Ich habe eine Hechse gefangen

Hier können Sie um christlichen Rat ersuchen und Ihre Sünden beichten.
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Rasputin Fugbaum
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Ich habe eine Hechse gefangen

Beitrag von Rasputin Fugbaum »

Werte Gemeinde, liebe Weiber,

Wie sie bereits im Vorstellungsfaden lesen konnten lebe ich mit meiner redlichen Familie auf einem sehr abgelegenen Hof. Heute morgen kam wie fast jeden zweiten Tag die Frau Finke, unsere freundliche Briefträgerin vorbei um uns mit christlichen Zeitschriften zu versorgen. Frau Finke ist eine sehr keusche und redliche Frau mittleren Alters und sie kommt bei Wind und Wetter stets mit ihrer Diensttasche, welche ihr töfter Arbeitgeber ihr für die Dienstzeit zur Verfügung stellt.
Doch diesen Morgen war alles anders als sonst. Statt mit ihrer Tasche wie bisher, schwebte sie in einem dämonisch aussehenden, kutschenartigen, doch lautlosen Gefährt auf unseren Hof. So etwas habe ich zuvor noch nie gesehen. So konnte ich weder ein knatterndes Geräusch noch Rauchschwaden ausmachen. Das Licht der Lampen wies eine Färbung auf wie ich sie in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen habe. Grelles, weißes Licht schmiss mir dieses Teufelsgefährt entgegen. Die Haut dieses Damonengefährtes war in kunterbuntem gelb gefärbt. Wie konnte diese Höllenmaschine ohne jegliche Fremdeinwirkung durch Tiere oder Ölverbrennung fahren? Für mich gab es nur eine Erklärung. Frau Finke musste eine Hechse sein. Wie sonst sollte Sie doch diese Teufelskutsche bedienen können? Erschrocken ob der grausamen Erscheinung rief ich meinen schnaften Sohn Martin Phillip herbei.
Martin Phillip hat mit seinen 35 Jahren nun fast die Volljährigkeit erreicht und ist sehr stark. Gemeinsam konnten wir die Hechse fangen und ihren Mund und ihre Hände verbinden bevor sie unredliches Zauberwerk vollbringen konnte oder sich in eine Katze hätte verwandeln können.
Das Teufelsgefährt zerstörten wir mit Wurfbibeln und Rohrstockschlägen. Selbstverständlich durfte mein Sohn dabei nur zuschauen und lernen, hat er das vierzigste Lebensjahr und somit seine Volljährigkeit doch noch nicht erreicht.
Die Hechse halten wir unter schärfsten Sicherheitsmaßnahmen gefangen.
Nun meine Frage an Sie, werte Herren,

Wie sollen wir mit dem Hechsenweib verfahren?
Da mich unser HERR zuvor noch nie vor eine derartige Prüfung stellte bin ich unerfahren im Umgang mit Hechsen.

Besteht für die Frau Finke noch Hoffnung?


Ratlos den Hechsenhammer studierend,
Rasputin Fugbaum
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H Dettmann
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Re: Ich habe eine Hechse gefangen

Beitrag von H Dettmann »

Werter Herr Fugbaum!

Der folgende Bibelvers sollte Ihre Frage beantworten.
Eine Hechse sollst du nicht am Leben lassen.

(2. Mose 22,17)
Ihr Herbert Dettmann
Wie in allen Gemeinden der Heiligen lasset eure Weiber schweigen in der Gemeinde; denn es soll ihnen nicht zugelassen werden, daß sie reden, sondern sie sollen untertan sein, wie auch das Gesetz sagt.

(1. Korinther 14, 34)


BJ: http://www.bibeltreue-jugend.net
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Martin Berger
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Re: Ich habe eine Hechse gefangen

Beitrag von Martin Berger »

Werter Herr Fugbaum,

ich kann Herrn Dettmann nur Recht geben. Da aber auch in derartig schweren Fällen Selbstjustiz nicht erlaubt ist, sollten Sie Ihren Verdacht dem Pfarrer der Gemeinde melden, damit dem Hechsenweib redlichst der Prozeß gemacht werden kann. Die anschließend erfolgende Übergabe an die reinigenden Flammen des Scheiterhaufens werden das Hechsenweib dorthin befördern, wo es hingehört.

Gerecht,
Martin Berger
Der Friede sei mit euch.
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Martin Frischfeld
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Re: Ich habe eine Hechse gefangen

Beitrag von Martin Frischfeld »

Werter Herr Fugbaum,

ich fürchte, dass es sich vermutlich nicht um eine echte Hechse handelt. Das Gefährt wird vermutlich eine Art elektrisches Gerät gewesen sein. Etwa ein Zackweg (unredl. Segway) oder ähnliches.
Die Beschreibung des früheren Verhaltens Ihrer Briefträgerin deutet nicht auf Zauberei hin.
Allerdings kann man Ihnen keinen Vorwurf machen. Solche Gerätschaften stehen allgemein dem Teufel nahe, da sie ohne töftes Benzin oder guten Diesel auskommen. Damit brachte sich Ihre Briefträgerin selbst schuldhaft in den Verdacht der Hechserei.
Ich schließe mich meinen Vorrednern an, diesen Sachverhalt der zuständigen Pfarrei zu übergeben. Vermutlich dürfen Sie sogar mit einer Belohnung wie einem Sack Kartoffeln oder einer Schachtel Hostien rechnen.

Auf Hechsenpirsch gehend,
Martin Frischfeld
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Martin Berger
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Re: Ich habe eine Hechse gefangen

Beitrag von Martin Berger »

Martin Frischfeld hat geschrieben:Werter Herr Fugbaum,

ich fürchte, dass es sich vermutlich nicht um eine echte Hechse handelt.
Herr Frischfeld,

die Einschätzung solcher Fälle sollten Sie der redlichen Inquisition überlassen.

Konstatierend,
Martin Berger
Der Friede sei mit euch.
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Rasputin Fugbaum
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Re: Ich habe eine Hechse gefangen

Beitrag von Rasputin Fugbaum »

Werte Gemeinde, liebes Weibsvolk,

Lobet den HERREN, denn er hat dieses Plauderbrett erschaffen und mir dadurch die Möglichkeit gegeben durch ihre löblichen Ratschläge den richtigen Weg einzuschlagen.
Selbstverständlich wird die Hechse gleich morgen früh dem örtlichen Pfarrer übergeben. Pfarrer Haubacher macht seinem Namen stets alle Ehre, ist er doch sehr geschickt im Umgang mit dem Rohrstock. Ich und mein Sohn werden nun knorkes Holz aus dem Wald sammeln.


Der Gemeinde dankend und den Scheiterhaufen bauend,
Rasputin Fugbaum
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Martin Frischfeld
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Re: Ich habe eine Hechse gefangen

Beitrag von Martin Frischfeld »

Werter Herr Berger,

da haben Sie natürlich vollkommen Recht. Als begeisterter Anhänger der Dämonologie, der Kunst der Hechsenverfolgung und des Exorzismus kann ich gelegentlich meine Einschätzung als Laie nicht verbergen. Derlei Höllenbrut hasse ich einfach so sehr.

Den Hechsenhammer für den Abend zur Seite legend,
Martin Frischfeld
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