Unredliche Telefonrechnung

[Herr Jalu]

Fräulein Kern,

wie kommt es, dass ich Sie schon wieder mitten in der Geschirrspülzeit beim Stehsegeln ertappe? Ist die Hausarbeit etwa schon erledigt?

Nachfragend,

Herr Jalu

[Martin Berger]

Liebe Gemeinde,

tatsächlich gibt es nichts unredlicheres als Telefonrechnungen. Man sollte sie schleunigst verbieten lassen!
Ich war mal so doof und habe mir einen so einen Stock (unredlich: UMTS-Stick) besorgt. Da fällt man tatäschich fast vom Glauben ab.

Fräulein Sophie,

wenn Sie all die Pflichten erfüllen, die ein anständiges Weib zu erledigen hat, können Sie keine allzu hohe Telephonrechnung haben. Fraglich ist allerdings, wozu Sie überhaupt ein solches Gerät benötigen. Wollen Sie Ihren Herd oder den Besen anrufen? Das können Sie auch mit Ihrer, vom HERRn gegebenen, Stimme; ein Telephon wird dazu nicht benötigt.

Aufklärend,
Martin Berger

[SophCore]

Werter Herr Jalu,

das ist, wie immer von Ihnen, völliger Humbug! Was in Gottes Namen wollen Sie damit sagen? Dass ich keine gute Hausfrau bin? Sie sind ein Narr! Ein schnuckeliger zwar, aber dennoch ein Narr!
Erfüllt von Stolz verkünde ich:

-Umherliegenden Haare meines Hundes wurden erfolgreich unter Schränke gewischt.
-Schmutzwäsche wurde einwandfrei als solche identifiziert. Sie liegt nun zu Füßen des dunklen Vaters (unredlich: Darth Vader) und muss dort seine schmähenden Blicke ertragen.
-Das benutzte Geschirr wurde kunstvoll ineinander gestapelt und stellt einen wahren Genuss für meine Augen dar.
-Das vollgekrümelte Sofa ließ sich zu meiner großen Freude vollständig mit einem Bettlaken abdecken.
-Der stinkige Mülleimer wurde ausserordentlich erfolgreich mit Duftsprüh (unredlich: Parfüm) bekehrt und schwängert die Luft nun mit redlichstem Wohlgeruch!
-Die verbrauchte Alufolie aus dem Kühlschrank habe ich mir zu einem Helm geformt, welchen ich nun auf dem Kopf trage. Somit sind die Ausserirdischen nicht mehr dazu in der Lage meine Gedanken zu lesen!

Wie Sie sehen bin ich also durchaus dazu in der Lage meinen Haushalt selbst zu führen! Und zum Glück habe ich keinen (festen) Freund, der herumnörgelt oder womöglich sogar meine Ordnung durcheinander bringt.


Herr Berger,

Wollen Sie Ihren Herd oder den Besen anrufen? Das können Sie auch mit Ihrer, vom HERRn gegebenen, Stimme; ein Telefon wird dazu nicht benötigt.

führen Sie des öfteren ausschweifende Diskussionen mit Ihrem Herd, Herr Berger? Haben Sie womöglich noch weitere spezielle Freunde die außer Ihnen niemand anderes wahrnehmen kann? Also zum Beispiel einen großen weißen Hasen, einen rothaarigen zornigen Kobold oder ähnliches?
Nur Mut Herr Berger! Mit mir können Sie darüber sprechen. Wir sind ja hier unter uns.

Vertrauenserweckend,

Eure Sophie

[Franz-Joseph von Schnabel]

Verehrtes Fräulein Kern,
ich hoffe die verteilten Hundehaare halten die Ratten davon ab, sich am wohlriechenden Mülleimer gütlich zu tun.
Ihre Signatur betreffend, möchte als erfahrener Mensch anmerken, daß sich die Fehlermöglichkeiten dieser Gattung im Laufe der letzten Jahrtausende nicht wirklich veränderten. Jene Fehler werden seither von jeder neuen Generation mit großer Begeisterung wiederholt.
Milde lächelnd,
Schnabel

[Alberto Bonappetito]

Fräulein Kernseife

Sind Sie sicher, dass Ihre Füße nicht bereits schimmeln? Angesichts Ihrer Haushaltsführung würde mich das kaum überraschen.

Angewidert
Alberto Bonappetito

[SophCore]

... Ihre Signatur betreffend, möchte als erfahrener Mensch anmerken, daß sich die Fehlermöglichkeiten dieser Gattung im Laufe der letzten Jahrtausende nicht wirklich veränderten. Jene Fehler werden seither von jeder neuen Generation mit großer Begeisterung wiederholt. ...

Verehrtester Herr Schnabel,

Wenn ich Sie korrekt verstehe, haben Sie einst in Ihrer Blütezeit zu den selbigen Haushaltstechniken gegriffen, wie ich es heute beliebe.
Wie es scheint, besitzen wir diverse Gemeinsamkeiten! Ist dies nicht atemberaubend?

Spätestens seit der Entlarvung des Fakir-Bretts des Herrn Brucht bin ich ohnehin Ihre glühendste Ventilatorin! Wann immer ich Ihren intensiven Blick vernehme, werden unter anderem meine Augen ganz feucht.
Sollten Sie eines Tages Hilfe im Kampf gegen Atheisten oder Hundebesitzer (deren Wauwaus Sie verzehrt haben) benötigen, so zögern Sie nicht. Ich stehe zur vollsten Verfügung und liege Ihnen geradewegs zu ihren schrumpeligen Füßen. Versprochen!

...Sind Sie sicher, dass Ihre Füße nicht bereits schimmeln? Angesichts Ihrer Haushaltsführung würde mich das kaum überraschen. ...

Verehrter Herr Bonappetito,


Ihre Sorge um mich ist ja geradezu rührend! Woher jedoch kommt Ihr spontanes Interesse an meinen Füßen? Sie sind doch nicht etwa ein Liebhaber ebenjener Körperregion?
So oder so kann ich, sicherlich zu Ihrer Befriedigung, verkünden, dass sich meine Füße in einwandfreiem Zustand befinden.
Das führt schon alleine daher, dass ich meine Hände (und Füße) stets in reinster Unschuld zu waschen pflege. Also grundsätzliche jedwede Schuld vehement von mir weise.

Strahlend,

Eure Sophie

[Franz-Joseph von Schnabel]

Wertes Fräulein Kern,
Ihre Sorge, mir feindlich gesonnene Hundehalter betreffend, ist unbegründet.
Herr Fu verarbeitet ausschließlich Tiere, welche aus artgerechter Haltung, in sibirischen Produktionsbetrieben für Pelzbekleidung, stammen.
Dennoch rechne ich Ihnen Ihr selbstloses Hilfsangebot natürlich hoch an.
Auch meine Nase tropft beim Lesen ihrer töften Beiträge, allerdings tut selbige jenes, altersbedingt, ohnehin ständig. Ein Leiden, welches ich Unangenehmerweise mit vielen meiner Altersgenossen, wie beispielsweise dem unlöblichen Herrn Brüderle, teile.
Ihnen einen knorken Tag wünschend,
Schnabel