Werter Herr Sedox,
bitte seien Sie unbesorgt.
Das von Ihnen gebrachte Zitat ist eine vollkommen aus dem Zusammenhang gerissene und sehr freie Übersetzung des Originalzitats. Diese Verkürzung des tatsächlichen Inhalts und das Weglassen des Zusammenhanges verfälscht die tatsächliche Intension des Heiligen Vaters vollkommen.
Sie haben uns dadurch nur ein weiteres Beispiel von Presselügen aufgezeigt.
Zuerst einmal hat der Vatikan diese Aussage nirgends bestätigt, lediglich auf einer sehr dubiosen Atheisten-Seite kommt dieses Zitat überhaupt vor. Daraufhin habe ich meine Verbindungen zu höchsten Quellen des Vatikanstaats genutzt, um Ihnen die tatsächliche Botschaft mitteilen zu können.
Weder Modernisten noch Protestanten neigen übrigens dazu, begierig an den Lippen des Papstes zu hängen. Auch die Weltpresse, die nach anfänglicher Neugier auf den neuen Mann längst andere Themen gefunden hat und bis jetzt auch nicht gerade durch religiöses Interesse aufgefallen ist, kann nicht der eigentliche Adresessat gewesen sein, sehr wohl aber die wirklich Anwesenden: Patriarch von Antiochia der Maroniten, Kardinal Béchara Boutros Raï, dessen Kirche schwer unter Verfolgung leidet, Verwaltungsangestellte des Vatikanstaates und Gäste von St. Martha.
Ich denke, bei allen kann man ein Bewusstsein für den Sinn der Taufe grundsätzlich voraussetzen.
Thema der Predigt am 22. Mai in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sancte Marthae“ war natürlich das Tagesevangelium
Mk 9.38.
Jemand, der nicht zu den Jüngern gehört, treibt in Jesu Namen Dämonen aus, die Jünger wollen ihn hindern, Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Der Papst macht daraus: Die Jünger waren verschlossen in der Vorstellung, die Wahrheit zu besitzen, in der Überzeugung, dass alle, die nicht die Wahrheit haben, nicht das Gute tun können. Da aber alle Menschen von der Schöpfung her auf das Gute hin geschaffen sind, haben alle Menschen, auch Atheisten, nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Verpflichtung, das Gute zu tun. Beim Tun des Guten könnten sich Christen und Nichtchristen begegnen und ihre Verschlossenheit überwinden, die in der Blasphemie des Töten um Gottes Willen gipfelt. Nach einem weiteren Hinweis auf die zum Tun des Guten geschaffene Menschheit folgert der Heilige Vater:
Alle, auch Atheisten, sind zum Tun des Guten verpflichtet.
Anschließend gedenkt er der Heiligen Rita.
Das Thema dieser Predigt war also definitiv nicht: Kommen Atheisten in den Himmel?!
Zudem ist die Aussage, dass alle Menschen zum Guten verpflichtet sind eine komplett andere Aussage, als die der Fragestellung!
Wen, wenn nicht Atheisten, hat wohl sonst der Heilige Pater Pio gemeint als er sagte
"Wie Schneeflocken" fallen die Menschen in die Hölle?
Und wen meinte der HERR, als er sagte
"Ihr seid lau, ich spucke euch aus!"?
Übrigens ist noch nicht einmal der Gründer des Protestantismus, Martin Luther, der Ansicht gewesen, dass Christen oder andere Menschen für GOTT gute Werke vollbringen müssten, um in den Himmel zu kommen. Luther sagte, wir brauchen keine guten Werke, denn nur wer sein Fleisch isst und sein Blut trinkt wird leben in Ewigkeit.
Per Mariam ad Christum
Nathan Freundt