Tod durch Blitzschlag - Ein Zeichen des HERRn?

[Lazarus Steiner]

Werte Gemeinde,
gar Grauenhaftes ist heute geschehen: Meine Gattin und ich hatten heute morgen die Ehre, in der Frühmesse die Glocken der hiesigen Kirche zu läuten.
Doch ein großes Unwetter tobte um die alten Gemäuer und plötzlich schlug, während das Vaterunser gebetet wurde, ein Blitz in den Kirchturm ein und fuhr in mein Weib Zippora. Sofort sank sie tot zu Boden.
Nun bin ich selbstredend tief in Trauer, gibt es doch nun niemanden mehr, der kochen und putzen kann. Allerdings bin auch sehr besorgt, dass der Blitzschlag wohlmöglich ein Zeichen des HERRn und eine Bestrafung gewesen ist.
Denn wie steht schon in der Bibel:

Maleachi 4:1,2
3:19 Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen; da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der künftige Tag wird sie anzünden, spricht der HERR Zebaoth, und wird ihnen weder Wurzel noch Zweige lassen.…

Hat sie gar ohne mein Wissen gesündigt und so den Zorn Gottes auf sich gezogen?
Trauernd ob so vieler Verluste in so kurzer Zeit,
Ihr Lazarus Steiner

[Pater Aloisius]

Hochgeehrter Herr Steiner,

zunächst einmal möchte ich Ihnen mein herzlichstes Beileid zu Ihrem Verlust bekunden. Jedoch sollten Sie nicht allzulange in Trauer verweilen und das positive an der ganzen Sache betrachten: So sind Sie etwa nicht mehr in der Pflicht Ihr Weib 24 Stunden täglich zu beaufsichtigen und können Ihr ganzes Leben dem HERRn widmen. Möglicherweise hat der HERR Ihre Zippora zu sich gerufen, um Ihrem Leben eine neue Wendung zu geben! Als mein Weib Mechthild, GOTT hab es selig, verstarb, versank ich ebenfalls monatelang in tiefer Trauer, bevor mir im Traum der König Salomon erschien und mir sagte ich solle in die Welt hinausziehen um das Wort des HERRn zu verkünden. Möglicherweise hatte Ihr Weib mit dem Gebären von Kindern einfach seine Schuldigkeit getan und war nur noch eine Einschränkung für Ihr Leben, weshalb der HERR es nun zu sich rief.
Letztlich werden wir wohl nie erfahren was wohl dahinter steckt, sind doch die Wege des HERRn unergründlich und von uns nicht zu hinterfragen.

Mutmaßend,
Pater Aloisius

[Dr Karl Savitius]

Werter Herr Steiner,
auch mir tut Ihr Verlust sehr Leid. Sie sprachen oft davon, dass Ihr Weib sehr redlich sei und Ihren Willen meist zu Ihrer vollen Zufriedenheit ausfülle. Da Weiber im Allgemeinen äußerst unzureichend und schlampig arbeiten, glaube ich sehr wohl, dass Ihr Weib ohne Ihr Wissen sündigte. Vielleicht dachte es, in seiner Dummheit, besondere Dienstbarkeit, Ihnen gegenüber, würde Sie von der Sünde reinwaschen, doch der HERR sieht alles. Sie sollten eingehend recherchieren, was Ihr Weib so trieb, während Sie Ihrer Tätigkeit als töfter Lehrer nachgingen. Ich bin mir sicher, Sie treffen auf Dinge, die Ihr Weib verheimlichte.
Immer auf das Schlimmste gefasst,
Dr. Karl Savitius

[Fridolin Amadeus]

Werter Herr Steiner,

auch ich möchte Ihnen mein aufrichtiges Beileid aussprechen! Und ebenso möchte ich mich dem werten Pater Aloisius anschließen, indem ich sage: Verzagen Sie nicht! Gerade jetzt sollten Sie sich klar darüber sein, dass der HERR über Sie wacht und seine schützende Hand über Sie hält und Sie dereinst wieder mit Ihren Weib im Himmel vereint sein werden.

Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

Ein Gebet für Sie sprechend,
Fridolin Amadeus

[Hannelore Wilhelm]

Werter Herr Steiner,

zutiefst geschockt möchte ich Ihnen mein Beileid aussprechen.
Die Wege des HERRn sind unergründlich. So auch dieser, der den tragischen Tod Ihrer Frau Zippora brachte.
Verzagen Sie nicht und denken Sie an all die Dinge, die sie nun wirklich für den HERRn tun können ohne Weib an der Seite.

Geschockt,
Wilhelm

[Lazarus Steiner]

Geschätzter Pater Aloisius,

Möglicherweise hatte Ihr Weib mit dem Gebären von Kindern einfach seine Schuldigkeit getan und war nur noch eine Einschränkung für Ihr Leben, weshalb der HERR es nun zu sich rief.

Dies ist vielleicht wahr, jedoch frage ich mich, ob denn zwei Kinder genügen? Ich kenne viele redliche Familien, die mehr als 5 Kinder in die Welt gesetzt haben und so glaube ich kaum, dass diese geringe Anzahl an Nachkommen ausreichend ist. Zwar sind beide Kinder, dem HERRn sei Dank, Söhne, allerdings weiß man heutzutage nie wirklich, was die Zukunft bereithält. Durch den hohen Anteil an Proleten, Klebekindern und RTL-Urwaldlager-Guckern in der deutschen Bevölkerung hat man schon Angst, nach 15:00 das Haus zu verlassen. Und ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es redlichen, unbewaffneten Knaben dort draußen ergehen würde, würden sie auf klebersüchtige, hanfgiftrauchende Jugendliche treffen.
Ich denke, ich werde mich wohl noch nach einer neuen Frau umsehen müssen, die mir weitere Kinder schenken kann, allerdings müsste sie pflegeleicht und gehorsam sein. Die "Übergangsphase" werde ich mir mit zusätzlichem Bibelstudium versüßen, so werde ich hoffentlich schnell über die Trauer hinwegfinden.
Immer noch trauernd,
Herr Steiner

Geschätzter Herr Savitius,

Da Weiber im Allgemeinen äußerst unzureichend und schlampig arbeiten, glaube ich sehr wohl, dass Ihr Weib ohne Ihr Wissen sündigte.

Potzblitz, vielleicht haben Sie wirklich Recht und hinter Zipporas herzensguter Fassade steckten doch sündige Handlungen. Einen Heimrechner besaß sie nie (warum auch?), so entfallen schon einmal viele Möglichkeiten, zu sündigen. Auch besaß sie nur die Küchenschlüssel und Badezimmerschlüssel, alle anderen Bereiche des Hauses durfte sie nur mit mir zusammen betreten. Während des widerlichen Aktes des Sechs hielten wir uns immer an den Keuschheitskalender des werten Paters und so entfällt eigentlich auch diese Möglichkeit zu sündigen.
Vielleicht ist mir dennoch etwas entgangen, ich werde mich einmal gründlich in der Nachbarschaft unseres Dorfes umhören.
Beängstigt ob des Ergebnisses,
Herr Steiner

Werter Herr Amadeus, werte Frau Wilhelm,
vielen Dank für Ihre tröstenden Worte. Ich weiß, dass der HERR über mich wacht und mich hoffentlich unterstützt, doch kann ich den tiefen Schmerz nur schwer verkraften.

Auch wenn alles einmal aufhört – ­Glaube, Hoffnung und Liebe nicht. Diese drei werden immer bleiben; doch am höchsten steht die Liebe. (1. Korinther 13,13)

Das Unwetter beobachtend,
Herr Steiner

[Hannelore Wilhelm]

Werter Herr Steiner,

so schnell wird dieser Schmerz wohl auch nicht vergehen. Es sind ja auch erst ein paar Stunden her.
Dennoch vertrauen Sie auf den HERRn, der Ihre Wege leiten wird.

Tröstend,
Wilhelm

[Lazarus Steiner]

Werte Frau Wilhelm,
ich danke Ihnen noch einmal für Ihre freundlichen Worte.
Leider hatten wir ja vorhin, als wir in der Kirche waren, keine Zeit mehr, um uns zu verabschieden, da ich ohnmächtig in einem Krankenwagen abgefahren werden musste. Ich hoffe, wir und der werte Herr Maier können uns noch einmal treffen, um das versäumte Essen nachzuholen und gemeinsam für Zippora zu beten.
Wieder weinend,
Herr Steiner

[mitchristlichemgruss]

Sehr geehrter Herr Steiner,
zunächsr überbringe ich Ihnen mein zutiefst empfundenes Mitgefühl zum plötzlichen Ableben Ihres Weibes. Völlig zu Recht machen Sie sind nun Sorgen um Ihren Haushalt.
Vielleicht ist ja die Lösung ganz nah: Soweit ich weiß, befindet sich Frau Wilhelm in einer ähnlich mißlichen Lage und sucht händeringend nach einem neuen weiblichen Aufgabenfeld.
Möglicherweise entwickelt sich bei gegenseitiger Sympathie ja auch mehr?
Ich wünsche Ihnen und Frau Wilhelm alles Gute.
mitchristlichemgruss

[Arno DuebeI]

Moin Herr Steiner,
Ich möchte Ihnen mein Beileid aussprechen und sagen.
Dieser Todesfall erinnert mich an jenem Tage, an den mein bester Freund Felsie (unredlich.: Rocky ) das Zeitliche segnete.
Auch ich fiel in dieser Zeit in das Tal der Trauer, doch man darf nicht verzagen.

Arno Dübel

[Dr Karl Savitius]

Werter Herr Steiner,
ich habe höchsten Respekt vor Ihrer gesamten Familie, einschließlich Ihres verschiedenen Weibs. Allerdings lehrte mich mein Weib, dass, selbst nur in der Küche, eine erstaunliche Anzahl an Dummheiten und Sünden verübt werden können. Ich werde mich, in Ihrem Interesse, nach einem redlichen Fräulein umschauen. Wenn ich mich Recht erinnere hat mein Nachbar 2 Töchter, die er nur zu gern verheiratet wüsste. Zumindest könnten ich eine Haushalthilfe herbei schaffen, die bei Ihnen den Haushalt macht. Ich kann Ihnen jedoch raten: Suchen Sie im gesamten Haus in "Verstecken", wo Ihr Weib möglicherweise Beweise für unredliche Taten versteckt hielt. Der HERR bestraft die Sünder nicht die Gerechten. Sie, Herr Steiner, scheinen mir ein sehr aufrichtiger Mensch zu sein und wir wissen gut genug, wie eng der Bezug der Weiber zur Sünde ist.
Ratend,
Dr. Karl Savitius

[Lazarus Steiner]

Sehr geehrter Herr mitchristlichemgruss,
wahrlich ein verlockender Gedanke!

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

Ich müsste zuerst allerdings ihren Vater gründlich befragen, damit ich mich selber von ihrer Redlichkeit überzeugen kann. Immerhin möchte ich nicht den gleichen Fehler machen und ein auf den ersten Blick redliches Weib ins Herzen schließen, das wohlmöglich hinter meinem Rücken sündigt.
Ich werde den Rat des werten Herrn Savitius befolgen und in meinem gesamten Haus nach Zeichen suchen, ob Zippora gesündigt hat, so weiß ich später, wo ich bei einem neuen Weib aufpassen muss.
Suchend,
Herr Steiner

Sehr geehrter Herr Dübel,
ich bin mir sicher, dass Sie der Tod Ihres kleinen Freundes sehr betrübt hat. Zwar ist ein Tier schwer mit einem Weib zu vergleichen, allerdings hinterlässt der Tod eines Nahestehenden oft eine Lücke, die man schwer schließen kann. Ich hoffe, dass ich mich bald wieder erholt haben werde, um meine Schultätigkeiten weiter ausführen zu können.
Trauernd,
Herr Steiner

[Arno DuebeI]

Moin Herr Steiner,
Noch heute fehlt mir Felsie in gewissen Situationen.
Dies ist besonders oft der Fall, wenn diese widerspenstig dreisten Gerichtsvollzieher kommen.
In solchen Situationen möchte man auf so einen treuen Gefährten nicht verzichten.

Arno Dübel

[Pater Aloisius]

Hochgeschätzter Herr Steiner,

Immerhin möchte ich nicht den gleichen Fehler machen und ein auf den ersten Blick redliches Weib ins Herzen schließen, das wohlmöglich hinter meinem Rücken sündigt.

ich fürchte Sie stellen zu hohe Ansprüche an Ihr Weib. Ein Weib, welches gänzlich frei von Sünde ist, ist in etwa so schwer zu finden wie ein Klumpen Gold in einem meterhohen Misthaufen. Da das Weib bekanntermaßen schon von Natur aus näher an der Sünde ist als der Mann und auch die Disziplin in Glaubensfragen fehlt, ist es nahezu unmöglich ein Weib zu finden, welches nicht regelmäßig sündigt. Vergessen Sie nicht, werte Gemeindemitglieder, wem es zu verdanken ist dass der Mensch aus dem Paradies vertrieben wurde. Es war die Ursünde der Frau, unter welcher heute alle Menschen zu leiden haben. Ich verweise auf die weisen Äußerungen unserer überaus redlichen Kirchenlehrer:

würde es nur Erbrechen verursachen, Weiber anzuschauen [...] Da wir nicht einmal mit den äußersten Fingerspitzen Kot und Schleim anrühren mögen, warum begehren wir so eifrig das Schmutzgefäß selbs zu umfassen?

Ein männlicher Fötus wird nach 40 Tagen, ein weiblicher nach 80 Tagen ein Mensch. Mädchen entstehen durch schadhaften Samen oder feuchte Winde.

Wer mit dem Weibe aber verkehrt, der ist der Befleckung seines Geistes so ausgesetzt wie jener, der durchs Feuer geht, der Versengung seiner Sohlen.

Das Weib verhält sich zum Manne wie das Unvollkommene und Defekte zum Vollkommenen.

Wenn du eine Frau siehst, denke, es sei der Teufel! Sie ist eine Art Hölle!

Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, daß die Frauen den Männern dienen.

Das Weib ist die Einfallspforte des Teufels.

Ein schön aufgeputztes Weib gleicht einem schön verzierten Tempel, der über einer Kloake aufgebauet.

Den Frauen ist es von der Mutter Eva angeboren, dass sie sich äffen und trügen lassen.

Ich werde den Rat des werten Herrn Savitius befolgen und in meinem gesamten Haus nach Zeichen suchen, ob Zippora gesündigt hat, so weiß ich später, wo ich bei einem neuen Weib aufpassen muss.

Dass auch Ihre Zippora gesündigt hat, steht wohl außer Frage (es liegt in der Natur des Weibes regelmäßig zu sündigen), wichtig ist in Erfahrung zu bringen, in welchem Ausmaß Ihr Weib gesündigt hat. Mit allem was sie tun, versuchen Weiber lediglich Ihre Unfähigkeit zu kaschieren, denn es ist Ihnen bereits vom Weibe Eva mitgegeben worden, dass sie sich äffen und trügen lassen. Ich stelle mir oft die Frage inwieweit es angemessen ist den Tod eines Weibes zu betrauern. Sicher würde es mich betrüben und Nachdenklich stimmen, wenn mein Weib plötzlich entschliefe; gleichsam wie es mich betrüben und Nachdenklich stimmen würde, wenn mein bester Zugochse plötzlich verrecken würde. Doch wie auch der Ochse, lässt sich auch das Weib kurzerhand ersetzen.

Ratschläge erteilend,
Pater Aloisius

[Markus Maier]

Werte Gemeinde,

ich schreibe diese Zeilen in einem Internetzkaffee, neben dem Krankenhaus, in welches der geschätzte Herr Steiner bewusstlos eingeliefert wurde. Bis jetzt wurde ich nicht vorgelassen. Da Herr Steiner nach dem Knall bewusstlos war, möchte ich die Situation aus meiner Sicht beschreiben. Ich war gerade dabei, während des Vaterunser-Gebets die Glocken als Gastglöckner, neben dem Ehepaar Steiner stehend, zu läuten. Als da plötzlich dieses ungeheuere Licht in Kombination mit einem lauten Knall die gesamte Kirche zum Beben brachte. Als ich wieder aufsah, sah ich die ehrenwerte Frau Steiner blutend neben des Herrn Steiner liegen. Instinktiv, oder vom HERRn geleitet, rannte ich nach unten zum Marktplatz. Dort wollte ich ein Münztelefon benutzen, um einen Krankenwagen zu rufen, aber auf dem Weg sah ich einen Jugendlichen, dessen Mobiltelefon ich augenblicklich mit Zuhilfenahme einer Weihwasserampulle konfiszierte. Der Krankenwagen traf ein und Herr Steiner wurde abtransportiert. Der Frau Zippora Steiner konnte leider nicht mehr geholfen werden.

Ich würde mich freuen, Herr Steiner, wenn ich Ihnen am Tage der Beerdigung wieder einen Besuch abstatten dürfte, denn ich werde mich jetzt auf den Heimweg machen.

Hoffen wir einmal, dass die Heilige Messe auch stattfinden wird, da für die nächsten Tage bei uns heftige Gewitter angesagt worden sind.

Dies schrieb Herr Steiner vor einigen Tagen im Ab-Thema-Faden. Diese redliche Frau hätte noch am Leben sein können, wäre die Messe abgesagt worden. Ich nehme an, der Pastor ist im Moment dabei sich zu geißeln.
Nichtsdestotrotz wird die Ehrenwerte Zippora im Himmel frohlockend auf Sie warten, Herr Steiner. Hallelujah!

Trauernd,

Markus Maier