Die Missa Tridentina

[Citeau]

Werte Brettgemeinde,

da ich zu diesem Thema noch keinen Faden gefunden habe, habe ich beschlossen, selbst einen solchen zu eröffnen.
Die außerordentliche Form des römischen Messritus, auch tridentinische Messe genannt, ist die Ursprungsform des heiligen Gottesdienstes, die vom frühen Christentum an gefeiert wurde. Sie wurde bis zum zweiten vatikanischen Konzil nicht wesentlich verändert. Der neue römische Ritus wurde beim zweiten Vatikanum neu geformt. Papst Johannes Paul II. appellierte 1988 jedoch an die Bischöfe, auch den überlieferten römischen Ritus zu gestatten, und 2007 wurde die Missa Tridentina zur außerordentlichen Form des römischen Ritus erhoben. Papst Benedikt pflegte, seine privaten Messen in der außerordentlichen Form zu feiern.
Die Mitglieder der Petrusbruderschaft (nicht zu verwechseln mit den Pius-Brüdern) feiern diese Form der Messe ebenfalls. Beide Arten des römischen Ritus sind gültig.
Sollten Sie einmal einer Messe im überlieferten römischen Ritus beiwohnen wollen, so möchte ich Sie auf diese redliche Heimseite verschalten: http://www.introibo.net/
Diese Heimseite bietet auch Bestellmöglichkeiten für Ministrantenbüchlein.

Ein Marienlied anstimmend,

Citeau

[Nathan Freundt]

Werter Herr Citeau,

Ihre Beschreibung ist für manche sicherlich sinnvoll, mir war dies alles allerdings längst bekannt.
Was ist aber ist jetzt Ihre Frage?


Papst Benedikt XVI. hat die alte, traditionelle Messe aufgewertet und die strikte Trennung zwischen altem Ritus und der neuen Ritus nach dem zweiten Vaticanum wieder aufgehoben. Das begrüße ich sehr! Schließlich kann man nicht eine über tausendjährige Tradition plötzlich verteufeln, wie es teilweise geschehen ist!

Auch hat er die kath. Kirche somit stärker an die orthodoxen Kirchen angenähert, deren Messen weiterhin sehr traditionell sind, weil sie niemals diesen neumodischen Kram mitgemacht hatten. Wozu soll denn der Geistliche in Richtung zur Gemeinde beten? Geht es beim Gottesdienst etwa nicht um die Würdigung GOTTes? Wer steht denn wohl sonst im Vordergrund, wenn nicht GOTT?!

Interessant ist es doch, dass mit jeder Reform die Anzahl der Kirchenbesucher zurückgegangen ist und am wenigsten Besucher in den sehr "modernen", überhaupt nicht mehr traditionellen Gottesdiensten protestantischer Kirchen stattfinden.
Eine Ausnahme bilden die Evangelikalen in den VSA, die mit sehr wenig Tradition Sporthallen füllen und deren Gottesdienste eher an Veranstaltungen von Gesangssternen (unredlich "Pop-Stars") erinnern. Ich lehne diese Moderne strikt ab, aber damit scheinen sie sehr erfolgreich zu sein und die Jugend anzusprechen.

Und was soll man eigentlich von der Weigerung der meisten deutschen und österreichischen Bischöfe und Priester halten, im Gottesdienst die korrekte Übersetzung "für viele" zu verwenden, so wie es Papst Benedikt angeordnet hatte?
"pro multis" heißt nun einmal korrekt übersetzt "für viele" und nicht "für alle", wie es seit langer Zeit fälschlicherweise gepredigt wurde!

Jesus ist keinesfalls für alle gestorben, sondern nur für viele! Er starb nämlich nur für viele redliche Christen, aber keinesfalls für all das ketzerische Atheistengeschmeiß! Dieses wird selbstverständlcih für immer in der Hölle schmoren müssen!

Ihr
Nathan Freundt

[Citeau]

Sehr geehrter Herr Freundt,

ich kann Ihnen nur zustimmen! Selbst die Kinder- und Jugendmessen im Novus Ordo werden nicht mehr so stark besucht wie früher; die Messe aller Zeiten hingegen wird immer frequentierter besucht. Dies ist ohne Zweifel ein Zeichen, dass diese Form erhalten und gefördert werden soll.

Ich hatte nicht die Absicht, in diesem Faden eine Frage zu stellen, sein Zweck war es lediglich, Christen, die noch nicht von dieser Form des Messritus wissen, darüber zu informieren. Mit Freude habe ich vernommen, dass Sie, werter Herr Freundt, bereits sehr gut darüber Bescheid wussten. Da dieses Thema in diesem Plaudernrett jedoch noch nicht angesprochen wurde, hielt ich es für meine Pflicht, einen Faden dazu zu eröffnen.

Erfreut,
Citeau

Post scriptum: Übrigens haben die Petrusbrüder mehr Priesterzuwachs als die Weltpriesterschaft. Dies ist ebenfalls ein positives Zeichen für die Beibehaltung des tridentinischen Messritus.

[Nathan Freundt]

Werter Herr Cideau,

auch ich schätze den alten Ritus sehr!
Für unsere Bibelgruppe führt ein Priester im Ruhestand, der ebenfalls Mitglied unseres Kreises ist, die Missa Tridentina durch.
Mit den Piusbrüdern hatte ich persönlich leider noch keinen Kontakt gehabt, habe aber größtenteils Positives über die Piusbruderschaft gehört, Ausnahme sind natürlich die Meldungen über Bischof Williamson. Da die Priesterbruderschaft St. Pius X diesen Lumpen aber im Oktober 2012 wegen Ungehorsams als Mitglied ausgeschlossen hat, sehe ich diese unrühmliche Thema als erledigt an.
Schlimm finde ich es allerdings, dass seine Heiligkeit, Papst Benedikt XVI., vollkommen unverschuldet seientwegen so viel Ärger und Ungemach ausgesetzt war! Das war unverzeihlich und hat leider über sein ansonsten blütenreines Lebenswerk einen Schatten geworfen. Erschreckend, wie sich die unredlichen Schmierenblätter wie Geier auf diesen kleinen Fehler seiner Heiligkeit stürzten!

Aber es ist sehr schön, dass sich nicht alle Christen dem Zeitgeist anpassen, sondern sich stattdessen nur auf die Heilige Schrift beziehen!
Ich bezweifel sogar, dass Menschen, die die Bibel nicht wörtlich auslegen, sondern nach ihrem Schlechtdünken interpretieren, überhaupt Christen sein könnten!

Aber ich habe noch Hoffnung, da Veranstaltungen mit Gregorianischen Gesängen immer wieder von sehr vielen Menschen ausgesprochen positiv aufgenommen und besucht werden. Für solche wird sogar Eintrittsgeld bezahlt und man sieht in den Kirchen und Klöstern, die diese veranstalten, dann auch viele Menschen, die ansonsten niemals zu einem Gottesdienst gehen würden.
Also vielleicht besteht ja noch Hoffnung?

Besonders die Rückgängigmachung dieses schweren Fehlers des Zweiten Vatikanum durch Papst Benedikt lassen mich hoffen:
http://www.welt.de/debatte/article10623 ... l-vor.html

http://www.katholisches.info/2012/09/11 ... ngsworten/

Was denken Sie darüber?

Optimistisch
Nathan Freundt

[Citeau]

Werter Herr Freundt,

die Medien zerreißen sich doch über alles. Um viel zu verkaufen, müssen sie schockierende Meldungen bringen, deshalb lassen sie auch kein gutes Haar an der Kirche. Bei vielen Zeitungen wird Objektivität nur ganz klein geschrieben.

Die Gregorianischen Choräle sind eine sehr schöne Sache; zum Beispiel die Mönche aus Heiligenkreuz in Niederösterreich sind sehr bekannt, im Faden für redliche Musik habe ich eine Verschaltung platziert, falls Sie sich interessieren. Die Mönche haben auch schon drei Kompaktscheiben herausgebracht. Schallplatten gibt es leider keine, Sie können also deren Gesänge nur erwerben, wenn Sie ein Laufwerk für Kompaktscheiben besitzen. Diese sind aber meist in Heimrechnern ohnehin integriert. Durch den Verkauf von Kompaktscheiben wurde dieses Kloster allerdings ziemlich berühmt und konnte so auch mehr Menschen zum Kirchenbesuch bewegen.

Auch ich hoffe, dass im Novus Ordo die Übersetzungsfehler rückgängig gemacht werden. Dies wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Auf eine christliche Zukunft hoffend,
Citeau

[Opa Rauschebart]

Frl. Zitrone!

Sie erscheinen hier als kleiner Klugfäkalist!
Mäßigen Sie sich fürderhin oder knabbern Sie weiter an Ihren Klabusterbeeren!

Enerviert

Opa Rauschebart

[Rabschake]

Herr Rauschebart,

Ich kann Ihre Aufregung nicht verstehen. Die Beiträge des Herrn Citeau sind doch höchst informativ! Außerdem finde auch ich es sehr wichtig, die Kirche immer mehr zum alten, höchst löblichen Ritus zurück zu führen.

Grüßend, Rabschake