Probleme mit dem Kind

[KeucherBruder59]

Werte Gemeinde,
ich lege sehr viel Wert darauf, dass ich meinen Sohn (15) in meinem Sinne gut erziehe,
ich nehme ihn mit in die Kirche, er war Messdiener und tritt nun auch bald seine Firmung an,
aber seit etwa 3 Monaten spüre ich einen seinerseits geistigen Wandel, immer öfter komme
ich Heim und höre aus seinem Zimmer Rap-Musik, meist hört er sehr leise, sodass ich es nicht
mitbekomme. In den Stücken dieser Kapellen kommen dann sehr unzüchtige Wörter vor,
ganze Geschichten die von barbarischem Verhalten nur so strotzen werden "gerappt", wie die
Jugend sagt.
Liebe Gemeinde, ich bitte sie um Rat, denken sie ich solle mit ihm Reden, oder soll ich ihn
direkt zu unserem Pater mitnehmen. Auf gewalttätige Züchtigung werde ich nur zurückgreifen,
wenn ich keinen anderen Weg mehr sehe.

Hochachtungsvoll
KeucherBruder59

[Der Einsiedler]

Bübchen warmer Bruder,
lernen Sie umgehend schreiben. Züchtigen Sie sich und träufeln Sie Ihrem missratenen Balg Kerzenwachs in die Ohren. So ist das mit der unredlichen Musik umgehend vorbei.

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Einsiedler,
ob des seltsamen Namens vermute ich unter Herrn "KeucherBruder59" auch einen Fakir. Aber seine Schreibweise ist doch bis auf das groß geschriebenen Wort "Heim" vorbildlich, obschon ich persönlich, die "neue Rechtschreibung" ablehne.
Geehrter Herr Bruder,
natürlich trifft Sie als Vater die Hauptschuld, aber auch Ihr redlicher Pater kann Ihnen in dieser schweren Not helfen.
Warum hat der Bube seinen ehrenvollen Ministrantendienst aufgegeben?

Redlich besorgt,

[Der Einsiedler]

Sehr geehrter Herr Schnabel,
ich gehe davon aus, das Bubdepp Bruder keucher geschrieben aber keuscher im Sinn hat.
Darauf bezog sich mein Hinweis.

Grüßend

Karl Heinz Mörz

[Walter Kerlinger]

Wieso hat ein Kleinkind, von gerade einmal 15 Jahren, überhaupt die Möglichkeit auf ein Grammophon - oder gar ein neueres Musikabspielgerät - zurückzugreifen? In diesem Alter ist der kindliche Geist noch sehr leicht zu beeindrucken, die Freizeit unter der Woche, sollte mit der Lektüre der Bibel zugebracht werden. Die Erquickung keuscher Harfen und Orgelklänge kann das Kind am Sonntag (eventuell nach dem Kirchengang) und zeitlich begrenzt, gemeinsam mit den Eltern, genießen.
Wer seinem Kind andere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung in Aussicht stellt, der ist auch verantwortlich für den Satanismus, welchem das Kind sehr bald frönen wird.
Sie haben sicher auch als Vater versagt. Auch sich selber müssen Sie züchtigen, wollen Sie Ihre Seele reinwaschen, von der Schuld, welche Sie auf sich geladen haben!

Ich hoffe, dass Ihr Kind auf den Pfad Gottes zurückfindet!

Betend,

W. Kerlinger