Textentwurf für einen Ablassbrief

Hier geht es um den Herrn, Jesus Christus und die Heilige Schrift.
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cunoknarf
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Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von cunoknarf »

Meine Herren,

wie Ihnen vielleicht bekannt ist, schlage ich mich täglich mehrere
Stunden am Heimrechner mit einem Problem herum, daß ich wohl
ohne Ihre Unterstützung nicht so recht zu lösen vermag.
vgl.: http://www.arche-internetz.net/viewtopi ... 791#p81791

Ich möchte Ablassbriefe verkaufen, die jeweils für folgende Zeiten
eine Verschonung vom Fegefeuer versprechen:

1000 Jahre
10.000 Jahre
100.000 Jahre
1000.000.000 Jahre
1000.000.000.000 Jahre
1000.000.000.000.000 Jahre
1000.000.000.000.000.000 Jahre

Mir ist bewußt, daß dies im Vergleich zur Unendlichkeit noch
recht bescheiden aussieht, aber weil die meisten Deppen kaum
in der Lage sind, in exponenziellen Verhältnissen zu denken,
ist es nur zu gut, im unteren Bereich zu verbleiben.

Es ergeben sich jetzt folgende Fragen:

1.) Wieviel Euro sollten 1000 Jahre Ablass kosten?
2.) Welche bzw. wieviel Sünde kann mit 1000 Jahren Ablass ins Verhältnis
gesetzt werden. Kann dies überhaupt gemacht werden?
3.) Welchen Text bringe ich auf die Rückseite des Ablassbriefes,
um folgendes zu bezwecken:
- Hoffnung auf etwas Linderung,
- der Glaube, dem Herrn positiv aufgefallen zu sein,
- die Motivation, bald noch weitere Ablassbriefe zu kaufen,
- die Bereitschaft, auch anderen Sündern den Kauf von Ablassbriefen nahezulegen,
- gar furchtbare Schuldgefühle, Beklemmungen und gesundheitliche Komplikationen,
wenn auch nur geringste Zweifel am Sinn der Ablassbriefe aufkommen sollten.

Die Briefe sollen im A5-Format gedruckt werden, die Schrift soll Arial, Größe 12 sein,
damit sie gut lesbar ist. Der Text soll gut gegliedert sein, insgeasmt also kurz
und prägnant.

Auf Inspiration hoffend
Cuno
"Und der Mann ist nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen."
1. Korinther 11/9
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Rotzbengel Rüdiger
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von Rotzbengel Rüdiger »

Ehrenwerter Herr Knarf,

für 100.000.000.000 Jahre gebe Ich Ihnen meinen Jahresvorrat an Schokolade und eine dicke, dumme Unke mit nur einem Auge. Hurra.

freudig ob der ewigen Glückseligkeit,
Rotzbengel Rüdiger
Gegrüßt seien all jene, die Brot und Wasser mit mir teilen.
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cunoknarf
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von cunoknarf »

Lieber töfter Bengel,

welche Menge kann ich mir denn unter "Jahresvorrat an Schokolade" vorstellen?
Hoffentlich ist es eine Qualitätssorte von Lindt, z.B. die dunkle Caramel.
Den Speichel vom Kinn abstreifend
Cuno
- Feinkoster -
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Rotzbengel Rüdiger
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von Rotzbengel Rüdiger »

Ehrenwerter Herr Knarf,

vier Tafeln edler hausgemachte Zartbitterschokolade Und eine weitere mit Nüssen, ja, ja, ja.
Hausgemacht, wohlgemerkt. Lindt ist viel zu teuer für einen Bengel wie mich. Hurra.

euphorisch,
Rotzbengel Rüdiger
Gegrüßt seien all jene, die Brot und Wasser mit mir teilen.
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cunoknarf
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von cunoknarf »

Lieber Bengel Rüdiger,

wir wollen ja nicht von Beginn an die Ablassjahre gleich inflationieren.
Meine Vorstellung lag bei 99 Euro für 1000 Jahre Ablass,
das wären ca. 25 "Dunkle Caramel" von Lindt (je 100 Gramm; 3,99 Euro).

Ich habe auch nicht vor, den Hartz-4-Empfängern Ablass zu verkaufen,
sondern ich will dies auch als Gemeinschaftsgeschäft mit einigen großen
Freudenhäusern tun. Die sündige Kundschaft dort hat beachtliche
Einkommen und Vermögen.

Zu beachten sei auch, daß 1000 Jahre Ablass eine unverrückbare Größe
sind, während man für 99 Euro heute noch ein paar minderwertige Schuhe
und in einigen Jahren vielleicht nur noch ein Fettbrötchen am Kiosk
oder Schnellimbiss bekommt.

Skeptisch die Weichwährung beäugend
Cuno
"Und der Mann ist nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen."
1. Korinther 11/9
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Konrad Juckreiz
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von Konrad Juckreiz »

Herr Knarf,

betreiben Sie denn eine eigene Sekte, deren Oberhaupt Sie selbst sind, oder besitzen Sie gar einen eigenen Privatgott, der Sie als seinen Kassier angestellt hat? Von einer christlichen Kirche scheinen Sie ja nicht mit der Ausstellung von Ablassbriefen beauftragt worden zu sein, da ansonsten nicht Sie uns, sondern wir Sie fragen könnten, welchen Preis die Sünde hat. Gehe ich richtig in der Annahme, daß es sich hierbei um eine Privatinitiative handelt? Dann würde ich eigentlich Ihnen empfehlen, aus Reue für diese Voreiligkeit tief in die Tasche zu greifen, und der Administranz der Arche eine großzügige Spende zu überweisen, damit zumindest die Brettleitung Ihnen diese Anmaßung vergibt!

Mein Sparschwein in Sicherheit bringend,

Bild
WIR sind die Christen!
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cunoknarf
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von cunoknarf »

Werter Herr Juckreiz,

selbstverständlich handelt es sich um eine Privatinitiative.
Angesichts der völlig verfahrenen wirtschaftlichen und politischen Situation
im Lande ist die private Initiative der einzig mögliche Weg, um Schnell
und wirksam Ergebnisse erzielen zu können.

Die Sünde darf meiner bescheidenen Meinung nach keinen Preis haben.
Aber einige Jahre Verschonung vom Fegefeuer dürften entsprechend der
allgemeinen Einkommenssituation ihren fairen Preis finden.
Ich denke, 99,- Euro für 1000 Jahre Ablass wären derzeit angemessen,
wobei sich der Jahrespreis bei größeren und zusammenhängenden Ablasszeiträumen
verringern sollte.
Sobald ich erste Verkaufserfolge zu verzeichnen habe, werde ich selbstverständlich
auch an die Administranz der Arche-Internetz eine angemessen hohe Zahlung
leisten, denn ohne dieses inspirierende Plauderbrett hätte ich die Idee, selbst
Ablassbriefe zu verkaufen, niemals gehabt.
Den Hauptteil der Einnahmen werde ich aber zum Guss von Kirchturmglocken
verwenden wollen, denn in diesem Bereich entsteht langfristig eine
Finanzierungslücke.

Gott für die Existenz von Sparschweinen dankend
Cuno
- Kleinsparer -
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1. Korinther 11/9
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Sören Korschio
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von Sören Korschio »

Grüß Gott Herr Knarf!

Bitte beachten Sie, dass die katholische Kirche immer die Beträge von den Bürgern bezieht, die gerade nötig sind. So wird ein Ablassbrief in Wien nach einer vollständigen Renovierung des Stephansdoms sicher weniger kosten, als während den (teuren) Bauarbeiten. Unabhängig von der Sünde.

Sie sehen: die heilige Mutter Kirche hat für alle Probleme eine Lösung parat, gell.

Halleluja!
Ihr Sören Korschio
"Die Jugend will Keile!" - Prof. Martin Zahnbeisser
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cunoknarf
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von cunoknarf »

Herr Korschio,

vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis.
So kann ich ja auch die kostspieligen Arbeiten zur Mauertrockenlegung
bei einigen Dorfkirchen noch mit in die Planung einbeziehen.

Begeistert
Cuno
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1. Korinther 11/9
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Friedlieb Gußmann
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von Friedlieb Gußmann »

Werter Herr Cuno,

kann man Ablaßbriefe auch verschenken? Ich hätte Interesse, mein Eheweib, welches kürzlich Kleidung aus Baumwolle und Polyethylen trug, vor dem Fegefeuer zu bewahren!

Interessiert,
Friedlieb Gußmann
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von cunoknarf »

Herr Gussmann,

das ist eine Hervorragende Idee.
Ich will mal einen besonders schönen Entwurf machen,
der als Geschenkablassschein ausgegeben werden kann.
Vielleicht sollte ich diesbezüglich Stückelung und Preis
nochmals überdenken.

Herzlichen Dank sagt
Cuno
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Franz-Joseph von Schnabel
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von Franz-Joseph von Schnabel »

cunoknarf hat geschrieben: selbstverständlich handelt es sich um eine Privatinitiative.
Angesichts der völlig verfahrenen wirtschaftlichen und politischen Situation
im Lande ist die private Initiative der einzig mögliche Weg, um Schnell
und wirksam Ergebnisse erzielen zu können.
Herr Knarf,
daß Sie Bedarf an Barmitteln haben mögen, bestritt der ehrenwerte Herr Juckreiz auch in keinster Weise.
Die Frage ist vielmehr, wodurch Sie sich legitimiert sehen, im Namen des Allmächtigen die Vergebung von Sünden feil zu bieten.
Sind Sie ein Heiliger des HERRn, oder gar ein dreckiger Betrüger?
An erstgenannter Option zweifelnd,
Schnabel
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von cunoknarf »

Herr Schnabel,

selbstverständlich fühle ich mich legitimiert! Wenn ich den Menschen schon
zu Lebzeiten etwas Entspannung und gesunden Schlaf angesichts der
begangenen Sünden schenken kann, dann ist das sehr im Sinne des
Herrn, denn dies motiviert dazu, die Sünden durch weitere gute Taten
zu tilgen.
Ich muß nochmals darauf hinweisen, daß unsere Kirchen derzeit in einem
Zustand sind, der einige Instandsetzung und auch teilweise Modernisierung
erfordert und daß aufgrund der Situation Christen wie ich die Initiative
ergreifen müssen! Wer kann es denn sonst tun?
Dies bedeutet, daß ich, da ich jetzt in Zeiten der Notwendigkeit die Initiative
ergreife, jetzt durch den Herrn selbst dazu legitimiert bin.

Sehen Sie hier, was mich so traurig macht:
Kirche in Leipzig

Betroffen sich dem Tagesgeschäft zuwendend
Cuno
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Text auf der Rückseite

Beitrag von cunoknarf »

Meine Herren,

für die Rückseite des Ablassbriefes habe ich einen ersten Textentwurf
zustande gebracht.



Die Verdammnis ist dunkler, als die Nacht und ewiger als jede Zeit, die Sie sich vorstellen können.

Das Fegefeuer ist viel heißer, als kochendes Wasser und eine glühende Herdplatte.

Ihr Körper würde darin sekundenschnell mit einem Zischen verbrennen.

Ihre Seele verbrennt nicht, sie erleidet im Fegefeuer furchtbare Qualen.

1000 Jahre sind nur ein winziger Augenblick in der Ewigkeit aber Ihre Seele wird für einen solchen Augenblick abseits von den Flammen sehr dankbar sein. Diese Linderung ist das Einzige, auf daß sich die gepeinigte Seele in der Verdammnis noch freuen kann. Sie würden alles dafür geben wollen! Die Entscheidung darüber haben Sie aber heute getroffen.



Freundliche Hinweise aufgeschlossen entgegennehmend
Cuno
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Sophie Kermel
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Re: Textentwurf für einen Ablassbrief

Beitrag von Sophie Kermel »

Werter Herr Knarf,

Auch wenn Ablaßbriefe in unserer heutigen Gesellschaft sehr wichtig sind, und der hier vorgelegte Text gar nicht mal schlecht ist, habe ich doch Bedenken:

ich persönlich würde meine Ablaßbriefe lieber bei einem Bischof kaufen (bei mir wäre es beispielsweise Norbert Trelle, Bischof zu Hildesheim), als bei einem schrulligen pensionierten Sportlehrer mit einer scheinbar doch sehr kommunistischen Vergangenheit.

Grüßend,
Sophie Kermel
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