]

Werter Herr Rohrstockfreund

Das dümmliche Tier wollte einen von meinen Söhnen gebauten Damm zerstören

Ich hoffe das Tier war nicht erfolgreich. Ist das nicht seltsam. Normalerweise bauen Biber doch Dämme und sorgen so für Überschwemmungen. Erst letzthin haben einige Biber den Fluss, der an meinem Garten vorbeifliesst gestaut und so die halbe Umgebung überschwemmt.

Vielleicht haben Sie ja ein köstliches Rezept, welches Sie mir gern per PN zukommen lassen können

Ich werde mein Weib fragen, ob sie passende Rezepte kennt.

Wegen der leckeren Speisen der anderen Brettnutzern fast der Sünde der Neid verfallend,
Leopold Stotch

[Rohrstockfreund]

Werter Herr Stotch,

das währe töfte wenn Ihre Frau Gemahlin ein köstliches Rezept besäße.
Bei Bibern wundert mich nichts mehr. Die zerstören hier die den halben Wald. Vielleicht sollte ich ein paar Ideen zur Bestandsminderung im Kopenhagener Zoo erfragen. Herzlichst Sepp.

[Der Einsiedler]

Kindlein Rohrstockfreund,

wozu im Zoo fragen? Nehmen Sie sich einen Knüppel und gehen Sie auf die Pirsch.

Jagderfolg wünschend

Der Einsiedler

[Leopold Stotch]

Werter Herr Rohrstockfreund

Meine Frau kennt tatsächlich ein Rezept für und mit Biber. Bevor ich das Rezept aufschreibe möchte ich Sie aber noch auf eine praktische Tatsache hinweisen:

Biber und Otter wurden von Priestern als Fischähnlich eingestuft da sie beschuppt sind und im Wasser leben.

Man darf diese Tiere also in der Fastenzeit essen! Mein Weib sagte mir, dass vor allem der Schwanz des Bibers eine Delikatesse ist, deshalb gab sie mir ein Rezept, dass nur den Biberschwanz betrifft. Man kann jedoch auch das restliche Fleisch des Bibers ohne Probleme essen. Nun zum Rezept:

Zutaten:
1 Biberschwanz,
Guter Essig
Gewürze
Zwiebeln
Etwas Butter
Rotwein (Zum Kochen)

Zubereitung:
Der Biberschwanz wird gut gereinigt und gewaschen, als dann in Scheiben geschnitten, in ein irdenes Gefäß gelegt und mit einer Marinade aus gutem Essig, den man mit allerlei Kräutern und Gewürzen aufgekocht hat, übergossen und 6-8 Stunden darin aufbewahrt.
Alsdann macht man in einem Schmortopf oder Tiegel ein Stück Butter gelb, legt das Fleisch darauf, bestreut es mit (etwas) Salz und läßt es, gut verdeckt dämpfen. Nach einiger Zeit dreht man die Scheiben um und gießt nach belieben Rotwein darauf und läßt es gar kochen.

Serviert kann das Fleisch mit allerlei Gemüse und/oder Nudeln werden. Alternativ zum Schwanz ist auch die Zunge ein ordentlicher Leckerbissen.

Einen guten appetit wünschend,
Leopold Stotch

[Rohrstockfreund]

Werter Herr Stotch,

herzlichen Dank. Ich werde gleich morgen die fehlenden Zutaten besorgen. Meine Frau wird am Samstag alles vorbereiten. Das wird ein köstliches Mahl. Wenn es so mundet wie es klingt, und Sie noch mehr Zubereitungsarten diverser Köstlichkeiten kennen, sollten Sie ein redliches Kochbuch verfassen.


Werter Herr Mörz,

danke für Ihren Rat. Ich werde sogleich für meine Söhne und mich drei Knüppel herstellen. Zur Werkbank eilend, Sepp.

[Leopold Stotch]

Werter Herr Rohrstockfreund

Vielen Dank für Ihr Lob. Dieses Rezept kam von meinem Weib. Ich kenne mich als Jäger eher mit Wild und Vögeln aus.

Einen guten Appetit wünschend,
Leopold Stotch

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Stotch,
Ihr keusches Weib ist sicher glücklich, einen Gatten gefunden zu haben, der sich so vortrefflich mit Vögeln auskennt.
Können Sie als erfahrener Nimrodjünger dem Knaben Rohstock noch einige Kniffe verraten? Biber sind gefährliche Raubtiere mit ellenlangen, rasiermesserscharfen Stoßzähnen. So mancher wackere Waidmann wurde bereits Opfer dieser Bestien.
Um den Knabbub besorgt,
Schnabel

[Leopold Stotch]

Werter Herr von Schnabel

Sie als erfahrener Nimrodjünger dem Knaben Rohstock noch einige Kniffe verraten?

Dies kann ich und ich werde es auch tun, sofern Herr Rohrstockfreund dies wünscht. Sie haben natürlich recht, was die gefährlichkeit dieser Tiere betrifft. Die eigene Sicherheit sollte immer vor dem Jagderfolg stehen!

Ihre besorgnis teilend,
Leopold Stotch

[Friedrich Möbius]

Werter Herr von Schnabel,

Sie sprechen wahr. Mein jüngerer Bruder, Paul Hermann Möbius, wurde vor einigen Jahren von einem hinterlistigen und bösartigen Biber verletzt, der ihm beinahe den ganzen linke Fuß abgebissen hätte. Ich suchte das räuberische Mistvieh drei Tage und drei Nächte lang und ruhte nicht eher, bis ich es endlich erschlagen hatte und Paul Hermanns Weib Bibergulasch mit Reis servieren konnte. Seine Wunde ist zwar mittlerweile verheilt, doch der Schreck, als das böse Raubtier aus dem Wasser angesprungen kam und die rasierklingenscharfen Hauer in seinem Knöchel versenkte, sitzt noch immer tief.

Biber als hochgefährlich einstufend,
Friedrich Möbius

[Rohrstockfreund]

Werter Herr Stotch,

vielen Dank, sehr gern würde ich Ihr Angebot annehmen und sie in der Eidgenossenschaft besuchen. Es muss bezaubernd sein. Hr. Drechsler schwärmt geradezu von diesem Land. Leider besitze ich weder ein Automobil noch einen Bahnanschluß in der Nähe. Es sei denn Herr von Schnabel würde mich begleiten. Ist er doch Besitzer eines knorken Automobils und in Punkto Reisen ein Kenner. Die Geldkoffer packend, Sepp.

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Möbius,
Ihr erschreckender Bericht hat mich tief getroffen. Diese Plage der löblichen Landwirtschaft muß dringend endgültig ausgemerzt werden.
Bereits unseren knorken Vorfahren gelang weitgehend die Ausrottung dieser Bestien. Durch Nachlässigkeit späterer Regierungen, sowie bewußte Sabotage rot-grüner Anarchoterroristen wurde diese pelzige Pest wieder in unser schönes Land eingeschleppt.
Es liegt nun an uns redlichen Christen, die Menschheit vor den satanischen Zähnen bissiger Biber zu erretten!
Fallen aufstellend,
Schanbel

Herr Rohrstockfreund,
wie allgemein bekannt ist, besitze ich lediglich einen ordentlichen Ochsenkarren. Fahrzeuge, welche durch Explosionsmotoren betrieben werden, benutze ich zu Friedenszeiten niemals.
Hinweisend,
Schnabel

[Der Einsiedler]

Leider besitze ich weder ein Automobil

Faulpelz Rohrstockfreund,

warum besitzen Sie kein Automobil? Können Sie sich dies nicht leisten, weil Sie zu faul sind, um sich Geld zu verdienen? Oder versaufen Sie Ihren spärlichen Lohn zur Gänze?
Erklären Sie sich. So langsam werden Sie mir suspekt.

Hinterfragend

Mörz

[Rohrstockfreund]

Werter Herr von Schnabel,

dann war dies ein Missverständnis meinerseits. Es wäre halt schön, einen des Reisens erfahrenen Begleiter an seiner Seite zu wissen


Herr Mörz,

warum sollte ich ein Faulpelz sein? Weil ich nur 6 Tage die Woche arbeite und den Großteil meines Verdienstes in die Erweiterung meines Grundbesitzes stecke, damit ich meinen Söhne darauf je ein Häuschen setzen kann. Ich stehe um 5 Uhr in der Früh auf, um mich um mein Vieh zu kümmern und nach dem Frühstück zur Arbeit in den Wald gehe. Zu Fuß wohlgemerkt. Nach der Arbeit und Abendessen, wird noch gemeinsam die Bibel gelesen, ehe es gegen 23 Uhr zu Bett geht. Wozu sollte ich mir ein Automobil kaufen? Für kurze Strecken besitze ich ein, zugegeben unredliches, Fahrad und für Ausflüge in die nähere Umgebung meinen Ochsenkarren. Mit meinen fast 55 Jahren war ich bisher ganze 3 mal für einen kurzen Zeitraum von 1-2 Wochen krankheitsbedingt ausser Gefecht. Mit Schnupfen und Husten der Arbeit nachgehend. Leicht gereizt ob der unbegründeten Verdächtigungen Sepp.

[Friedrich Möbius]

Werter Herr von Schnabel,

auch ich las neulich in der knorken Zeitung, daß es in Deutschland wieder mehr Biber gibt. Meine etwas zart besaitete Tochter Angelika fiel bei der Nachricht fast in Ohnmacht vor Schreck. Ich jedenfalls habe es mir zur Pflicht gemacht, meine Mitmenschen nach Bemühen vor diesen abscheulichen Bestien zu schützen und werde nun in meiner Freizeit öfter auf Biberjagd gehen. Das gibt nach der Fastenzeit einen richtigen Festschmaus!

Am Brotkanten knabbernd,
Friedrich Möbius