Selbstanklage wegen Angabe falschen Geschlechtes

[Karl-Heinz M.]

Liebe Gemeinde,

in ihrem Vorstellungsthema habe ich mich als einen Mann ausgegeben. Doch in Wahrheit bin ich eine verwitwete einsame Frau, die in den Stunden ihres größten Trauers über ihren verlorenen Mann auf diese Seite gestoßen ist. Da Frauen hier nur unter der Aufsicht ihres Mannes stehsegeln dürfen, hatte ich Angst das sie mich nicht in ihre Gemeinde aufnehmen würden. Deshalb gab ich mich als meinen verstorbenen Mann aus um hier aufgenommen zu werden. Ich möchte mich dafür aufrichtig entschuldigen und hoffe das sie mir verzeihen werden und mich in ihre Gemeinde aufnehmen, obwohl ich nicht unter der Aufsicht meines Mannes stehsegle.

Herzliche und beschämte Grüße,

Lisa M.

[Asfaloths]

Werte Frau M.!

Das ist doch überhaupt kein Problem. Wir, als moderne Christen, bestehen natürlich nicht auf das Einverständnis des Gatten bzw. die Überprüfung durch diesen. Füllen Sie lediglich das Anmeldeformular für Damen nachträglich aus und lassen Sie dies von Ihrem Vormund signieren, das wäre in diesem Falle Ihr Vater, sein Bruder, Ihr Bruder oder im schlimmsten Falle Ihr Pfarrer.
Die betreffende Person soll dann bitte auch Ihre Anschnuraktivitäten überprüfen.

Milde lächelnd,

Ihr Asfaloths, der Sittenwart

[Opa Rauschebart]

Werte Frau M.!

Das ist doch überhaupt kein Problem. Wir, als moderne Christen, bestehen natürlich nicht auf das Einverständnis des Gatten bzw. die Überprüfung durch diesen. Füllen Sie lediglich das Anmeldeformular für Damen nachträglich aus und lassen Sie dies von Ihrem Vormund signieren, das wäre in diesem Falle Ihr Vater, sein Bruder, Ihr Bruder oder im schlimmsten Falle Ihr Pfarrer.
Die betreffende Person soll dann bitte auch Ihre Anschnuraktivitäten überprüfen.

Milde lächelnd,

Ihr Asfaloths, der Sittenwart

Lieber Herr Asfaloths!

Hat Sie Ihre Nachsichtigkeit blind werden lassen?
Sicherlich sollte bei der armen Witwe Milde walten.
Jedoch ist unumstößlich, daß die gute Frau gelogen hat, also gegen das göttliche 8. Gebot verstoßen hat.
Eine Bestrafung, wenngleich eine milde, ist unumgänglich.
Ich plädiere auf eine Selbstgeisselung mit der neunschwänzigen Katze. 10 Hiebe sollten meines Erachtens ausreichen.

Den rechten Zeigefinger erhebend

Opa Rauschebart

[Asfaloths]

Werter Herr Rauschebart!

Dieses Gebot habe ich freilich bedacht. Jedoch gehe ich davon aus dass die Dame eine Abreibung höchster Güte bekommen wird, so sie ihrem Vormund von der Tat erzählt. (Was sie ja muss um an die Unterschrift auf dem Anmeldeformular zu kommen.)
Daher bin ich zum Entschluss gekommen dass eine Bestrafung unsererseits hierbei unnötig wird.

Wenn Sie der Meinung sind, dass eine Bestrafung notwendig wird, so seien Sie herzlich dazu eingeladen den Prozess zu führen, ich denke, es bedarf keiner großen Prüfung Ihrer Redlichkeit um Sie in den ehrenwerten Richterkreis aufzunehmen.

Hochachtungsvoll,

Ihr Asfaloths, der Sittenwart

[Opa Rauschebart]

Werter Herr Asfaloths!

Nur der keuschen Administranz des Forums ist es erlaubt, Urteile zu sprechen!
Gerne fungiere ich in diesem Fall als Ankläger. Meine Anklagepunkte und das Strafmaß können meinem vorhergegangen Beitrag entnommen werden.

Der Dame sollte ein Verteidiger zur Seite gestellt werden, so Sie sich nicht selbst verteidigen will.

Die purpurne Robe zurecht streifend

Opa Rauschebart

[Asfaloths]

Werter Herr Rauschebart!

In Ordnung. Dann nehmen wir die Anklage erneut auf.

Frau M.!

Möchten Sie eine Verteidigung? Wir können Ihnen auch gern einen Pflichtverteidiger stellen. Alternativ können Sie sich selbst vertreten.

Redlichst,

Ihr Asfaloths, der Sittenwart

[Sören Korschio]

Werter Herr Asfaloths!

Mir selbst wird das Übernehmen der Verteidigung unmöglich sein - ich habe nichts zur Verteidigung des Weibes zu sagen.

Zur Peitsche greifend,
Sören Korschio