Knecht Ruprecht

[Ludwig Birnbaum]

Werte Gemeinde

In diesem Faden geht es nicht um unser löbliches Plauderbrettmitglied, sondern um den Hund der sogenannten "Simpsons".

Bis vor kurzem kannte ich diese Serie gar nicht, da ich fernsehen aus Prinzip meide.
Doch neulich ging ich mit einem guten Freund aus der Kirchgruppe zu ihm nach hause, um gemeinsam in der Bibel zu lesen. Als wir das Wohnzimmer betraten, war sein 12-jähriger Sohn vor dem Fernseher und schaute sich die vorhin genannte Serie an. Es lief gerade ein Ausschnitt mit dem Hund der Familie, den sie "Knecht Ruprecht" nennen.
Gemeinsam haben wir den Knaben mit beherzten Schlägen mit dem Rohrstock gezüchtigt (ebenso sein Weibsbild, welches dazwischen ging), danach wurde auch der Fernseher aus diesem Hause verbannt.

Aber ich spüre immer noch wie mein Essen wieder hochkommen will, wenn ich nur daran denke.
Dieses dämonische Machwerk bezeichnet den Gehilfen des heiligen Nikolaus als Hund.

Unglaublich, mir fehlen immer noch die Worte.

Erbost,
Ludwig Birnbaum

[Stephan Schmid]

Werter Herr Ruprecht

Übernehmen Sie. Sie sind doch der Spezialist auf diesem Gebiet.
Ihnen einen gesegneten Tag wünschend

Stephan Schmid

[Heinrich Ruprecht]

Herr Schmid,

wieso sollte ich Spezialist auf dem Gebiet der unredlichen Zeichentrickfilm-Verblödung sein?
Dass die atheistischen Macher in diesem Schandwerk, welches Tag auf Tag in diversen Programmen im Fernsehen läuft und abertausenden von Kindern und Jugendlichen ketzerische Flausen in den Kopf setzt, einen Hund nach dem (heutzutage) Gehilfen des Heiligen Nikolaus benennen, mag zwar eine Untat seinesgleichen sein. Ich befinde mich aber (leider) nicht in der Position, etwas daran zu ändern.

Mit welchen schändlichen "Freunden" sich der Narr Birnenbaum abgibt, ist allerdings sehr wohl zu bedauern.

Missmutig,
KnechtRuprecht

[Ludwig Birnbaum]

Herr KnechtRuprecht,

Mein "Freund" hat natürlich als Vater auf ganzer Linie versagt.
Dessen war ich mir nicht bewusst, ich habe den Kontakt abgebrochen und ihn aus unserer Kirchgruppe verannt.
Aber darum geht es in diesem Faden nicht.

Erklärend,
Ludwig Birnbaum

[Heinrich Brucht]

Herr Birnbaum,

jetzt bin ich aber auch ein wenig von Ihnen enttäuscht, wie Sie mit Ihrem Freund umgegangen sind.
Hätten Sie ihn denn nicht einfach einmal kräftig züchtigen können, damit er seinen Fehler bemerkt?
Hätten Sie seinen Kopf nicht einfach in Eiswasser tauchen können, damit er wieder zu Denken beginnt?

Fragend
Heinrich Brucht

[Ludwig Birnbaum]

Werter Herr Brucht

Sie haben natürlich recht, ich war zu egoistisch.
Ich werde Ihre Ratschläge sogleich in die Tat umsetzen.
Danach werde ich mich vom Ortspfarrer für mein beschämendes Verhalten auspeitschen lassen.

Antwortend
Ludwig Birnbaum

[Heinrich Brucht]

Herr Birnbaum,

ich bin stolz auf Sie.
Von Ihrem Tatendrang inspiriert werde auch ich jetzt gleich
ein Seil in Essig tauchen, um mich selbst damit zu züchtigen,
denn ich habe es zugelassen, daß zwei junge Gören sich
unbeaufsichtigt an meinem Heimrechner vergnügen konnten.

Reuig
Heinrich Brucht

[Stephan Schmid]

Werter Herr Ruprecht

Ich habe eher gedacht, Sie könnten Ihre Namensherkunft (natürlich nicht auf die verblödete Deppensendung die Simpsons bezogen) dem Herren Birnbaum besser erläutern.
Keinesfalls, wollte ich Sie mit der unredlichen Zeichentrickfilm-Verblödung vergleichen oder Sie als Spezialist bezeichenen.

Sich für das Missverständis entschuldigend

Stephan Schmid

[Heinrich Ruprecht]

Herr Schmid,

machen Sie sich keinen Gedanken, ich war keineswegs erbost Ihretwegen. Die Namensherkunft von "Knecht Ruprecht" geht bei mir darauf zurück, dass ich Ruprecht heiße. Das Knecht erschien mir passend, bin ich selbst doch nur ein kleiner, nicht viel verlangender Mensch, der fromm und gütig zu leben versucht.
Des weiteren war dies ein Spitzname von mir in meiner Jugendzeit, als ich gemeinsam mit anderen Knaben meiner Ministrantenrunde für ein Kloster am Felde arbeitete. Aufgrund meines Strohhutes und der Ähre, die mir frech im Mundwinkel lag, nannten mich meine Freunde alsbald Knecht. Nun, Herr Schmid, bei den Gedanken an diese längst vergangene Zeit muss ich doch schmunzeln.

Frieden,
KnechtRuprecht

[Heribert Moench]

Werter Herr Birnbaum,

Auch ich denke mal, daß Sie ihren Freund ruhig wieder in die Kirchengruppe aufnehmen können. Der Knabbub wurde gezüchtigt, das törichte Weib auch, Ihren Freund werden Sie in Eiswasser tauchen und selbst werden Sie sich auch noch heftig auspeitschen lassen, soweit ich es aus der vorangegangenen Konversation entnehmen konnte. Gott könnte also zufriedener gar nicht sein. Hallelujah! Es ist so erquickend, ein Christ zu sein.

Wohlwollend
Heribert Moench

[Heinrich Brucht]

Meine Herren,

hiermit möchte ich Herrn Moench vollstens zustimmen.
Wenn alles bestens erledigt ist, wird dem Herrn das auffallen
und er wird ein Zeichen seines Wohlwollens senden.
Herr Birnbaum, bitte achten Sie auf kleine entzückende Dinge.

Freudig
Heinrich Brucht