Dämonentreiben?

[Jeremias D.]

Guten Abend, liebe Gemeinde!
Ich bin Samuel, der Sohn von Jeremias und 19 Jahre alt. Mein vereehrter Herr Papa hat mich aufgefordert mich auch an euch zu richten nachdem ich bei ihm Beichte abgelegt habe. Er steht in dem Moment in dem ich dies hier schreibe hinter mir und schaut zu, ich habe also seine Erlaubnis.

Ich habe nun schon seit einiger Zeit eine Freundin und ohne das Wissen meiner Eltern Geschlechtsverkehr mit ihr. Obwohl wir beide uns darauf geeinigt hatten erst in der Hochzeitsnacht welchen zu haben, überkam es uns eines Nachts und sind übereinander hergefallen wie Tiere bei Revierkämpfen. Trotz Ergusses erlosch unsere Lust nicht und wir sündigten weiter, diesmal jedoch nicht in der pfleglichen Missionars- sondern auch in der hündlichen und Reiterstellung. Seit dem begehen wir beinahe regelmäßig Unzucht und probieren sehr viel aus. Meistens trägt sie nur ein breites Halsband an dem ich mich in der hündlichen Stellung festhalten kann. Es steigert die Lust ungemein und es wird mit der Zeit nicht weniger.
Etwas älter als die Unzucht mit meiner Lebensgefährtin sind meine Schwächen für den Alkohol und Zigaretten.

Mein Vater und Gott seien meine Zeugen, dass ich bis zu meinem 15. Lebensjahr strickt nach den Geboten gelebt habe und ich weiß nicht, wie es zu so viel Sünde kommen konnte. Ich und meine Freundin sind in einem sehr gottesfürchtigen Umfeld aufgewachsen und sind zu tiefst bestürzt über unsere Widerstandslosigkeit der Versuchungen des wahrhaftigen gegenüber.

Wie kann ich mich von den Sünden erlösen und die Gunst Gottes wiedererlangen? Und wie soll meine Familie nun mit mir umgehen?

mit verschämten Grüßen
Samuel und Jeremias

[Franz-Joseph von Schnabel]

dass ich bis zu meinem 15. Lebensjahr strickt nach den Geboten gelebt habe

Fräulein Jeremias,
es ist löblich, wenn junge Damen bereits die Kunst des Strickens erlernen und ausüben. Warum aber haben Sie einen derart unüblichen Namen für eine Frau?
Verwundert,
Schnabel

[Jeremias D.]

das kommt wohl daher, dass ich ein Mann bin, werter Herr Schnabel
und ich lediglich meinen Sohn hier an meiner Stelle schreiben ließ, auf dass er seine Beichte ablegen konnte.
Meine Frau hat hier nichts zu suchen.

Ich bin Samuel, der Sohn von Jeremias und 19 Jahre alt. Mein vereehrter Herr Papa hat mich aufgefordert mich auch an euch zu richten nachdem ich bei ihm Beichte abgelegt habe.

nur nochmal des Verständnisses wegen.

mit freundlichen Grüßen,
Jeremias D.

[Timotheus Silbling]

Werter Sohn des guten Jeremias,

ich gebe ihnen hiermit einen unschlagbaren 4-Schritte-Plan zur Sündenbefreiung:

1. Züchtigen Sie Ihre Lebensgefährtin. Das Werkzeug dürfen sie selbst auswählen, auf keinen Fall aber Ihre Lebensgefährtin aussuchen lassen.
2. Nun sind Sie an der Reihe: Lassen Sie sich züchtigen, und zwar so richtig. Diese Rolle kann Ihr Vater übernehmen.
3. Weisen Sie sich und Ihre Freundin in verschiedene Kloster ein. Die Mönche und Nonnen sollten angewiesen werden, Sie beim kleinsten Fehlverhalten in Grund und Boden zu züchtigen.
4. Gehen Sie nach zahlreichen Beichten, mehreren Jahren fehlerfreier Zeit und Wiedererlangung der Gunst Gottes missionieren.

Wenn Sie möchten, können Sie dann ihre Lebensgefährtin ehelichen und eine Schar kleiner, hoffentlich löblicher, Christen zeugen.

Viel Glück bei Ihrem Unterfangen wünschend,

Timotheus Silbling

[Alberto Bonappetito]

Er steht in dem Moment in dem ich dies hier schreibe hinter mir und schaut zu, ich habe also seine Erlaubnis.

...

Ich habe nun schon seit einiger Zeit eine Freundin und ohne das Wissen meiner Eltern Geschlechtsverkehr mit ihr

Junger Mann

Fällt ihnen hier irgendetwas auf?

Amüsiert
Alberto Bonappetito

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Bonappetito,
vermutlich kann Ihnen der Knabe momentan nicht antworten, weil er seinem sehr geehrten Herrn Vater für die löbliche Züchtigung zur Verfügung stehen muß,

Erheitert,
Schnabel

[Johannes Wolz]

Junger Mann

Fällt ihnen hier irgendetwas auf?

Amüsiert
Alberto Bonappetito

Geschätzter Herr Bonappetito,

ich vermute, dass die Unzucht dem Buben den Geist vernebelt hat. Er wird vermutlich meinen, dass er diese Schandtaten lange Zeit ohne Wissen seines Vormunds begangen hat und dieser aber irgendwann, dem Herrgott sei Dank, Kenntnis davon erlangt hat, und ihm nun aufgetragen hat, auf diesem löblichen Brett nach Hilfe zu suchen.

Wünschenswerterweise könnte uns der Herr Jeremias hierüber Auskunft geben.

Erwartend,

Johannes

[Torsten Glatzenspahn]

Sünder Samuel,

Ihr Bericht hat mich zutiefst entsetzt. Was sind Sie nur für ein schamloser Mensch? Und was ist Ihre Freundin bloß für eine falsche und durchtriebene Dirne, dass Sie sich solch lästerlichem Treiben hingibt?
Nicht jeder Mensch ist standhaft und fest im Glauben und kann mit einem keuschen Lebenswandel die Engel, die um den Thron des Höchsten stehen, über alle Maßen erfreuen. Menschen, insbesondere Weiber, sind nun einmal von Natur aus schwach und sündig und bedürfen der strengen Zucht des HERRn, um die Verführungskünste Satans zu erkennen und ihre Seele zu reinigen. Was sie beide gemacht haben übersteigt jedoch die gewöhnliche Sünde um ein Vielfaches. Sie treiben Unzucht (womöglich war noch ein Dämon anwesend, der bei dem zügellosen Treiben mitkopuliert hat - man hört dergleichen ja öfters...) in widernatürlichen Positionen, haben dabei auch noch viehischen Spaß und konsumieren ganz nebenbei auch noch hirn- und glaubenzersetzende Substanzen. Eventuell auch noch Hanfgift? Sie sind ein schamloser Sünder - aber wenigstens gehen Sie jetzt den ersten Schritt.

Mein Rat: Nach einer angemessenen Bestrafung durch die Eltern, die Sie mit Ihrem bestialischen Treiben entehrt haben, sollten Sie dringend darüber nachdenken, sich dem Einsiedlertum zuzuwenden. Enthaltsamkeit, Maß und Gottvertrauen werden Sie auf diesem Wege finden - was gibt es Besseres, um das fleischliche Verlangen abzutöten und dem HERRn wieder ein Wohlgefallen zu sein? Sprechen Sie am Besten mit Ihrem Pfarrer über diese Möglichkeit. Und zwar bald - ansonsten gibt es vielleicht schon keine Rettung mehr.

Erleichtert, dass die Sünde des Fleisches nicht meine Seele vergiftet,
Torsten Glatzenspahn

[Jeremias D.]

Hier nochmal zur Erläuterung: Er hat mir vor einigen Tagen seine Sünden gestanden, ich habe ihn, werte Herren, natürlich dafür gezüchtigt und die Eltern seiner Gefährtin in Kenntniss gesetzt. Wie diese damit umgingen ist mir bisher nicht bekannt, aber auch sie waren maßlos entsetzt über das was ich ihnen zu berichten hatte. Da ich jedoch vermute, dass sich sowas trotz gründlicher Züchtigung wiederholen wird, habe ich ihm aufgetragen hier zu schreiben, da es mir selbst zu wider war und ihnen eben auch mitzuteilen, dass er meine Erlaubnis hat. Tatsächlich stand ich währenddessen hinter ihm und habe seine Schreiberei verfolgt. Dass er manchmal schrieb dass meine Gemahlin und ich im Unwissen und noch nicht aufgeklärt über seine Taten seien mute ich der Nervosität zu.

Herr Silbling, ich fürchte die Züchtigung der Lebensgefährtin meines Sohnes durch seine Hand wird wohl kaum stattfinden, da er nicht der Mensch ist der hart durchgreifen kann und keiner Fliege, selbst wenn der leibhaftige in ihr stecken würde was zu leide tun würde. Nein, ich glaube das sollten die Eltern übernehmen.
Punkt 3 ihres Planes wird momentan noch überdacht, jedoch werden schon Klöster gesucht.

Herr Glatzenspahn, es wurden laut meinem Sohn und seinem Weibe nur Alkohol und Nikotin konsumiert, keine weiteren Rauschmittel.

Dankbar für so rasche Antwort(en)
Jeremias D.