schreckliches ist geschehen, was mir doch die ein oder andere Träne über die kleinen Wangen rinnen ließ.
Da spazierte Ich doch gerade eben erst frisch gewaschen, und die zehn Gebote in den unterschiedlichsten Melodien vor mich hinträllernd, zum Krämergeschäft die Straße hinunter, um für den Pfarrer Backer einen großen Haufen Lammfleisch zu kaufen, ei, da holte mich der Satan dämonisch grinsend in der Form eines Regales ein.
Bis zu dem Punkt an der Fleischtheke lief alles redlich, doch der Weg zur Kasse ließ mich schaudernd zum HERRn flehen.
An der keuschen, nun nicht mehr so keuschen Kasse erblickte Ich ein großes, nett ausschauendes Regel voller Schokoladenriegel. An sich grenzt schon diese Tatsache an Ketzerei, doch haben wir es hier offenbar mir gar schrecklicherem als bloßer Blasphemie zu tun.
Plakativ klebten die, für unsere Ohren unverständlichen, Worte „shokomonk“ auf jenem Regälchen. Frech, wie Ich bin, zückte Ich sogleich mein Britisch-Wörterbuch, aktueller denn jeh, vom König von der Universität Ochsenfurt in Britannien selbst signiert.
Geschwind blätterte Ich herum – wie der Wind suchte Ich die Worte – Und bitte... halten Sie nun Ihren Rohrstock stark fest, denn es könnte ein Schock für Sie werden. „shokomonk“ bedeutet im deutschen: „Schokoladenmönch“.

Diese Aufzeichnung gelang mir mit meiner Aufzeichnungskamera, kurz bevor mich der angestellte Bursche fragten, was Ich denn da treiben tu.
Redlich wie Ich bin, stellte Ich ihn mit geschwollener Inbrunst zur Rede, was es mit diesem Schokoladenmönch auf sich habe.
Die Erklärung ließ mich jeden Glauben in ehrliche, soziale Großkonzerne verlieren.
Redliche Kinder mögen Jesus. Redliche Kinder träumen in den Nächten davon, einmal ein Mönch oder ein Bischof zu sein, wenn sie einmal groß sind.
Und genau diese Träume werden hier zu Werbezwecken und Kundenfängerei (insbesondere von kleinen Buben und Gören) verwendet.
Mit der Suggerierung, ein Mönch ernähre sich gerne und täglich von Schokolade, soll uns Kindern weisgemacht werden, daß es genauso, und nicht anders sei, ei.
ABER: Mönche essen keine Schokolade; Schokolade macht dich dumm und dick. Schokolade ist böse.
Nachdem mich der angestellte Bursche aus meiner Schockstarre erweckten, ließ Ich keine Zeit vergehen - Springend stieß Ich ihn beiseite, um in Gottes Namen das Schokoladenmönchregal umzurennen, busch, bahm, brumm.
Das Lammfleisch zurücklassend, rannte Ich davon, ei, ließ das Krämergeschäft hinter mir. Solch Schmach, solch Hass in der Welt, nein, nein, nein.
Nun, meine Herren, Ich habe nicht viel Zeit. Sobald Ich diesen Beitrag vollbracht habe, schnappe Ich mir Stock und Hut, und mache mich auf die Suche nach weiteren Schokoladenmönchregalen, um auch diese in Windeseile umzustoßen.
Wenn Sie redliche Menschen sind, dann bitte Ich Sie, es mir gleichzutun.
Hier werden christlicher Würdenträger diffamiert, um Fettleibigkeit und Verfall von Intelligenz in der Gesellschaft zu säen. Was kommt als nächsten? Ist der Satan noch aufzuhalten?
Auf der Pirsch,
Rotzbengel Rüdiger