Der blutige Pfad Gottes

[Castiell]

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Ich vor einiger Zeit bei einem Freund der Familie war, sahen wir den Film "Der blutige Pfad Gottes".
In dem Film wird gezeigt, wie zwei Brüder im Namen des HERRn töten. Meine lieben Freunde, denkt jetzt bitte nicht falsch.
Die beiden irischen Brüder richteten ausschließlich Verbrecher, Mörder und Sünder hin und taten nichts ohne genau Informationen.
Zudem beteten sie vor und nach jeder Hinrichtung.
Es stellt sich mir die Frage, ob dies im Sinne des HERRn ist oder ob dies eine Ausnutzung seines Namens ist?
Dieser Film hat mich angeregt (umgangssprachlich: inspiriert).
Wenn ich mir die Menschen anschaue, dann sehe ich nur Sünder. Ist es ein Verbrechen, wenn ich im Namen unseres HERRn Selbstjustiz verübe?

Verwirrt und um Hilfe bittend,

Castiell

[Quirinius]

Werter Herr Castiell,

mit sowas sollten Sie vorsichtig sein, da das verkommene, deutsche Rechtssystem zu einigen Belangen anderer Meinung als die Bibel ist.

Anstatt Sünder, Ketzer und Irrgläubige hinzurichten, sollten Sie lieber versuchen, diese zu bekehren, soll man doch nicht jede Seele direkt als verloren ansehen.
Hierbei gibt es natürlich einige Ausnahmen, die aber in der Bibel nachzulesen sind.
Lesen Sie sich hierzu bitte das Buch Exodus durch, speziell das Kapitel 21, sowie die todeswürdigen Verbrechen im Buch Levitikus, Kapitel 20.

Um Mörder, Vergewaltiger und dergleichen sollten Sie sich in erster Linie nicht kümmern, besitzen wir doch eine - wenn auch nicht gut ausgebildete - Justiz, die sich diesen Fällen annimmt. Auch wenn in den oben genannten Abschnitten der Bibel diese Personen mit dem Tod bestraft werden sollen, rate ich Ihnen, dies der Polizei zu überlassen. Außerdem wird der HERR dafür sorgen, dass diesen Menschen ihre gerechte Strafe zuteil wird.

Homoperverse heilend,
Quirinius

[Pater Aloisius]

Herr Castiell,

Meine lieben Freunde, denkt jetzt bitte nicht falsch.

ich denke nicht, dass wir uns so weit persönlich kennen, als dass diese Anrede angemessen wäre. Hier wird gefälligst gesiezt.

Die Faust auf den Tisch knallend,
Pater Aloisius

[Martin Berger]

Die beiden irischen Brüder richteten ausschließlich Verbrecher, Mörder und Sünder hin und taten nichts ohne genau Informationen.
Zudem beteten sie vor und nach jeder Hinrichtung.

Herr Kastanie,

schon die Tatsache, daß es sich in jenem filmischen Werk und brave Iren gehandelt haben soll, welche im Namen des HERRn töteten, sollte Ihnen zu denken geben, war doch Irland einst das europäische Pendant zum asiatischen Japan, also ein Sündenpfuhl auf Erden, der nur im besagten Japan seinesgleichen fand. Mittlerweile, 15 Jahre nach dem Erscheinen dieses Films, hat sich das zwar deutlich gebessert, etwa 90% der Iren bekennen sich nun zum Christentum, aber es gibt immer noch viele Falschgeläubige, Ungläubige, Homoperverse, teuflische Rothaarige und Alkoholiker, die allenfalls dafür beten, daß ihre Schnapsflasche nie leer wird.

Zum Film selbst: Dieser ist natürlich reinster Unfug. Kein redlicher Christ würde jemals losziehen, um im Namen Gottes zu töten. Dies ist der heiligen Inquisition und der überaus knorken Polizei überlassen.

Den Film auf die Zensurliste setzend,
Martin Berger

[Castiell]

Sehr geehrter Herr Quirinius,

Sie haben natürlich recht, am Ende wird Gott richten, aber warum soll man diesen Menschen (Mörder, Vergewaltiger, Verbrecher) ein Leben auf Gottes Werk gewähren? Sie schätzen es nicht und zerstören es. Es gibt so viel Unrecht auf dieser Welt, manchmal frage Ich mich, wo ist Gott bei alledem?
Will er uns mit seinem nicht eingreifen sagen, dass wir für ihn eingreifen sollen? Was ist, wenn unser HERR keine Schafe will, sondern Wölfe? Wölfe die für ihn kämpfen. Ist es nicht auch so, das Engel die himmlischen Herrscharen bilden und gottes Krieger sind? Ich weiß das Menschen niemals Engel werden, aber sollten wir sie nicht ebenso zu unseren Vorbildern machen? Entschuldigen sie mein Neugier, aber ich bin relativ neu auf diesem Gebiet und sehr interessiert das alles zu verstehen.


Sehr geehrter Herr Aloisius,

verzeihen Sie mir meinen Ausspruch. Ich wollte den Eindruck vermitteln das ich mich der Gemeinde verbunden fühle. Sie haben recht, Ich muss mich erst einfügen und mir meinen Platz verdienen.


Sehr geehrter Herr Berger,

Ich möchte Sie freundlichst darauf hinweisen das mein Name Castiell ist und nicht Kastanie. Castiell ist die französiche Form von Cassiel. Cassiel ist ein Engel unseres HERRn und der Regent des siebten Himmel. Verzeihen sie mir das Ich auf die französiche Form zurückgegriffen habe, aber ich bitte Sie herzlichst meinen ausgewählten Namen zu respektieren und mich bei diesem Namen zu nennen.

Ist es im Sinne Gottes, die Menschen zu verallgemeinern? Kann man sagen das alle Iren damals schlecht waren? Macht die Nationalität aus, ob jemand von Gott berufen wird oder nicht?

Sehr interessiert und demütigst verneigend,

Castiell

[Boethius]

Sehr geehrter Herr Kastl,

um auf Ihre Frage zurückzukommen: Nein, Sie dürfen nicht mit der Billigung Gottes rechnen, wenn Sie rauben und morden! Falls Sie diesbezüglich Pläne haben, sehen Sie bitte davon ab, auch wenn Sie sich plausibel klingende Gründe für solche Verbrechen überlegt haben, die es ermöglichen würden, von "Selbstjustiz" zu sprechen. Denken Sie an das Gebot "Du sollst nicht töten!" und an das Wort Jesu, man solle dem Kaiser geben, was des Kaisers ist.

Ihr: Boethius