Meine Sucht nach Kaffee

[Marcel Müller]

Guten Tag,

Ich habe eine sehr wichtige Frage an Sie. Wer meine Vorstellung im Vorstellungsfaden gelesen und verstanden hat, der weiss, dass ich lange Zeit ein gottloses Leben geführt habe. Da gehörte ein exzessiver Konsum von Kaffee dazu wie das Bibelstudium zu einem redlichen Christ. Da ich nicht einer festen Tätigkeit nachgekommen bin (Mehr dazu haben Sie sicherlich dem Vorstellungsfaden entnommen) habe ich den ganzen Tag nur mit stehsegeln und dem spielen von Heimrechnerspielen verbracht.

Pro Tag habe ich mindestens 10 Tassen Kaffee zu mir genommen. Es liegt also Nahe, dass mit der Zeit eine Abhängigkeit entsteht und bei Verzicht Entzugserscheinungen auftreten. Diese äussern sich in Form von zittern und Kopfschmerzen.

Was kann ich tun um von meiner Sucht abzukommen?

Um Hilfe flehend,

Marcel Müller

[Sören Korschio]

Werter Herr Müller!

Da sind Sie aber verdammt nochmal selber schuld. Warum vergiften Sie den Körper den Ihnen der HERR geschenkt hat, mit dem Nervengift Koffein? Sie haben sich nicht nur in eine schlimme Sucht gestürzt, Sie treiben Schindluder mit den Geschenken des HERRn. Beten Sie jedes mal wenn es Ihnen nach einem Kaffee gelüstet einen Rosenkranz und sparen Sie das Geld in einem extra Sparschwein, das Sie normalerweise für diesen Kaffee ausgegeben hätten. Spenden Sie dieses Geld am Ende des Jahres der Heiligen Mutter Kirche.

Sollte es Sie im Gebet zur Heiligen Jungfrau dennoch nach Koffein gelüsten, empfehle ich eine Selbstauspeitschung - so Sie damit noch keine Erfahrung gemacht haben in Anwesenheit eines Arztes.

Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben.
(Titus 2,11-12)

Amen,
Ihr Sören Korschio

[Marcel Müller]

sparen Sie das Geld in einem extra Sparschwein, das Sie normalerweise für diesen Kaffee ausgegeben hätten. Spenden Sie dieses Geld am Ende des Jahres der Heiligen Mutter Kirche.

Sehr geehrter Herr Korschio,

Eine wahrhaft töfte Idee. Ich werde mich gleich auf die Suche nach einem Gefäss machen welches sich als Sparschwein für mein Kaffee-Geld eignet. Da wird sich einiges zusammen läppern da ich nur das Beste vom Besten genossen habe.

Eine andere Frage: Ist es mit dem christlichen Glauben vereinbar, wenn ich in meinen jungen Jahren keiner festen Tätigkeit nachgehe? Schliesslich habe ich ausgesorgt (Details dazu im Vorstellungsfaden) und könnte die Zeit nun viel effektiver nutzen (Beispielsweise Rundgänge durch das Viertel und benachbarte Viertel).

Ich habe einfach eine grosse Angst davor, dass ich wieder in mein altes Muster verfalle. Also aufstehen um 12 Uhr, den Heimrechner anschmeissen und den ganzen Tag "Schlachtfeld 3", "Anruf der Pflicht: Moderne Kriegsführung 3", "Welt der Kriegskunst", "Teufel 3", "Regenbogen Sechs Drei: Rabenschild" spielen und sich dann zu später Stund zu Bett legen. Das möchte ich, verständlicherweise, mit aller Kraft verhindern.

Möge der HERR mit Ihnen sein

Marcel Müller

[Sören Korschio]

Werter Herr Müller!

Mit Ihrem Geld könnten Sie sich und der gesamten Nachbarschaft doch eine hochmoderne Überwachungskamera-Aussattung zukommen lassen. Auch die Rundgänge halte ich für eine gute Idee - man weiß ja nie, ob nicht vielleicht sogar der eigene Nachbar in seinem Garten unlöbliche Dinge teibt. "Überwachen. Festhalten. Anzeigen." Das sollte die neue Devise Ihres Lebens sein.

Halleluja,
Ihr Sören Korschio

[A. Grillmeister]

Verehrte Brettnutzer,

Ich bin begeistert.