Mich reizt doch stets das Unbekannte, gerade weil meine eigene Ostertradition nach philippinischer Art eines unerfreulichen Zwischenfalles im letzten Jahre wegen von der verblendeten, atheistischen Verwaltung zu dem diesjährigen Osterfeste ohne triftigen Grund untersagt wurde, Potzdonner. So würde es mich freuen, wenn sich jemand finden liesse, dessen Heimat die österliche Kreuzigung nach dem Vorbilde Jesu gestattet, oder jemand, der eine ähnlich töfte Ostertraditionen wie meine Person zu pflegen weiss und mich an dieser teilhaben lassen würde. Um mich kurz zu fassen: hätten Sie, geschätzte Brettmitglieder, weitere interessante Osterrituale aus aller Welt zu bieten? Ich wäre Ihnen indes sehr dankbar.
Von der behördlichen Inkompetenz enttäuscht einen wütenden E-Brief an den Bürgermeister verfassend,
Dr. Waldemar Drechsler
Der Kluge tut alles mit Überlegung, der Tor verbreitet nur Dummheit. (Sprüche 13,16)
würden Sie wohl in diesem Jahre für eine Befragung (unredl. Interview) zur Verfügung stehen, während Sie am Kreuze hängen? Es würden sich dazu ein Fotograf und ein Mitglied aus der Redaktion unserer Kirchenzeitung bei Ihnen einfinden.
Mir selbst wird dies leider nicht möglich sein, da ich durch das strenge Fasten mehrere Schwächeanfälle erlitten habe und momentan im Krankenhause weile.
Anfragend,
Walter Gruber
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. (Matthäus 13, 45-46)
Werter Gruber,
meine besten Genesungswünsche!
Möge der Herr Sie durch das Fest seiner Auferstehung vom Krankenlager aufrichten.
Gruß aus dem Süden Österreichs wo ich aktuell meinen Urlaub genieße,
Eduard Anthropos
Sehr geehrte Gemeinde
Mein liebster Osterbrauch besteht darin, die Eier des letzten Jahres zu finden.
Nein Spass bei Seite, wir versteigern zu Ostern verschiedene Dinge um das Kirchendach neu zu decken.
Ich würde mit freundlicher Erlaubnis Ihrerseits sogar persönlich in Ihrer Heimatgemeinde erscheinen, um meine österliche Tradition fortführen zu können, Befragung meinerseits selbstverständlich kostenlos inklusive. Wie Sie dem Erstbeitrag des Fadens entnehmen können, wurde dies in Helvetien verboten und auf eine Zulassung durch die Düsseldorfer Behörden wartet meine Wenigkeit seit Monaten vergeblich, Potztausend. Nun denn: präferierte Orte für meine Kreuzigung wären entweder der örtliche Marktplatz oder ein Hügel ausserhalb der Stadt, jedoch bitte in Stadtnähe, so wie es in der Bibel beschrieben wird, insofern Ihnen dies nicht zu viele Umstände bereitet.
Ich wünsche zudem gute Besserung und eine baldige Genesung pünktlich zum Osterfeste, sodass wir uns eventuell sogar noch vor dem meinigen Marsche durch die Stadt mit dem Kreuze auf dem Rücken zu einem Pläuschen treffen können!
Für Ihre Heilung betend,
Dr. Waldemar Drechsler
Der Kluge tut alles mit Überlegung, der Tor verbreitet nur Dummheit. (Sprüche 13,16)
Walter Gruber senior hat geschrieben:
Mir selbst wird dies leider nicht möglich sein, da ich durch das strenge Fasten mehrere Schwächeanfälle erlitten habe und momentan im Krankenhause weile.
Werter Herr Gruber,
wie überaus redlich vom HERRn, Ihre Bemühungen mit entsprechenden körperlichen Symptomen zu honorieren. Sie stehen wahrlich in SEINEM Licht.
Unser einziger origineller Osterbrauch besteht darin, im Nachbardorf unredliche Schokoladensüßigkeiten in Form von Eiern oder Hasen zu konfiszieren, ehe unschuldige Knaben und Gören der Zuckersucht verfallen können. Seltsamerweise haßt man uns im Nachbardorf seit vielen Jahren und spricht nicht mehr mit uns. Allesamt sind Sie des Teufels Kinder, fürchte ich.
Selbstverständlich sind Sie in unserer Gemeinde willkommen! Auch der Herr Pfarrer hält die Veranschaulichung der Leiden Christi durch eine reale Kreuzigung für eine gute Idee. Es wird auch unser Sprengelarzt anwesend sein, um sicherzugehen, dass Sie nicht versehentlich das Zeitliche segnen. Es wäre dies nämlich ein schlechtes Zeugnis für uns als Gastgeber.
Von den Infusionen und der Aussicht, Herrn Dr. Drechsler persönlich kennenlernen zu dürfen gekräftigt,
Walter Gruber
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. (Matthäus 13, 45-46)
Sehr geehrte Gemeinde
Ich muss Herrn Schnabel zustimmen, die Kreuzigung war einst eine Bestrafung die letztendlich zum Tode führen sollte, langsam und qualvoll.
Also eine Kreuzigung nur zum Spass ist dann wohl einer Verhöhnung Jesus Christus.
es wäre dies ein äußerst heroischer Abgang aus diesem Dasein, jedoch untersagt uns die Kirche leider den Selbstmord, da es nicht an uns ist, über unser Leben zu verfügen, bevor der HERR uns abberuft: http://www.kathpedia.com/index.php?title=Selbstmord
Vorsichtshalber noch einmal den Herrn Pfarrer fragend,
Walter Gruber
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. (Matthäus 13, 45-46)
ich möchte nun nachträglich vom Besuch des verehrten Herrn Dr. Waldemar Drechsler am gestrigen Ostersonntage berichten, an dem dieser durch seine Kreuzigung eindrucksvoll seiner christlichen Gesinnung Ausdruck verlieh.
Um neun Uhr vormittags erschien der Mercedes S 65 unseres Gastes auf dem Gelände der Fa. "Gruber Internationale Transporte", wo ich ihm (noch etwas wackelig auf den Beinen) erstmals persönlich die Hand schütteln durfte. Wir fuhren sodann zum Pfarrhof, wo der Herr Pfarrer die letzten Vorbereitungen für die Feldmesse traf. Ebenda legte Herr Dr. Drechsler seine Kleidung ab und schulterte das Kreuz, welches freundlicherweise von der Tischlerei Höck gespendet worden ist. Auch ließ er es sich nicht nehmen, eine Dornenkrone aus Stacheldraht aufzusetzen. Unsere Schützenkompanie und eine Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr marschierten mit ihm, als er barfuß das schwere Kreuz durch den einsetzenden Schneefall zu einem Hügel nahe unserer Marktgemeinde schleppte, wobei viele Schaulustige den Straßenrand säumten.
Noch vor zehn Uhr wurde Herr Dr. Drechsler im Beisein unseres Sprengelarztes Dr. Schwentner an das Kreuz genagelt, wobei man ihm Nägel durch die Handflächen und die Füße getrieben hat, während der Herr Pfarrer im weißen Messgewand vor der Menge von dreitausend Menschen erschien. Auf Empfehlung des Arztes band man die Arme und Beine des Herrn Dr. Drechsler zusätzlich mit Seilen an das Kreuz, um nämlich bleibende Schäden zu verhindern. Bei der Aufrichtung des Kreuzes durch die Freiwillige Feuerwehr entfuhren dem Herrn Doktor einige Schreie, jedoch gelang es ihm, während der ganzen Feldmesse die Fassung zu bewahren und sowohl dem Schmerz als auch der Kälte zu trotzen.
Die Messe begann mit dem schönen Lied "Ach sieh ihn dulden, bluten, sterben!". Die Predigt hatte die Leiden Christi und die Leiden der Christen in unserer Welt zum Thema. Dabei konnte der Herr Pfarrer immer wieder beifällig auf den am Kreuze hängenden Herrn Dr. Drechsler deuten.
Am Ende der Hl. Messe legte man das Kreuz wieder um und der Herr Dr. Schwentner sowie der Tischlermeister Höck entfernten gemeinsam die Nägel aus den Händen und Füßen des Herrn Dr. Drechsler, was offenbar besonders weh tat. Nun konnte auch der Herr Pfarrer ganz ungezwungen dazutreten und einige Worte mit dem blaugefrorenen Herrn Dr. Drechsler wechseln und ihm zu seiner Stärke im Glauben gratulieren. Sodann fuhr der Chauffeur des Herrn Dr. Drechsler mit diesem zum Kirchenwirt, wo er einen Schnaps zur Stärkung erhielt und der Herr Bürgermeister, sowie meine Wenigkeit einige Worte sprachen, bevor die Blasmusik zu spielen begann.
Es ist nun geplant, nach diesem denkwürdigen Besuch den Hügel (welcher sich im Besitze des Rainerbauern befindet) zu Ehren des Herrn Dr. Drechsler umzubenennen. Er soll fortan den Namen Golgotha tragen. Auch werde ich nach den Feiertagen mit unserem verehrten Gast und einigen Juristen die Einzelheiten einer großen gemeinsamen Unternehmung besprechen. Er wird - wie er mir sagte - selbst auf dieser Internetz-Seite davon Zeugnis ablegen.
Herrn Dr. Drechsler herzlich grüßend,
Walter Gruber
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. (Matthäus 13, 45-46)
soeben entdeckte ich einen löblichen Osterbrauch, den ich auch in meiner Gemeide einzuführen gedenke. Ich werde dies bei der morgigen Pfarrgemeinderatssitzung vorschlagen und rechne mit 100%iger Zustimmung.
Andere Länder, andere Sitten: Während wir hierzulande Schinken und Brot in der Kirche weihen lassen und eifrig nach Ostereiern suchen, bekommen rund 10.000 Kilometer entfernt verkleidete Männer in der Kirche Peitschen, um die Menschen draußen von ihren Sünden zu befreien. Willkommen bei El Salvadors 100 Jahre altem Talciguines-Fest!
Mit dem Auspeitschen sollen nicht nur die Menschen von ihren Sünden gereinigt werden, es stellt auch den Kampf zwischen Jesus und dem Teufel dar, den Kampf zwischen Gut und Böse. Der Ablauf: Männliche Freiwillige gehen in die Kirche, verkleidet als Teufel, sie bekommen Peitschen und werden "freigelassen".