Teufelsladen Hannes und Moritz ( unredl.H&M)

[Herr Ramoth]

Werte Herren,

zu meinem Bedauern erscheint es tatsächlich beinahe unmöglich, die führenden Politiker von der Löblichkeit der Kinderarbeit zu überzeugen. Doch kann man es ihnen nicht verübeln, wenn man sich die Vorbilder in anderen Ländern ansieht. Die Kinder, die von dieser Arbeit lernen sollten, werden dort in den Tod geschunden. Ich spreche hiermit aus, dass man den Politikern mitteilen muss, dass die Kinderarbeit auch anders funktioniert, nämlich unter menschlichen Bedingungen. Stündliche Prügel wird sicherlich mehr nutzen als die dauerhafte Beschädigung der Gesundheit.
Ich hoffe, dass Sie meiner Meinung sind.

Zu Bett gehend,
Herr Ramoth

[F Bleibtreu]

Werter Herr Ramoth,

ich schliesse mich Ihrer Meinung an.
Hinzufügen möchte ich, daß die tägliche Arbeitszeit für Kinder auf höchstens 12 Stunden angesetzt wird, denn zwischen Arbeit und Schlaf muß noch genug Zeit für das Bibelstudium bleiben.

Mit einem Herz für Kinder,
Fürchtegott Bleibtreu

[Dr. Waldemar Drechsler]

Doch kann man es ihnen nicht verübeln, wenn man sich die Vorbilder in anderen Ländern ansieht. Die Kinder, die von dieser Arbeit lernen sollten, werden dort in den Tod geschunden.

Hochgeehrter Bursche Ramos!

Wer wird denn bitteschön im schnaften chinesischen Kaiserreich in den Tod geschunden, Potztausend? Dort steht das Wohl der Kinder an erster Stelle, was auch allgemein bekannt sein sollte. Wenn dies nämlich nicht so wäre, hätten die Kindchen doch nicht genügend Kraft so gewinnbringend ihre Arbeit zu verrichten, gell? Nicht auszudenken, welch töfte Atmosphäre am Arbeitsplatz der Kindchen herrschen muss! Eventuell eine ähnliche wie damals bei mir, Sackerlot!



Ach, Herrjemine! Was für ein glückliches Lächeln! Ähnlich verschmitzt lächelt auch meine Wenigkeit auf dem Benutzerbildchen. Man müsste aus Stein sein, wenn man bei diesem Anblick von keinem innigen Gefühl der Glückseligkeit ereilt wird. Harte Arbeit macht also glücklich - welcher dieser angeblichen "Kinderfreunde" hätte das gedacht? Erschreckenderweise wohl leider niemand.

Den wirtschaftlichen Niedergang des Westens vorausahnend,
Dr. Waldemar Drechsler

[Erhardt Amsicken]

Wer wird denn bitteschön im schnaften chinesischen Kaiserreich in den Tod geschunden, Potztausend?

Lieber Herr Dr. Drechsler,
die Volksrepublik China ist mitnichten ein Feudalstaat. Leider handelt es sich um Laizisten, derer die Höllenqual bereits gewiß ist. Wären sie ein schniekes Kaiserreich, mit straffer Führung und einer starken Kirche, hätten diese fleißigen, blauen Ameisen sicher kein leichteres Los, aber wären sich der letzten Entlohnung eines redlichen Lebens am Montageband gewiß. Zumal erhöht das Absingen frohlockender Lobpreisungen, bei jeder Form von Arbeit, die Produktivität bei Zehnjährigen enorm.
Nachdenklich
Erhardt Amsicken