Hochgeehrter Knabe Seidel!Mark Seidel hat geschrieben: Ich sprach nur davon, dass man es könnte, sofern es unvermeidlich als Beweis nötig wäre.
Selbstverständlich könnte man, woraufhin man postwendend verbannt werden würde.
Huch, mit Verlaube, doch die Nudität sämtlicher Heiliger in Bildnissen, Malereien, etc. darf als Hinweis auf ihre reinliche Heiligkeit interpretiert werden, wie mir der soeben konsultierte Pfarrer meiner Heimatgemeinde versicherte. Somit scheint mir die Nacktheit in der christlichen Kunst ausnahmsweise gestattet zu sein, die "normalen" Menschen jedoch, fernab der Selig- oder Heiligkeit, gelten in ihrer Nacktheit als schamlos. Als negativ gilt im übrigen, wie schon zu erwarten war, die Kleiderlosigkeit laut Heiliger Schrift:
Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.
(Matthäus 25,34-46)
Die Blösse menschlicher Körper war, wie Sie es schrieben, zu Anbeginn der Zeit weder frivol noch anomal. Durch den Verzehr der Frucht des Baumes der Erkenntnis sandte uns GOTT so manch eine Strafe, die wir heutzutage als Prüfung/Bürde verstehen. Hierzu zählt etwa die empfundene Scham bei eigener sowie fremder Nacktheit. Meine Wenigkeit duscht indessen in vollständiger Bekleidung, das Umziehen übernimmt derweilen eine Pflegerin, deren Augen verschlossen bleiben. Erspart wird mir das Aufsuchen sanitärer Einrichtungen durch meinen knorkanten Urinsammelbehälter, der gelegentlich geleert wird.
Wenden Sie sich nun bitte wiederum dem Thema des Fadens zu.
Redlichst,
Dr. Waldemar Drechsler