Ballade: Knorker Fritz und Hanfgift-Franz

[Herr Jalu]

Werte Herren (und Weiber unter Aufsicht),

Hanfgiftkonsum wird zu einem immer größer werdenden Problem unter Kindern unter 25 Jahren. Aus diesem Anlass habe ich mir erlaubt, mit meinem Sohn eine Ballade zu entwickeln, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

Knorker Fritz und Hanfgift-Franz

Es war einmal, dies ist kein Witz,
ein Bursche mit dem Namen Fritz.
Er führte stets ein redlich Leben,
das wurde ihm vom Herrn gegeben.

Dem Knabbuben sein Freund, der Franz,
war noch nie im Rosenkranz.
Die Haare hatt' er geschoren kahl,
den ganzen Tag hört' er nur Schwermetall.

Eines Tages, so nahm es seinen Lauf,
kam der Franz die Straße herauf.
Abscheulich und vom Hanfgift noch benommen,
bat er den Fritz, doch mitzukommen.

Der redlich Fritz vertraute blind,
er war doch ein so töftes Kind,
doch Franz, der kleine Bösewicht,
wollt' ihn führen hinters Licht.

Blind folgt' der Bub ihm in den Wald,
dunkel wurd' es langsam, kalt.
Da sagte der Franz: "Deinen Jesus,
Den gibt es nicht, doch nun ist Schluss."

Mit einem starken, kühlen Griff,
wie die Ruderer auf einem Schiff,
zog der Franz, vermeintlich fein,
Sapperlot, ein Hanfgift in sich hinein!

Da tat sich, wie von Gottes Kraft,
ein Schauer auf, fließend und besonders hart,
der löschte aus die Zigarett,
als wenn keiner sie entflammet hätt.

Der knorke Fritz war blitzgescheit,
und nutzte die Gelegenheit.
Er packt' das Hanfgift an einem Eck,
und lief, so schnell er konnte, weg.

Der Franz, der hatt' ihn schon erspäht,
doch es war bereits zu spät.
Das Hanfgift landete im Feuer,
und war es gewesen noch so teuer.

Der Fritz, der kam ins Himmelreich,
der Franz, sitzt wohl grad' kreidebleich
im Schwefelsee, und leidet Höllenqualen,
ach hätt' er doch kein' Hanf gemahlen!

Drum höre, wenn du glaubst, ein Gift,
und seist du noch so ein großer Wicht,
würde dich nicht töten, sondern heben,
irrst du! Der Herr hat dir geschenkt dein Leben.

Ich würde mich bei vielen Fütterzurücks sehr erkenntlich zeigen.

Den Griffel putzend,

Herr Jalu

[Martin Berger]

Herr Jalu,

Sie sind ein Dichter der besonderen Art. Ein derart schönes Gedicht über Hanfgift, habe ich noch nie gelesen.

Begeistert ventilierend,
Martin Berger

[Konrad Juckreiz]

Herr Jalu,

auch ich bin hellauf begeistert ! Meine Lieblingsstrophe ist:

Das Hanfgift landete im Feuer,
und war es gewesen noch so teuer.

Einheizend,
________

[Opa Rauschebart]

Herr Jalu!

Dies ist einmal eine Ballade der anderen Art!
Es wäre schön, wenn Sie es vertonen könnten, um es dann auf DuRöhre einzuspielen.
Denn es ist dringend notwendig, daß gerade dort, wo die Deppenkindelein sich tummeln, mehr keusche Musike zu hören wäre!

Weisend

Opa Rauschebart