Probleme mit den anderen Auszubildenden

[Clara Gropp]

Liebe Anschnurgemeinde,

ich weiß nicht mehr weiter und ersuche Sie um Rat. Ich mache eine Ausbildung zur Floristin und muss daher auch ab und an in die Schule, um meine theoretischen Kenntnisse über das knorke Grünzeug zu vertiefen. Meine Mitauszubildenden sind fast alle gottlose Gören mit Metall in der Nase und solchem Unfug. Sie rauchen und trinken und wollen nichts von Jesus wissen. Ich bin für sie alles andere als knorke.

Nun trug es sich heute morgen zu, dass eine meiner Mitschülerinnen, die dünne Diana, stolz damit prahlte, dass sie schwanger sei. Sie ist erst 19 Jahre alt und 8 Monate mit ihrem Freund zusammen. Die anderen Gören gratulierten ihr und grinsten dumm. Als ich ihr jedoch erklärte, das sie sofort heiraten müsse, um die Seele des Bastards zu retten, wurde ich angepöbelt und gescholten. Ich wollte ihr doch nur helfen! Alle lachen nun noch mehr über mich und auch die Lehrerin steht auf der Seite dieser Hure. Als die Lehrerin, Frau Nelkengelb, die Geschehnisse während de Unterrichts ansprach und ich nicht mehr weiter wusste, fing ich laut damit an, mit geschlossenen Augen ein schnaftes Kirchenlied zu singen, das gab mir Kraft. Nun habe ich aber dennoch Angst, morgen das Schulgebäude zu betreten. Bitte, hat jemand einen Rat für mich?

Ihr Fräulein C. Gropp

[Martin Berger]

Fräulein Gropp,

was Sie da beschreiben ist zwar dermaßen erschreckend, daß es schlimmer kaum sein könnte, jedoch berichten Sie über keine Neuigkeiten. Jeder Mensch, der nicht blind durch die Gegend rennt, kann tagtäglich sehen, wie verkommen, verlottert und pervers die heutige Jugend ist. Mit 9 Jahren der erste Kuß, mit 10 Jahren die ersten sechsuellen Berührungen, mit 11 Jahren der erste Sechs. In weiterer Folge sind heutzutage bereits 12-Jährige schon schwanger, mit 15 Jahren haben viele Dirnen bereits 2-3 Kinder. Was sich dereinst in Sodom und Gomorrha zutrug, bevor der HERR die Städte im Feuerregen untergehen ließ, war geradezu harmlos, wenn man die ekelhaften Perversitäten in die Waagschale wirft, die heutzutage für die Jugend als "normal" gelten.

Nun aber zu Ihnen: Wozu machen Sie eine Ausbildung zur Floristin? Sapperlot, hätten Sie faules Fräulein nicht den ganzen Tag nur an Unzucht gedacht und Drogen konsumiert, sondern stattdessen Ihrer Mutter geholfen oder ihr wenigstens bei der Arbeit zugeschaut, wüßten und könnten Sie längst, was Sie nun mühevoll zu erlernen versuchen. Da Sie aber ohnehin scheitern werden, sollten Sie Ihre egoistischen "Selbstverwirklichungspläne" schnellstmöglich aufgeben und stattdessen Ihren Vater darum bitten, daß er Ihnen einen Ehemann sucht, dem Sie in gottgefälliger Art und Weise dienen können. Da Sie nicht viel wissen und noch weniger können, wird Ihr Vater, die Mitgift betreffend, ordentlich in die Tasche greifen müssen.

Ihren Vater bedauernd,
Martin Berger

[Clara Gropp]

Werter Herr Berger,

ich mache die Ausbildung zur Floristin, um später den Blumenladen meiner lieben Frau Mutter zu übernehmen und viel Geld für die Missionstätigkeit zusammen zu klauben. Ich kenne mich zwar im Blumenladen bereits sehr gut aus, jedoch achten viele Kunden auf das Zertifikat zur staatlich anerkannten Floristin, welches ich zu erwerben gedenke. Machen Sie sich keine Sorgen um die Fortschritte in der theoretischen Blumenkunde. Ich bin eine emsige Schülerin, die den Unterricht immer gewissenhaft vorbereitet und so tief in die schwierige Materie eindringt. Den anderen Gören bin ich weit voraus.

Was soll ich nun wegen der schwanegren Mitschülerin unternehmen? Ich will nicht, dass die Kinderseele zu Hölle fährt.

Erklärend,

Fräulein Gropp

[mitchristlichemgruss]

Fräulein Gropp,
es ehrt Sie, wenn Sie das kleine, noch ungeborene Menschlein vor der ewigen Verdammnis retten wollen, aber Sie haben sich da eine sehr, für Weiber eigentlich eine zu schwere Aufgabe vorgenommen. So wie Sie Ihre Mitschülerinnen beschreiben, ist da wohl Hopfen und Malz verloren.
Vielleicht könnten Sie die schamlose Dirne ja davon überzeugen, Ihr Kind nach der Entbindung in eine christliche Adoptionsfamilie zu geben, damit wenigstens dieses dem ewigen Höllenfeuer entgeht, auch wenn der Makel eines Bastards ihm ewig anhängen wird. Sollten Sie - wie erwartet - alleine nicht weiterkommen, so suchen Sie den Priester Ihres Vertrauens auf und berichten Sie ihm. Er wird bestimmt eine Lösung finden. Nur Mut!
Ermunternd
mitchristlichemgruß

[Dr. Waldemar Drechsler]

ich mache die Ausbildung zur Floristin, um später den Blumenladen meiner lieben Frau Mutter zu übernehmen ...

Hochgeehrtes Kindchen Gropp!

Ich bin in der Tat kein Grünenwähler, allerdings teilt meine Wenigkeit insofern der Ökoterroristen Meinung, dass Blumen auf die Wiese und nicht in eine stickige Floristenspelunke wie die Ihrer Frau Mutter gehören, Potztausend! Blumenläden sind eindeutig des Teufels. Wie sagte mein Vater, von dem meine Person im übrigen die Liebe zu knorkanten, originellen Interjektionen erbte, doch einst während des Krieges?

Höre, o Weib, wenn du mich in einem Grabe überdeckt mit Blumen verscherbelst, mit Blumen, die weder dir noch mir nützen, so wirst du es noch bereuen, Potzsapperdeisakramentundhimmelherrgottnochmal!

Was soll ich nun wegen der schwanegren Mitschülerin unternehmen?

Schwa(rze)neg(g)re Mitschülerin, gell? So besorgen Sie mir doch bitte eine Autogrammkarte ihres Herrn Papa, Donnerknipsel.



Ähnlich gut gebaut,
Dr. Waldemar Drechsler

[Clara Gropp]

Werte Gemeinde,

nun ist alles geregelt. Der schlimmsten der Gören habe ich einfach Eigenkot an die Hurenjacke geschmiert.

Erfreut,

Fräulein Gropp

[Herbert Schwakowiak]

Liebe Gropp,

hat Sie eine Doku über Affen auf diese Idee gebracht? Diese schmieren allerdings weniger, sondern werfen. Und das hat wirklich alle Probleme gelöst? Wenn es so einfach war, wieso haben Sie hier dann um Rat gefragt? Typisch Frau!

Veltins auf

Herbert Schwakowiak

[Clara Gropp]

Werter Herr Schwakowiak,

dies habe ich mir bei den knorken Bomobos abgeschaut. Die wird lange ihr Fell kämmen müssen, bis alles raus ist.

C. Gropp

[Keuscher NikoIai]

Wertes Fräulein Gropp,
Früher hätten diese Biester sowas nicht gemacht.
Als ich noch aktiver Inquisitor war, wurden noch gerechte Strafen verhängt, Zuchthausoder Sibirien waren noch die geringste Übel.

Den guten alten Zeiten nachtrauernd,
Nikolai Jeschow
Inquisitor a.D.

[Durah Zombie]

Fräulein Gropp,

Das beste ist, sie ignorieren diese "Huren" wie Sie es nennen und konzentrieren sich auf Ihren eigenen Fortschritt um Ihre Ziele zu erreichen.
Das habe ich während meiner Ausbildungszeit auch getan und es hilft. Es ist zwar mehr als schade um das Kind dieser Person, doch schließen Sie es in Ihre Gebete mit ein und mit viel Glück und Gottes Hilfe wird dieses Kind besser sein als die mutter.

miss Zombie