Krankheit Vergessen

[Noah Brechtler]

Sehr geehrte Gemeinde,
Ich Therese Brechtler, benutze mit der Erlaubnis meines lieben Mannes dieses Konto. Da mein Ehemann sich weigerte meine Sorge für mich hier in Worte zu fassen, gab er mir sein Einverständnis es selbst zu tun.

Seit längerem plagt mich die Krankheit des Vergessens. Es kommt immer wieder vor das mir etwas nicht mehr einfällt. Zum Beispiel auf dem Markt vergesse ich was ich einkaufen wollte. Ich habe mir nun schon Zettel geschrieben auf die ich mir schreibe was ich besorgen soll, doch es passiert das ich sie liegen lasse oder nicht mehr finde. Auch verlege ich Gegenstände wie Töpfe, Besteck und Kleider an Orte die ich später nicht wieder finden kann. Noch nie hatte ich Schwierigkeiten mit dem merken von Dingen. Ich habe Angst das meine Dummheit nun zunimmt. Ich kann nicht zulassen das ich so vergesslich werde, dass ich meinem Mann nicht mehr richtig Dienen kann. Ich will nicht meine Aufgaben vernachlässigen. Hat mich eine Krankheit des Satans ergriffen? Wie kann ich sie stoppen? Ist das eine Strafe Gottes? Ich war immer ein Gutes und Treues Weib das ihre Aufgaben zuverlässig durchführte.
Oder ist das einfach nur die wachsende Dummheit der Weiber die von mir Besitz ergreift?

Nun liebe Gemeinde erbitte ich eure Hilfe und euren Rat, denn ich weiß nicht mehr weiter.

Hoffend wartend
Weib Therese

[mente captus]

Wertes Weib,

lassen Sie sich von Ihrem werten Gatten züchtigen, das hilft immer.

Rät,
Ihr Hans Wans

[Nebelspinne]

Hochgeehrtes Frl. Brecht,

das erste, das Sie wohl vergessen haben ist, die Brettregeln zu studieren. Sapperlot, hier wird gesiezt! Alleine für diese Verfehlung sollte Ihr Gatte den Rohrstock unnachgiebig schwingen. Ich kann mich somit hier nur meinem werten Vorredner anschließen. Potzdonner, eine Züchtigung wird Ihr Gedächtnis wieder auffrischen.

Redlichst,
Ihre Nebelspinne

[Noah Brechtler]

Geehrter Herr Nebelspinne,
wie Sie richtig erkannt haben, habe ich die Brettregeln nicht ausführlich genug studiert und in aller Eile diese wichtige Höflichkeitsform vernachlässigt. Ich bitte um Verzeihung.

Mir scheint als werde ich mit meiner Sorge nicht richtig ernst genommen. Mein Gatte greift öfters zum Stock sobald ich etwas vergessen habe. Jedoch löst das nicht mein Problem sondern bringt mir nur ein schlechtes Gewissen ein.
Ich bitte Sie meine Lage nochmals zu überdenken und vielleicht mir mit einem Rat zur Seite zu stehen.

Bittend
Therese

[mente captus]

Werter Herr Brechtler,

züchtigen Sie Ihre Gattin, bevor sie Dinge vergisst, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommt.

Rät,
Ihr Hans Wans

[D Carwin]

Fräulein Brechtler,

offenbar vergaßen Sie ebenfalls, dass Sie ein Weib sind, Potzdonner! Weiber vergessen ständig Dinge!
Der Mann ist es doch, der dem Weibe ständig vorkauen muss, was es zu tun hat.

Ich muss meiner unbeholfenen Gattin beispielsweise immer wieder erklären, dass Königsberger Klopse keineswegs Königsberger Stadtbewohner sind, die der Völlerei frönen.

Sorgen Sie sich also nicht! Sie sind kerngesund, solange Sie bis 10 zählen können.

Beruhigend,
D. Carwin

[Martin Berger]

Werter Herr Carwin,

grundsätzlich stimme ich Ihrer Ausführung zu, doch ein wenig bezweifle ich diese auch. Kann man denn, wenn man den Geisteszustand eines Weibes betracht, wirklich von Gesundheit sprechen? Freilich ist hier zu differenzieren. Mäße man ein Weib mit demselben Maßstab, mt dem man einen Mann mißt, würden die meisten Irrenhäuser wohl hauptsächlich mit Weibern gefüllt sein. Verglichen mit den geistigen Fähigkeiten des Mannes, welcher die Krone der Schöpfung des HERRn ist, gleichen die Fähigkeiten eines Weibes denen eines geistig Schwerstbehinderten. Dies allerdings, gerechterweise sei es erwähnt, ist deshalb der Fall, weil das Weib nicht als vollständiger, ebenbürtiger Mensch erschaffen wurde, sondern als Dienerin des Mannes.

Anmerkend,
Martin Berger

[D Carwin]

Werter Herr Berger,

ich stimme Ihren Worten zu! Ein Weib kann im Vergleich zum Mann niemals einen Geisteszustand erreichen, den man ohne mit der Wimper zu zucken als gesund bezeichen könnte.
Doch wie Sie bereits anmerkten, kann man des Weibes Fähigkeiten nicht mit denen eines Mannes vergleichen, da es als dessen Diener geschaffen wurde.

Würden Sie ein Rindvieh, das auf der Weide in den Eigen- und Fremdfäkalien trampelt, auch als geistig zurückgeblieben bezeichen?
Im Vergleich zum Mann sicherlich, aber das Rindvieh ist eine Schöpfung für sich und so sollte es auch betrachtet werden.
Dieses Verhalten des Rindviehs ist gottgegeben, daher kann man es nicht als krankhaft bezeichnen.

Diskutierend,
D. Carwin

[Martin Berger]

Werter Herr Carwin,

vielleicht können wir uns darauf einigen, daß, wenn von der Gesundheit eines Weibes geschrieben wird, im Normalfall nur die körperliche Gesundheit gemeint ist. Denn von der geistigen Gesundheit sind mittlerweile sehr viele Weiber weit entfernt.

Zu Ihrem Vergleich mit dem Vieh: Ein Tier weiß vielleicht nichts von seiner Bestimmung, aber es wurde vom HERRn höchstselbst als Arbeitstier (Ochse, Pferd, Esel, etc.), als Lieferant von Erzeugnissen oder Rohstoffen (Eier von Hühnern, Milch von Kühen und Ziegen, Wolle von Schafen) oder schlichweg als Schlachtvieh bestimmt. Ein Huhn käme von selbst nicht auf die Idee plötzlich keine Eier mehr zu legen, so wie eine Kuh nicht plötzlich keine Milch mehr geben würde (es sei denn es ist Hexerei im Spiel).

Ein Weib hingegen kann wissentlich und willentlich gegen die Gebote des HERRn verstoßen, sowie gegen die Gebote ihres Vater, Onkels, Ehemanns, etc. Die Betonung liegt auf kann und im Falle mangelnder Erziehung auch auf würde, was jedoch mit einem Defekt des ohnehin auf Sparflamme arbeitenden Gehirns verbunden wäre. Von einer geistig gesunden Frau kann nur dann gesprochen werden, wenn sie

• die Gebote der HERRn befolgt.
• den Befehlen ihres Ehemanns, Vaters, etc. stets Folge leistet.
• die Küche sauber hält, die Kleidung wäscht, die Fenster putzt, gutes Essen kocht, usw.
• alle Aufgaben zur Zufriedenheit ihrer Dienstgeber erledigt.
• nicht den Drang verspürt sich "selbstverwirklichen " zu wollen.
• sich ohne Gemurre in die Rolle fügt, die der HERR für sie angedacht hat.

Dann, aber wirklich nur dann, kann auch von einer geistig gesunden Frau gesprochen werden. Zwar wäre das Weib dann immer noch dem Manne unterlegen, aber dies ist vom HERRn so gewollt und deswegen auch gut so.

Seinem Weib beim Wischen des Bodens zuschauend,
Martin Berger

[Sören Korschio]

Sehr geehrte Frau Therese!

In diesem Zustand sind Sie für Ihren Gatten nichts als eine Belastung und können ihm so nicht weiter dienlich sein. Ihre Aufgabe sollte es nun sein, ein passendes Weib für Ihren Gatten ausfindig zu machen und dieses in den gemeinsamen Haushalt aufzunehmen. Je nach Konfession ist Ihr labiler Zustand gar ein Scheidungsgrund. In diesem Fall steht es Ihnen natürlich frei, sich in ein Kloster zurückzuziehen, sobald Sie die neue Eheschließung initiiert haben. Sollte Ihnen das nun etwas drastisch erscheinen, so lesen Sie bitte in der Heiligen Schrift:

"Was euch angeht, so liebe jeder von euch seine Frau wie sich selbst, die Frau aber ehre den Mann."
(Epheser 5,33)

Ihr morbider Geisteszustand macht es Ihnen unmöglich Ihren Mann zu ehren. Doch das noch viel größere Problem bereiten Sie Ihrem Ehemann, der ja wohl schlecht ein Weib lieben kann, welchem es sogar für eine Aufgabe wie den Haushaltseinkauf an den kognitiven Ressourcen mangelt. Ich skandiere also nachdrücklich, Ihren unbescholtenen Gatten nicht zum Sünder zu machen, Potztausend!

Halleluja!
Ihr Sören Korschio

[D Carwin]

Werter Herr Berger,

diese Auffassung kann ich so nur teilen. Ihre aufgelisteten Punkte sind durchweg vernünftig.
Sofern das Weib wirklich seinen Bestimmungen nachkommt, kann von einer körperlichen und auch verhältnismäßig geistigen Gesundheit gesprochen werden.

Es ist anzunehmen, dass das Weib ohne die Anleitung eines Vormundes niemals jedwede Gesundheit erlangen kann, da es, wie Sie sagten, sonst auf diese Idiotien wie die Selbstbestimmung kommt.
Man kann einem redlichen, christlichen Weibe, wie Sie und ich es im Hause halten, also durchaus eine gewisse geistige Gesundheit zusprechen, sofern es sich wirklich an sämtliche Gebote hält.

Somit können wir generalisieren, dass nur ein christlicher Vormund in der Lage ist, geistig gesunde Weiber zu erziehen. Alle Weiber, die nie eine entsprechende Erziehung genossen, sind demnach geistig zurückgeblieben, da Sie zwangsläufig, ob ihrer Dummheit, gegen christliche Gebote verstoßen werden. Beispiele hierfür gibt es zuhauf, was diese These mehr als beweist.

Tee verschüttend, um den Geisteszustand des Weibes zu überprüfen,
D. Carwin

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrter Herr Carwin,

da muss ich Ihnen leider widersprechen, meine Mutter ist nicht christlich erzogen worden und ist erst durch die Liebe zu meinem Herren Vater Christin geworden. Meine Mutter ist jedoch eine gute Hausfrau, sie kocht, putzt, bügelt und erledigt alle Aufgaben gewissenhaft, auch geht sie arbeiten, sie ist Floristin. Sie sehen also werter Herr Carwin, nicht jede Frau, die nicht christlich erzogen wurde, ist zwangsläufig dumm.

Erklärend.

Ihr Fräulein Jessica Baal.

[D Carwin]

Frau Ball,

sollte Ihr Vater ein redlicher Christ sein, so wurde Ihre Mutter doch von einem redlichen Christen zurechtgestutzt! Zwar ist es besser, wenn diese Form der Erziehung schon in der Kindheit durch den Vater geschieht, doch wenn dies nun der Ehemann übernommen hat, ist es nicht unmöglich, aus einer Göre doch noch ein anständiges Weib zu formen. Nicht umsonst gibt es die Redewendung: "Besser spät als nie!"

Merken Sie überhaupt, dass Sie sich selbst widersprechen, wenn Sie sagen, dass Ihre Mutter nie durch einen christlichen Vormund erzogen wurde, jedoch nun einen christlichen Ehemann hat?

Interessiert,
D. Carwin

[Sr Maria Bernadette]

Sehr geehrter Herr Carwin,

Potztausend, Sie haben selbstverständlich recht, bitte vergeben Sie mir meine Dummheit. Ich werde meinen Herren Vater darum bitten, mich übers Knie zulegen und zu züchtigen. Selbstverständlich ist mein Herr Vater nicht nur mein Vormund, sondern auch der meiner Mutter, ich hoffe Sie können mir diesen überaus dummen Fehler verzeihen.

Hoffend.

Ihr Fräulein Jessica Baal.

[Pater Aloisius]

Hochgeehrte Frau Brechtler,

ich kann Sie beruhigen. An einer Erkrankung leiden Sie mitnichten, eher ist Ihnen abgrundtiefe Dummheit zu attestieren, was bei Weibern nicht unüblich ist und auf mangelnde Züchtigung des Ehegatten zurückzuführen ist. Ein paar kräftige Hiebe mit der Rute bewirken wahre Wunder, was die Denkleistung angeht und helfen vor allem auch bei vergesslichen Weibern. Wenn Sie wüssten was sich das Weib alles zu merken vermag, wenn es zu Hause die Rute fürchtet - nie wieder werden Sie im Töftemarkt auf ein Produkt vergessen, das verspreche ich Ihnen.

Es kommt immer wieder vor das mir etwas nicht mehr einfällt. Zum Beispiel auf dem Markt vergesse ich was ich einkaufen wollte. Ich habe mir nun schon Zettel geschrieben auf die ich mir schreibe was ich besorgen soll, doch es passiert dass ich sie liegen lasse oder nicht mehr finde.

In dieser Beziehung sollten Sie sich als Weib keine Sorgen machen. Ihre Vergesslichkeit ist in diesem Falle auf Ihre Dummheit, aber auch in gewissem Maß auf ein Widerstreben, welches Sie Ihrem Ehegatten entgegenbringen, zurückzuführen. Die richtige Konditionierung des Weibes ist daher unabdinglich, wobei zu diesem Zweck auf den Rohrstock kaum zu verzichten ist. Motivation beim Weib erreicht man nur durch Schmerz, auf welchen dieses häufig sehr empfindlich reagiert. Diese Natürliche Aversion gegen Schmerzen sollte sich der Mann zunutze machen, um aus der Ehegattin eine getreue Knechtin zu machen.

Auch verlege ich Gegenstände wie Töpfe, Besteck und Kleider an Orte die ich später nicht wieder finden kann.

Ich habe zwar bereits davon gehört, dass man hin und wieder seine Schlüssel, Geldbörse oder ähnliches verlegt. Jedoch habe ich selten davon gehört, dass jemand Besteck, Kleider, Blumen- und Kochtöpfe verlegt. Wie man beispielsweise einen Kochtopf, welcher die Küche im Regelfall nicht verlässt, „verlegen“ kann, will mir auch nicht ganz einleuchten. In diesem Fall kann man wohl davon ausgehen, dass Sie (selbst für ein Weib) ein besonders dummes Exemplar sind.

Noch nie hatte ich Schwierigkeiten mit dem Merken von Dingen. Ich habe Angst, dass meine Dummheit nun zunimmt. Ich kann nicht zulassen, dass ich so vergesslich werde, dass ich meinem Mann nicht mehr richtig dienen kann.

Davon würde ich nicht so einfach ausgehen, denn anscheinend konnten Sie sich nicht einmal die Grundlagen der deutschen Rechtschreibung merken. Daher ist davon auszugehen, dass sich Ihre besonders stark ausgeprägte Dummheit bereits zu Grundschulzeiten entwickelte. Möglicherweise ist dies darauf zurückzuführen, dass Sie beim Bastelunterricht zu viele Kleberdämpfe eingeatmet haben. Es wäre aber auch denkbar, dass die 30 Vol.-% Alkohol enthaltende Muttermilch, die Ihre Säufermutter gegeben hat, bereits früh zu einer Abtötung Ihrer Hirnzellen geführt hat.

Oder ist das einfach nur die wachsende Dummheit der Weiber die von mir Besitz ergreift?

Davon ist wohl auszugehen, obwohl Ihre Dummheit nicht recht viel weiter „wachsen“ kann. Würden Sie nämlich noch dümmer werden, wäre zu befürchten dass sich gar keine Gehirnmasse mehr in Ihrem Kopf befinden würde. Dies wiederum würde wohl zu weltweiten Schlagzeilen in der medizinischen Fachpresse führen, da bisher noch kein Mensch bekannt ist, der ohne Gehirn überlebensfähig ist.


Wertes Fräulein Baal,

Potztausend, Sie haben selbstverständlich recht, bitte vergeben Sie mir meine Dummheit. Ich werde meinen Herren Vater darum bitten, mich übers Knie zu_legen und zu züchtigen. Selbstverständlich ist mein Herr Vater nicht nur mein Vormund, sondern auch der meiner Mutter, ich hoffe Sie können mir diesen überaus dummen Fehler verzeihen.

Natürlich ist der Vater, als Kopf der Familie, der Vormund sämtlicher Familienmitglieder bis die Söhne volljährig sind und die Töchter verheiratet sind. Die Vormundschaft über das Eheweib erlischt natürlich erst mit dem Tod des Mannes.

Belehrend,
Pater Aloisius