Schlechtes Benehmen während der heiligen Messe

[Martin Berger]

Werte Herren,

ist diese verdorbene Menschheit noch zu retten? Immer weniger Menschen besuchen die heilige Messe, und immer mehr Menschen kennen den Ablauf einer heiligen Messe nicht. Sie wissen nicht, wann es Zeit ist aufzustehen, sich hinzuknien oder hinzusetzen. Sie kennen auch die Gebete nicht! Scheinbar ist es auch nötig, daß der Pfarrer zum Abschalten der Schnurlostelefone aufrufen muß. Und wäre das nicht schon schlimmgenug: Manche Kirchgänger nehmen sich sogar Essen und Getränke in die Kirche mit. Sapperlot, was sind das für Menschen?

Es kam sogar schon dazu, daß ein Pfarrer die heilige Messe abbrechen mußte.

Schalten Sie hier, um den erschreckenden Bericht zu lesen.

Traurig,

Martin Berger

[Der Einsiedler]

Werter Herr Berger,

ein wirklich trauriges Bild, welches dieser Artikel vermittelt.
Erschrecken löste bei mir vor allem die Tatsache aus, dass der redliche pfarrer, welcher den Gottesdienst abbrach, sich noch bei den Brautleuten entschuldigen musste.
Bestimmt bestanden die Gäste der Trauung aus Hanfgiftspritzern, Hipf-Hüpfern und sonstigem Gesocks.

Sich bekreuzigend

Mörz

[Martin Berger]

Werter Herr Mörz,

wird es irgendwann vielleicht sogar so weit kommen, daß vor dem Kirchentor ein Türsteher stehen muß, ähnlich wie bei einem Krachmusikschuppen (unredlich: Disco), der die Kirchenbesucher aussortiert?

Mir wird ganz übel, wenn ich daran denke, daß sich jemand während des Gottesdienstes ein Wurstbrot und ein Bier aus der Tasche holt. Sapperlot! Was denken die, wo sie sind?

Daß sich der Pfarrer dafür entschuldigen mußte, ist wirklich ein starkes Stück. Für das Brautpaar tut es mir allerdings leid, da es der schönste Tag ihres Lebens hätte werden sollen. Vielleicht war dieser Vorfall aber auch aber wichtig. Sie sehen nun, welche "Freunde" sie haben. Menschen, die sich nicht mal in einer Kirche anständig benehmen können, können die mit Sicherheit außerhalb der Kirche auch nicht. Wer möchte solche Freunde haben? Wohl niemand, der bei klarem Verstand ist.

Man stelle sich mal vor, daß aus der Ehe Kinder hervorgehen und einer dieser Lumpen Taufpate des Kindes wird. Was macht so einer am Taufbecken? Zündet er sich eine Zigarre an? Geht er mit seinem Schnurlostelefon anschnur, um auf Gesichtsbuch sinnfreie Beiträge zu verfassen? Zieht er sich ein Schnitzel aus der Tasche und beißt hinein?

Ist es wirklich schon so weit, daß man mit dem Rohrstock bewaffnet in die Kirche gehen muß, weil selbst während des Gottesdienstes unredliche Subjekte gezüchtigt werden müßten?

Den Tränen nahe,

Martin Berger

[Franz-Joseph von Schnabel]

Sehr geehrter Herr Berger,

als ich Ihren bewegenden Beitrag las, musste auch ich bitterlich weinen. Zeigt dieser doch vor allem den sittlichen Verfall im fernen Nordrhein-Westfalen!
Unser redlicher, hochwürdiger Herr Pfarrer hätte derlei Lumpengesindel, mit der Geißel aus den Gotteshaus gejagt. Wer die Wohnstatt des HERRn derart entweiht, verdient wahrhaft härtere Bestrafung!
Und hätten sich die verkommenen Burschen bei seiner Eminenz, unserem Bischof beschwert, hätte jener sie vom Mesner mit dem Prügel eines Besseren belehren lassen.
Bei uns im Königreich Bayern, ist die Verkommenheit moderner Zeiten, Gott sei Dank, noch nicht bis in den hohen Klerus vorgedrungen.
Der Vorgang lehrt uns, daß Gesetzesänderungen dringend Not tun. Der Erwerb wie der Gebrauch schnurlosere Fernsprechapparate darf nur sittlich gefestigten Männern über 65 Jahren gestattet sein. Jene wissen auch, daß derlei Gerätschaft nichts im Hause des HERRn verloren hat.
Werte Herren: Lassen Sie uns eine Petition an die Büttel des weltlichen Staates reichten, um die Gesetze wieder gemäß dem Willen des HERRn gestalten zu lassen.

Dem Deputierten für den Reichstag zu Berlin schreibend,
Franz Joseph Schnabel

[Hartmuth Dornfelder]

Werte Herren,

die geschilderten Zustände sind in der Tat erschreckend. Am meisten beunruhigt mich jedoch, daß die Kirchenobrigkeit den redlichen Predigern derart in den Rücken fällt. Das erinnert doch sehr an protestantische Zustände, wo Weibsluder und Hurenböcke, gekleidet mit Talar und Beffchen, jeweils ihr eigenes Süppchen der Häresie kochen.

Soweit darf es in unserer heiligen Mutter Kirche nicht kommen! Werfen wir die Rotzlümmel und Seichtgläubigen aus dem Hause Gottes, so wie unser Herr Jesus die Händler aus dem Tempel jagte. Direkt ins Bibellager wollen wir sie scheuchen. Wenn ihr Glaube dann gefestigt ist, soll ihnen der Zutritt zum Hause des Herrn wieder gestattet werden.
Womöglich könnte man hier die Kriterien ausarbeiten, nach denen das Zutrittsrecht zugesprochen/aberkannt werden möge.

Auf den Tisch schlagend,
H. Dornfelder

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Dornfelder,

Ihre Erregung ist verständlich. Trotzdem möchte ich Sie bitten, derlei Gossensprache zu vermeiden. Dies hier ist ein löbliches Brett und nicht der Stammtisch in Ihrem Wirtshaus.

Hinweisend,
Schnabel

[Hartmuth Dornfelder]

Werter Herr von Schnabel,

bitte verzeihen Sie meinen Ausbruch. Jedoch bin ich der Meinung, daß solche Mißstände offen und deutlich angesprochen werden müssen. Da es mir an rethorischem Geschick mangelt, muß ich zuweilen auf etwas kräftigere Worte zurückgreifen.

Baldriansud schlürfend,
H. Dornfelder

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Dornfelder,
Sie scheinen ein erfahrener Mann zu sein, was den redlichen Umgang mit unlöblicher Hexerei betrifft.
Waren Sie bereits an anderen löblichen Brettern aktiv, womöglich in gehobener Position?
Erfreut,
Schnabel

[Hartmuth Dornfelder]

Werter Herr von Schnabel,

erst seit kurzem pflege ich Umgang mit dem Internetz. Seit einiger Zeit bin ich bei einem Ihnen bekannten Plauderbrett angemeldet, die Verständigung zwischen Ihrer und der dortigen Gemeinde ist recht unterkühlt. Die Gründe dafür sind mir nicht zur Gänze bekannt und betreffen mich nicht persönlich.

Um jedoch diese angespannte Situation zu umgehen, benutzte ich für die Anmeldung meinen zweiten Vornamen sowie den Mädchennamen meiner Mutter. Herr Asfaloths möge dies nach seinem Ermessen bestrafen.

Leider ist man in der heutigen Zeit genötigt, sich mit dem Hexenpack auseinanderzusetzen. Sie grinsen einen schließlich völlig unverschämt aus jeder Ecke an. Selbst vor der öffentlichen Selbstbezichtigung in Ihrer löblichen Gemeinde schrecken sie nicht zurück. Das sind doch unhaltbare Zustände! Es sollte die Kirche in einer Macht erstrahlen, die die Hexen beim Anblick des Kreuzes erzittern lässt.

Schwärmerisch,
H. Dornfelder

[RuhigeStärke]

Sehr geehrte Gemeinde,

Heute hab ich in der Kirche ein Mädchen mit heißen Hosen (unredlich Hot pants) gesehen und wollte fragen, ob dies schlimm ist und wenn es schlimm ist, was man dagegen tun sollte.

Mit freundlichen Grüßen,
RuhigeStärke

[Martin Berger]

Sapperlot, Herr RuhigeStärke!

Schreckt denn die Jugend vor gar nichts mehr zurück? Ich bin fassungslos! Warum haben Sie die junge "Dame" nicht vor die Tür begleitet und ihr erklärt, daß man sich, wenn man in die Kirche geht, züchtig kleidet?

Entsetzt fragend,
Martin Berger

[RuhigeStärke]

Liebe Gemeinde,
Ich pflege Umgang mit dem Großvater dieser törichten Göre. Außer mir schrieb ich ihm einen Elektro-Brief indem ich ihn freundlich auf die Sünde seiner Enkelin hinwies. Der Großvater, ein redlicher Christ, antwortete mir, dass er davon wüsste aber die Eltern ihm nur selten Umgang mit dem Mädchen gestatten würden. Wenn er dann dazu kommt sie zu besuchen sitzt sie nur vor dem Heimrechner und schreibt sich unzüchtige Dinge mit anderen Jugendlichen über das Redeprogramm: „Skype“, dass meines Wissens nach keine deutsche Übersetzung hat. Ihr Großvater hat mir außerdem eröffnet, dass er einmal den Computer des Mädchens zerstört hat, um ihr den Umgang zu diesen Gestalten die sich im Chat unter anderem: „Geschichtenschreiber“ (unredl. Storywriter) nennen zu verbieten. Die Eltern des Kindes haben ihn jedoch gezwungen ihr einen neuen Faltrechner zu kaufen. Ich habe mir vorgenommen die Familie zu besuchen und zu missionieren. Ist dies der richtige Weg?
Sich mit der Bibel bewaffnend,
RuhigeStärke

[Martin Berger]

Ich habe mir vorgenommen die Familie zu besuchen und zu missionieren. Ist dies der richtige Weg?

Werter Herr RuhigeStärke,

selbstverständlich ist dies der richtige Weg. Die Eltern dieser Göre haben bei der Erziehung offensichtlich einiges versäumt, was wohl daran liegt, daß sie selbst keinen festen Glauben haben. In der heutigen Zeit schimpft man gerne auf die Jugend, doch schuld daran sind im Grunde solche Eltern, wie jene des Mädchens.

Walten Sie Ihres Amtes, Herr RuhigeStärke!

Martin Berger

[RuhigeStärke]

Werte Gemeinde,

Ich musste gerade einen Anruf von diesem Großvater entgegennehmen. Seine Stimme war panisch als er mir erzählte, dass er seine Enkelin erwischt hätte, wie sie sich eine Zeichentrickpornographie ansah. Er riss es ihr aus der Hand und zeigte es den Eltern, es war ihnen jedoch egal und sie warfen den armen Mann aus dem Haus. Kann man sie noch retten?

Verärgert über diese Familie, RuhigeStärke

[Martin Berger]

Herr RuhigeStärke,

wüßte ich es nicht besser, würde ich vermuten, daß diese Familie in Sodom oder Gomorrha wohnt. Bewaffnen Sie sich mit Weihwasser und Rohrstock und machen Sie sich unverzüglich auf den Weg. Das Kindeswohl ist in dieser Familie offensichtlich gefährdet. Informieren Sie bitte auch gleich den Pfarrer, damit der gute Mann sogleich einen Platz in einem Frauenkloster organisieren kann. Holen Sie auch den Großvater herbei, damit er Ihnen zur Seite steht.

Ob der Vergänge entsetzt,
Martin Berger