Mein Büblein macht seltsame Sachen

[Oskar von Schwendi]

Werte Brüder,

als ich letztens nach Hause kam, sah ich meinen Buben im Internetz Nackedeis bei unkeuschen und EXTREM verstörenden
Spielchen zusehen. Was stimmt mit dem Jüngelchen nicht? Ich legte bereits sein verfluchten und gottverlassenen Hände auf die heimische Herdplatte, allerdings ohne Erfolg. Auch andere Züchtigungsversuche verbannten den Dämon in ihm nicht. Soll ich den Dämon in einer rituellen Zeremonie, auch Exorzismus gennant, vertreiben? Ich brauche Ihre Hilfe!!!

sich für seinen Buben schämend,
Oskar

[Walter Kerlinger]

Herr von Schwendi,

was sind Sie nur für ein Vater, dass Sie es Ihrem Kleinkind erlauben, dass Zwischennetz zu benutzen und zu stehsegeln? Kein Wunder, dass er dem Satan anheim fällt. Statt einem Exorzismus würde Ihnen selber wohl erstmal eine redliche Selbstgeißelung gut zu Gesicht stehen.

Wütend, wie man sein eigenes Kind derart gefährden kann,

W. Kerlinger

[Supririus Ambrosius]

Herr von Schwendi,

ich kann zunächst dem ehrenwerten Herrn Kerlinger nur zustimmen, wenn er sagt, dass Sie ihren Aufgaben als guter Christenmensch fahrlässig nicht nachgekommen sind.

Dem Kinde ist erst um das 25. Lebensjahr, wenn es im Glauben vollständig gefestigt ist, der Zugang zum Zwischennetz zu gestatten.

Sie wissen doch vermutlich selber, dass das Zwischennetz voll unredlicher dämonischer Aktivitäten ist, die junge Christenmenschen in die Verderbnis stürzen können.

Wie lassen Sie es dann zu, dass sich ihr Kind im Zwischennetz aufhält? Dies kommt einer geistigen Vergewaltigung gleich! Halten Sie ihr Kind also vom Zwischennetz fern und gebrauchen Sie den löblichen Rohrstock und die heilige Schrift bei der Erziehung, wie es sich gehört und vom HERRn angeordnet wurde.

Mit christlichem Gruße

Ambrosius

[Martin Berger]

Auch andere Züchtigungsversuche verbannten den Dämon in ihm nicht. Soll ich den Dämon in einer rituellen Zeremonie, auch Exorzismus gennant, vertreiben? Ich brauche Ihre Hilfe!!!

Sehr geehrter Herr Schwendi,
treiben Sie zunächst Ihre eigenen Dämonen aus. Hernach können Sie sich um Ihren Sohn kümmern. Ansonsten stellte sich nämlich die Frage, was Sie bezwecken wollen. Wie wollen Sie anderen Menschen helfen, wenn Sie doch selbst überaus hilfsbedürftig sind?

Warum wollen Sie Ihren Sohn züchtigen? Hat er bei seiner Erziehung versagt, oder war es Ihre Schuld? Wer ließ ihn unbeaufsichtigt im Internetz brausen? Wer hat den Heimrechner nicht ausreichend gesichert? Verwenden Sie sichere Passwörter, sperren Sie zusätzlich Internetzseiten mit unzüchtigem Angebot und zur Sicherheit können Sie auch noch das Netzkabel abziehen.

Ihr Versagen als Vater ist mehr als deutlich.

Martin Berger

[Oskar von Schwendi]

Werte Gemeinde,

ich möchte Ihnen zunächst danken, mir meine Sünden kenntlich gemacht zu haben. Ich kann mir nicht erklären, wie ich so dümmlich hatte sein können, meinem, im Glauben noch nicht ausreichend gefestigtem, Sohn ohne meine Aufsicht und ausreichenden Schutz vor den dämonischen Gefahren des Internetzes diesen aussetzen konnte.
Eine ausgedehnte Geißelung meiner selbst wurde natürlich umgehend und hoffentlich ausreichend durchgeführt.
Auch Schutzmaßnahmen bezüglich des verdammten Internetzes wurden umgehend getroffen. Ich bezweifle, ob mein Bub gemals wieder einen Heimrechner benutzen darf.

sich schämend,

Oskar von Schwendi

[Supririus Ambrosius]

Herr von Schwendi,

das Erkennen ihrer Fehler und die Behebung derselben ist schon einmal sehr löblich! Lesen Sie in der heiligen Schrift und leiten Sie auch regelmäßig ihre Kinder hierzu an. Beten Sie, tun Sie Buße und reinigen Sie sich und ihre Seele von den dämonischen Einflüssen des säkularisierten Zeitgeistes. Nur wer die Dämonen erkennt, kann sich auch vor ihnen mit der Hilfe Jesu Christi schützen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und mahne zu festem Glauben an den HERRn und seine Kraft sowie zu unerschütterlicher Gefolgschaft seiner Herrschaft.

Mit christlichem Gruß

Ambrosius