Der redliche Herr Aiwanger, der HERR tat ein Wunder!

[Martin Berger]

Beichten jetzt auch andere Politiker deren einstigen Untaten?

Werter Herr Schnabel,

dies wäre wünschenswert, zumal anzunehmen ist, daß es manche Politiker beim Versuch, den töften Herrn Aiwanger zu übertreffen, übertreiben werden und im Gefängnis landen. Auch wäre es durchaus möglich, daß man nicht nur die Fehler der eigenen Vergangenheit aufdeckt, sondern auch weitere dumme Fehler und Straftaten begeht. So sieht man in den asozialen Medien fast schon grüne und rote Politiker bei einer Bergwanderung. In der einen Hand einen Wanderstab, in der anderen ein gerahmtes Hitlerbild. Darunter der Schriftzug: Ich wandere nur mit meinem Berg-Führer. Dümmliche Anspielungen bei einer Jausenhütte wie "Hier e-SS-e ich gerne ein Schwein-SS-chnitzel" inklusive.

Fraglich bzw. ausgeschlossen ist freilich, daß derlei plumpe Nachahmversuch bei der Wählerschaft ankommen, da alles, wie wir aus der Bibel wissen, seine Zeit hat. Irgendwann dann aber auch nicht mehr.

Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit; weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit; Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit; suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit; zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.

Prediger 3,1-8

So gab es beispielsweise einst, im Jahre 1941, sicherlich viele fehlgeleitete Deutsche, die dem Führer und seinem Wahnsinnsplan, den Überfall auf die Sowjetunion, ventilierten. Ja, auch das "Unternehmen Barbarossa" hatte seine Zeit, aber diese unsägliche Zeit ist GOTT sei Dank vorbei.

Dies sieht man auch daran, daß das Stimmungmachen für einen weiteren Rußlandfeldzug nicht funktionierte, obwohl Außen- und anscheinend auch Kriegsministerin Baerbock folgendes von sich gab:

"Ja, wir müssen mehr tun, denn wir kämpfen einen Krieg gegen Russland"

Die Begeisterung der kriegsmüden Deutschen hielt sich stark in Grenzen. Wäre auch ein Wunder gewesen, wenn man sich ein weiters Mal auf so einen Wahnsinn eingelassen hätte.

Herr Aiwanger hingegen hat einen Fehler gegangen, aber er bedauerte diesen auch zutiefst. Nicht gespielt, sondern aufrichtig bereuend, gewann und gewinnt er mit seiner erfrischenden Ehrlichkeit die Herzen der Menschen und Weiber.

Herrn Aiwanger zu seinen steigenden Umfragewerten gratulierend,
Martin Berger

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Berger,

im knorken, katholischen Bayern ist das heilige Sakrament der Beichte und die anschließende Absolution tief im Empfinden der redlichen Bevölkerung verankert.

Im protestantisch geprägten Norden Deutschlands könnten derlei Bekenntnisse von Politikern und anderer wichtiger Männer eventuell negativ bewertet werden. Dem Preußen fehlt sie sittliche Reife, auch vergeben zu können.

Zur Vorsicht ratend,
Schnabel

[Gotteshammer]

Sehr geehrte Herren,

nachdem Herr Aiwanger erwartungsgemäß die Wahlen in Bayern haushoch gewann und seiner Partei ein zusätzliches Ministerium sichern konnte, geht es nun an die Aufbereitung des unseligen Vorfalls, der diese Krise auslöste.

Sie haben es sicher erraten, es geht um die Bestrafung des sozialdemokratischen Dorfschulmeisters, der Herrn Aiwanger verpetzte.

Redliche Schaltung

Flugblatt-Affäre: Ermittlung gegen Ex-Lehrer an Aiwangers Schule




Kurz vor der Landtagswahl hatte die Flugblatt-Affäre um Wirtschaftsminister Aiwanger für viele Schlagzeilen gesorgt. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Regensburg gegen einen Ex-Lehrer an Aiwangers Schule.

Mit der baldigen Inhaftierung des Tunichtguts rechnend,
Hammer

[Martin Berger]

Werter Her GOTTeshammer,

wie schön, daß man wenigstens noch in einem deutschen Bundesland einen Sinn für Gerechtigkeit hat. Grundsätzlich ist das Denunziantentum verachtenswert, sofern es nicht dazu genutzt wird, um unredliche Nachbarn, Hechsen, Falschparker oder dergleichen zu melden. Da aber Herr Aiwanger ein redlicher Christ ist, war es nur ein Anpatzversuch eines Wichtigtuers, der hoffentlich mit der Höchststrafe für seine schändliche Tat bedacht wird.

An die Gerechtigkeit des HERRn und die des Freistaats Bayern glaubend,
Martin Berger