Redlicher Ehemann

[Hannelore Wilhelm]

Werte Brettgemeinde,

wie Sie alle wissen ist mein Ehemann verstorben. Er wollte in unserem kleinen Örtchen eine Versammlung Dirnen und deren Freier mit dem Rohrstock auf den Weg der Tugend zurück bringen.
Es dauerte nicht lange bis sich der wilde Mob auf ihn stürzte und ihn so schwer verletzte, daß er im Spital seinen Verletzungen erlegen war.
Zur Zeit wohnen meine beiden Söhne und ich bei dem werten Herrn Vater. Dort übernehme ich die Pflichten der Frau im Hause, da mein Herr Vater kränklich ist.
Aus diesem Grund ist es ihm nicht möglich einen redlichen Gemahl für mich zu suchen.
Meine Frage ist nun, wie es in meiner Situation möglich ist einen redlichen Ehegemahl zu finden? Denn ich denke nicht, daß ich alleine es schaffe dieses zu bewerkstelligen.

Auf Hilfe angewiesen,
Hannelore Wilhelm

[Lazarus Steiner]

Wertes Fräulein Wilhelm,
der Umstand des Todes Ihres Ehemanns erinnert mich schmerzvoll an den Tode des werten Herrn DerG. Es ist wirklich traurig, wie gewalttätig die Jugendlichen heutzutage sind.
Hinsichtlich eines neuen Ehemanns sollten Sie vielleicht in redlichen Plauderbrettern nach ledigen Gemeindemitgliedern suchen und sich von einem redlichen Christen Ihres Vertrauens beraten lassen. Auch können Sie in Ihrem Heimatort nach Männern Ausschau halten, die mindestens dreimal pro Woche in die Kirche gehen und Zeichen von Selbstzüchtigung aufweisen.
So finden Sie sicher einen schnaften Christen.
Es wünscht Ihnen viel Glück,
Herr Steiner

[Hannelore Wilhelm]

Werter Herr Steiner,

Herr DerG. ist mir nicht bekannt. Ihr ereilte das gleiche Schicksal? Welch ein trauriger Vorfall.
Der heutige Lebenswandel ist wirklich schockierend, da sprechen sie die Wahrheit.
Unsere Gemeinde ist schon sehr klein und die wirklich redlichen Männer sind natürlich sehr begehrt. Da ist es für eine Witwe fast unmöglich etwas passendes zu finden. Geschweige denn, daß ich weiß wie man es anstellt.
Sind denn auf diesem Brette Männer, die ein treusorgendes Eheweib suchen?

Sich fragend ob sich so etwas schickt,
Wilhelm

[Dr Karl Savitius]

Werte Frau Wilhelm,
meines Wissens ist der Großteil der Brettgemeinde verheiratet. Ich rate Ihnen daher abschnur zu der Suche nach einem Ehegatten. Dies ist ein Diskussionsbrett und (zum wiederholten Male) keine Vermittlungsagentur! Schreiben Sie sich das hinter die Ohren.
Zu Ihrer Information: Der Herr DerG war ein äußerst töften Jüngling, bis er, bei dem Versuch kriminelles Gesocks zu bekehren, schwer verwundet wurde und später seinen Verletzungen erlag.
Klärend,
Dr. Karl Savitius

[Hannelore Wilhelm]

Geehrter Herr Dr. Karl Savitius,

warum so garstig?
Haben Sie bitte Mitleid mit einem Weibsbild, welches es nicht besser weiß.
Natürlich war ich auch abschnur auf der Suche, aber alle wirklich redlichen Herren sind vergeben.

Sich entschuldigend,
Wilhelm

[Herbert Schwakowiak]

Natürlich war ich auch abschnur auf der Suche, aber alle wirklich redlichen Herren sind vergeben.

Liebe Witwe Wilhelm,

ich hätte mich ja angeboten, bin allerdings chon verheiratet. Ich kenne dafür aber ein paar kesse Schalker Jungens, die noch frei sind. Interesse?

gern verkuppelnd

Herbert Schwakowiak

[Hannelore Wilhelm]

Liebe Herr Schwakowiak,

sind denn redliche Herren unter ihnen?

Bottrop und Gelsenkirchen Buer kennend,
Wilhelm

[Herbert Schwakowiak]

Liebe Witwe Wilhelm,

wollen Sie mich etwa beleidigen? In meinem Freundeskreis sind alle ultraredlich! Und wenn Sie wirklich daran interessiert sind, jetzt nochmal einen Mann zu finden, dann seien Sie nicht so misstrauisch! Das mögen Männer nicht.

hinweisend

Herbert Schwakowiak

[Hannelore Wilhelm]

Werter Herr Schwakowiak,

was sie als Mißtrauen deuten ist nur reine Vorsicht. Bin ich doch auf der Suche nach einem Mann, der meinen Kindern ein christliches Vorbild ist und sie im Sinne des HERRn erzieht und auf mich ein ebenfalls redliches Auge hat.
Selbstverständlich liegt es mir fern einen redlichen Menschen zu beleidigen. Vergessen sie nicht, ich bin ein Weib und mit vielem weitaus unsicherer als Sie Männer.

Entschuldigend grüßend,
Wilhelm

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrte Witwe Wilhelm,

der werte Bauer Melzer sucht meines Wissens noch ein christliches Weib, er wurde mir einst als Gatte vorgeschlagen. Da ich aber Novizin sein werde und hoffentlich bald zur Nonne geweiht werde, musste ich dieses Angebot ablehnen. Wenden Sie sich vertrauensvoll an unseren Gleichstellungsbeauftragten Herrn Benedikt XVII., dieser könnte sicher den Kontakt mit Herrn Melzer herstellen. Ich war damals sehr unfreundlich zu Herrn Melzer und haben ihn schwer beleidigt, es wäre mir deshalb eine Freude diesen dummen Fehler wieder gutzumachen, indem Sie Herrn Melzer heiraten und ihm gut dienen.

Helfend,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Hannelore Wilhelm]

Wertes Fräulein Baal,

verzeihen Sie mir die erst späte Antwort.
Wie Sie wissen ist mein Herr Vater sehr krank und heute ins Spital eingeliefert worden. Ich muss mich nun darum kümmern, daß alles seiner Wege geht und Vater sowie die Familie gut versorgt sind.
Bitte richten Sie Herrn Melzer einen lieben Gruß aus.

Ins Spital eilend,
Wilhelm

[Arno DuebeI]

Moin Witwe Wilhelm,
Ich wollte Ihnen mitteilen, dass ich noch auf der Suche nach einem Eheweib bin.
Ich beziehe zum Beispiel ein solides Einkommen und führe einen kleinen Haushalt.
Weitere Fragen können Sie mir mithilfe von "persönlichen Nachrichten" stellen.

Bier trinkend,
Arno Dübel

[mitchristlichemgruss]

Moment mal, Weib Werner!
Was ist denn mit Ihrer Tätigkeit beim schnaften Herrn Steiner? Erst nimmt er Sie als nutzlose Witwe in seinem Heim auf, und jetzt machen Sie dem Herrn Dübel schöne Augen.
Schämen Sie sich.
Streng
mitchristlichemgruss

[Lazarus Steiner]

Werter Herr mitchristlichemgruss,
die redliche Witwe Wilhelm arbeitet bei mir als Küchenhilfe, putzt und kümmert sich um den Garten. Ein Weib namens Werner habe ich nicht angestellt, auch ist mir nicht bekannt, dass diese ominöse Person ein Verhältnis mit dem werten Herrn Dübel hat.
Verwundert,
Herr Steiner

[Gottfuerchtender]

Sapperlot werte Gemeinde,

was sind denn das hier für unkeusche Anbändlungsversuche? Wenn der Herr Dübel diesbezüglich etwas von der Witwe Wilhelm will, soll er sich gefälligst der Hilfe eines Schadchens bedienen. Dieses Brett ist doch wohl kein Laufhaus?

Etwas ungehalten seiend,
Hasso Gottfuerchtender