Dirndl redlich und keusch?

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrte Gemeinde,

ich habe dieses Jahr zum Weihnachtsfest von meiner Frau Großmutter ein wunderschönes Dirndl geschenkt bekommen, ich habe aber große Sorge, dass dieses Kleidungsstück unkeusch ist. Da der HERR es im Bezug auf meiner Oberweite sehr gut mir gemeint hat, fülle ich das Dirndl sehr gut aus, auch wird viel Bein gezeigt. Ich brauche dringend Ihren Rat, ist es redlich dieses Kleidungsstück zutragen oder sollte ich davon ablassen? Auf der anderen Seite möchte ich meine Frau Großmutter auch nicht enttäuschen, ich weiß wirklich nicht was ich machen soll.

Um Rat bittend,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Herbert Schwakowiak]

Liebe Dschessika,

soweit ich weiß, lassen sich solche Kleidungsstücke im getragenen Zustand besonders gut auf E-Bucht (unredlich: E-Bay) verkaufen. Tragen Sie es also einmal und verkaufen Sie es danach. Wenn Sie dann auch noch ein Bild von sich beim Tragen des Dirndls auf E-Bucht anschnur stellen, werden Sie wahrscheinlich schon ein paar hundert Europa damit verdienen können. Und die Moneten können Sie dann ja der Kirche spenden. Die Oma ist damit bestimmt auch glücklich.

helfend

Herbert Schwakowiak

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrter Herr Schwakowiak,

Ihre Idee ist total knorke, aber dürfen wir Weiber überhaupt ein E-Bucht-Konto (unredl: Ebay Account) haben? Sollten geschäftliche Dinge nicht lieber von Männern vorgenommen werden, da wir Weiber ja nicht so klug sind, lassen wir uns doch bestimmt übers Ohr hauen. Allerdings tragen viele Frauen bei uns in Bayern ein Dirndl, möglicherweise ist es ja nicht wirklich unredlich.

Immer noch ratlos,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Quirinius]

Werte Frau Baal,

die Mehrheit ist nicht automatisch im Recht, also nur weil viele Frauen eins tragen, ist es nicht gleich redlich.
Gibt auch unzählige Menschen, die an eine kugelförmige Erde glauben, dennoch haben sie nicht recht.

Ich rate Ihnen, dass Dirndl so zu modifizieren, dass Ihre weiblichen Vorzüge nicht sofort den Blick des Betrachters auf sich ziehen. Sie als Frau können doch bestimmt nähen oder wie sich das nennt, um dies zu bewerkstelligen.

Hoffend, geholfen zu haben,
Quirinius

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrter Herr Quirinius,

ich danke Ihnen, diese Idee ist sehr gut. Ich werde gleich am Montag unsere redliche Schneiderin aufsuchen, möglicherweise kann Sie das Dirndl so verändern, dass es keusch ausschaut. Nähen kann ich zwar, aber sicherlich nicht so gut wie die Schneiderin.

Es dankt Ihnen für diese tolle Idee,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Herbert Schwakowiak]

Liebe Dschessika,

bitten Sie doch einen Freund darum? Sie sagen ja, dass Sie eine große Oberweite hätten, also lässt sich da bestimmt einer finden, der Ihnen hilft. Also das mit dem E-Bucht-Konto ist echt kein großes Problem für eine wie Sie. Lassen Sie nur mal kurz den Charme spielen und die Kerle rennen Ihnen die Bude ein. Da wird sicher auch einer dabei sein, der auf E-Bucht aktiv ist.

Allerdings tragen viele Frauen bei uns in Bayern ein Dirndl,

Ich würde da lieber kein Risiko eingehen. In Bayern ticken die Uhren sowieso anders als im restlichen Deutschland.

erklärend

Herbert Schwakowiak

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrter Herr Schwakowiak,

ich möchte aber nicht den Eindruck erwecken, dass ich eine Dirne bin. Die Käufer sollen das Dirndl kaufen weil es ihnen gefällt und nicht wegen meiner Oberweite. Ich habe auch keine männlichen Freunde, ich lediglich zwei Freundinnen. Ich werde Montag unsere Schneiderin aufsuchen, die gute und redliche Frau kann mir sicher helfen. Falls nicht, werde ich meinen Herrn Vater fragen, ob er ein E-Bucht-Konto für diesen Zweck einrichten kann, allerdings ohne unkeusche Bilder meiner Oberweite.

Dankend für die Hilfe,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Martin Berger]

Ein Dirndl soll keusch und redlich sein? Sapperlot, das Gegenteil ist der Fall!

Werte Herrschaften,

Brauchtum, Kultur und Tracht gingen früher mit Worten wie gottgefällig, christlich und keusch einher. Doch oh Schreck: Seit immer mehr Eltern auf die Züchtigung ihrer Brut verzichten, wird von dem juvenilem Geschmeiß alles in den Dreck gezogen, was nur in den Dreck gezogen werden kann.

Sie werden sich nun freilich darüber wundern und sich fragen, ob ich denn verrückt geworden sei, und dies zu Recht, werden ich doch nachfolgend perverse, geradezu abscheuliche Bilder anzeigen lassen, welche gut und gerne auch in einem Pornographieheft abgebildet sein könnten:


Von Keuschheit und Löblichkeit keine Spur!


Gänzlich nackt wäre beinahe weniger pervers!

Sapperlot, derartige Fetzen, die sich von der Kleidung der Dirnen am Straßenstrich kaum noch unterscheiden, müssen endlich verboten werden! Da Sie das Dirnengewand von der Großmutter geschenkt bekommen haben, nehme ich an, daß es nicht derartig unzüchtig ist wie auf dem obigen Bild, doch Nachsicht und Tatenlosigkeit sind die Geschwister der Sünde. Nicht umsonst heißt es: "Wehret den Anfängen!"

Der Empfehlung von Herrn Schwakowiak, die Dirnenkleidung auf E-Bucht zu verkaufen, kann ich nur mit Vorbehalt zustimmen. Geld für die Kirche wäre zwar eine schöne Sache, doch ist zu befürchten, daß eine Schulabbrecherin das Kleid ersteigert, um fortan dem käuflichen Gewerbe nachzugehen und dies vielleicht gar zu verfilmen, sodaß die Sechsindustrie weitere pornographische Filme dem geneigten Publikum zur Verfügung stellen kann.

Zur Verbrennung des Geschenks ratend,
Martin Berger

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrter Herr Berger,

Sie haben absolut Recht, ich hatte ja keine Ahnung wie schlimm dieses Kleidungsstück ist. Das Geschenk meiner lieben Frau Großmutter ist zwar ein traditionelles Dirndl, dennoch werde ich Ihren Rat befolgen. Da ich Sie als meinen Mentor ansehe, werde ich es nicht wagen Ihnen zu widersprechen, die Lichtbilder sind mir Beweis genug. Ich werde dieses Dirndl erst mit Weihwasser übergießen und anschließend verbrennen, danke werter Herr Berger, dass Sie mir die Augen abermals geöffnet haben.

Den Kamin anzündend,

Ihr Fräulein Jessica Baal

[Fridolin Amadeus]

Wertes Fräulein Baal,

ich trauere den Zeiten hinterher, als es noch löbliche, keusche Volkstrachten gab. Doch auch heutzutage gibt es noch Möglichkeiten, die Trachtentradition zu wahren und gleichzeitig sittsam zu bleiben. Um den Vorschlag von Herrn Quirinius aufzugreifen: Sie könnten es durch Umnähen in etwa diese Form bringen. Oder Sie verwenden einen Einsatz wie diesen hier, welcher unkeusche Blicke von lüsternen Bengeln abhalten sollte.

Werter Herr Berger,

mit Entsetzen betrachte ich die von Ihnen gezeigten Bilder. Da ich im schnaften Schwabenland ansässig bin, bleibt auch mir ein derartiger Anblick alljährlich nicht erspart, wenn Tausende rotzdummer Jugendlicher sich aufmachen, um sich auf dem Cannstatter Wasen (welch Schande!) in knorkem Stuttgarter Hofbräu zu ertränken. In dieser Zeit bleibt mir nur, mich mitsamt meinem Weib und meinem jüngsten Sohn Giesbert im Haus einzusperren und es nur zum Kirchgang zu verlassen.

Mit dem Brechreiz kämpfend,
Fridolin Amadeus

[Gottfuerchtender]

Werter Herr Amadeus,

Ihr Entsetzen wird von mir geteilt. Diese Lichtbilder von unsittlichen Gören sind je ekelerregend. Wo im schnaften Schwabenland dieses unkeusche Kleidungsstück von offensichtlich hanfrauchenden Schulabrecherinnen verwendet wird, wurden in der gottlosen Hauptstadt auch schon Falschsechsuelle damit gesehen. Nicht nur in deren verruchten Lasterhöhlen. Nein, auch in aller Öffentlichkeit! Eine Schande ist das.

Die Weihwasseraugenspülung holend,
Hasso Gottfuerchtender

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Amadeus,
derartige aufreizende Kleidung mag knorke sein, wenn die keusche Ehefrau deren rechtmäßig angetrauten Gatten entgegentritt.
Öffentlich sichtbar als Lichtbild, gar im Zwischennetz, erfüllt dies jedoch klar den Tatbestand der Pornographie.
Hier können uns die knorken Muselmänner als töftes Vorbild dienen,

Selbstverständlich hier nur als schematische Darstellung, die Händchen der Betrachter sollen ja über der Bettdecke bleiben, gell!
Keusch zum Maßkrug greifend,
Schnabel

[Quirinius]

Werter Herr von Schnabel,

diese Gewänder sehen echt töfte aus, nur wie bringt man diese juvenilen Dirnden dazu, solch keusche Kleidung zu tragen, haben diese doch scheinbar genau gegensätzliche Ansichten in Bezug auf angemessene Bekleidung?

Überlegend,
Quirinius

[Martin Berger]

Herr Quirinius,

hierzu ist es nötig, daß der perverse Aufklärungsunterricht abgeschafft wird und die Väter bei der Erziehung Ihrer Kinder vermehrt zum Rohrstock greifen. Sapperlot, wie sonst könnte es Züchtigkeit ohne Züchtigung geben? Die Einführung von farblosen Schuluniformen und strenge Strafen für jene, die sich weigern diese zu tragen, würden ebenfalls dazu betragen, daß junge Gören nicht mehr wie Dirnen auftreten.

Doch nicht nur juvenile Gören sind ein Problem, sondern die nicht minder unzüchtigen Rotzbuben, die vermehrt so herumlaufen:



Oftmals wird die Hose, wie auf der Photographie ersichtlich, bereits heruntergezogen getragen, sodaß man jederzeit zur Unzucht bereit ist, sobald eine unzüchtig gekleidete Dirne des Weges kommt. Sapperlot, es müssen von höchster Stelle endlich Kleidungsvorschriften eingeführt werden, wie es in unserer Gemeinde bereits vom Pfarrgemeinderat beschlossen wurde. Es kann und darf doch nicht sein, daß jeder herumläuft wie er will. Zucht und Ordnung dürfen nicht länger Fremdwörter bleiben!

Für strenge Kleidungsvorschriften,
Martin Berger

[Quirinius]

Werter Herr Berger,

ich muss Ihnen in den genannten Punkten vollkommen zustimmen. Glücklicherweise gibt es ja schon einige Schulen, die die Einführung redlicher Schuluniformen befürworten und vermehrt Schulen, an denen diese bereits getragen werden.
Wie man als halbwegs gesitteter Mensch die Hose wie in dem von Ihnen gezeigten Bild tragen kann, ist und wird mir wahrscheinlich ein Rätsel bleiben. Grund für solche Perversitäten sehe ich in den "Vorbildern" der Jugendlichen, die zum Teil auch schon in diesem Forum erwähnt wurden, beispielsweise Sprachgestörte (unredl. Rapper) wie Geld Junge, Bushido oder Kollegah, die die Jugendlichen mit ihren Moden von Gott entfernen.
Einziger Vorteil, den Sie ja bereits beschrieben, ist die schnelle Züchtigung dieser Drogenabhängigen mittels des Rohrstocks.
Auch bei uns wurde diesem Wahnsinn Einhalt geboten, so werden Träger dieser Mode doch meist relativ zügig Opfer vorbeifliegender Steine, die von dem ein oder anderem rüstigen Rentner - mit Bedacht auf das Seelenheil des unverschämten Blages - geworfen werden.

Kopfschüttelnd,
Quirinius