Einladung an die Protestanten zum Wiedereintritt in die Katholische Kirche

[Walter Gruber senior]

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir führten kürzlich im Pfarrgemeinderat ein Gespräche über die Kritik der Amtskirche durch Martin Luther und dessen 95 Thesen. Dabei kamen wir überein, dass die Missstände, welche in diesen Thesen angegriffen werden, längst beseitigt sind: Weder betreibt die Kirche einen Ablasshandel, noch schürt sie übermäßige Angst vor dem Fegefeuer. Wäre es also nicht längst an der Zeit für alle Protestanten, in den Schoß der Katholischen Kirche zurückzukehren?

Wir kamen auch überein, dass nunmehr Missstände vermehrt in den protestantischen Kirchen auftreten. Hier sind etwa geistliche Ämter für Frauen und übermäßige Toleranz gegen Homosechsuelle, sowie eine generelle Tendenz zu linker Politik, namentlich Sympathie und Unterstützung für die Sozialdemokratie, zu nennen.

Ob es wohl gelänge, die männlichen Geistlichen, sofern sie nicht verheiratet sind, nach ergänzenden Studien als Geistliche der Katholischen Kirche zu übernehmen? Auch für die Verheirateten und sogar für die Weiber würde man wohl Verwendung als Hilfskräfte finden. Auch ließen sich wohl die meisten Gebäude und Immobilien gut verwenden, wobei man viele Kirchen umbauen und schmücken müsste, um ihnen ein akzeptables Aussehen zu verleihen, da der karge Stil, wie er in skandinavischen Möbelhäusern vorherrscht, schwerlich für das Haus des HERRN angemessen ist.

Sicherlich wäre es für manche protestantischen Geistlichen ein großer und schwieriger Schritt, ihren Irrtum einzusehen und sich der Autorität des Papstes zu unterwerfen. Es scheint mir jedoch wichtig, hier Überzeugungsarbeit zu leisten, damit unser HERR Jesus Christus nicht lauter Protestanten auf der Erde vorfindet, wenn er endlich wiederkehrt!

Für die Vereinigung der Christenheit betend,

Walter Gruber

[Martin Berger]

Werter Herr Gruber,

Ihr Vorhaben in allen Ehren, aber es gibt Schlimmeres, als ein Protestant zu sein. Immerhin handelt es sich um Anhänger einen christlichen Konfession. Hingegen sind noch Unzählige zu bekehren, die, im Gegensatz zu den Protestanten, keine Schanze auf Einzug ins Himmelreich haben, sondern für immer verloren gehen werden. So viele gibt es noch, die nicht an den HERRn glauben oder ihn abgrundtief hassen.

Traurig ob der vielen Seelen, die die Liebe des HERRn noch nicht spüren,
Martin Berger

[Gunnar Kirsch]

Werte Herren,

zwar teile ich die Ansicht des Herrn Berger grundsätzlich, ich finde die Idee, die hinter den Aussagen des Herrn Gruber steht aber vorzüglich. Es ist an der Zeit, dass wir Christen überall auf der Welt wieder an einem Strang ziehen. Gemeinsam sind wir, das zeigt sich auch durch die Arche, stark und können die Welt zu altem Glanz führen.

Gunnar Kirsch

[Walter Gruber senior]

Sehr verehrte Herren,

genau das war meine Absicht: Wenn alle Christen sich vereinigen, wird das Christentum wieder zu einer schlagkräftigen Religion! Es ist schade, dass der Vatikan (aus Bescheidenheit) alle Versuche, die Christenheit zu vereinigen, unterlässt. Allerdings habe ich meiner Sekretärin aufgetragen, in dieser Angelegenheit ein Schreiben an den Heiligen Vater zu verfassen, sodass dieser vielleicht in absehbarer Zeit schon in dieser Richtung tätig wird.

Mit idealistischem Gruß,

Walter Gruber