Fred, die Mücke

[Rotzbengel Rüdiger]

Wer holpert und stolpert da über meine Brücke?
HERRgott, es fliegt und flattert Fred, die Mücke.
Fred frönt und dröhnt des Kadavers Stücke.

Hurra, Fred, die Mücke flattert gar suspekt.
Jedwedes Fliegentier schaut auf, perfekt.
Keck, keck, Jesu Christ, er bleibt versteckt.

Bleiben, schreiben, treiben, Feigen.
Ringel, ringel, Reigen.
Diddelduh, den Berg ersteigen.

Ach, Oh, Fred, du kennst ihn nicht.
Den HERRN, voll Macht und Gnade, Fredde, Wicht.
Die Göre fein, der Fred, der sticht.

Amen.

[Quirinius]

Werter Rüdiger,

welch schönes Gedicht Sie in Ihrem jungen Alter doch verfasst haben. Ihre Eltern haben Sie bestimmt sehr gut erzogen und können stolz darauf sein, einen so löblichen Sohn zu haben, der nicht den ganzen Tag Hanfgift raucht und Mörderspiele anhimmelt, sondern seine Zeit dem Schreiben von solch kreativen Texten widmet.

Erfreut,
Quirinius

[Rotzbengel Rüdiger]

hre Eltern haben Sie bestimmt sehr gut erzogen und können stolz darauf sein, einen so löblichen Sohn zu haben,

Ja, ja, ja, bin ein löblicher Bub, ja, ja, ja.

Löblich sein,
Rotzbengel Rüdiger

[Markus Maier]

Werter Quirinius,

solche redlichen Knaben können nur mit ausreichend Züchtigung zustande kommen.
Nur zweifele ich im Moment an der Löblichkeit des Rotzbengels, da dieser um 22:48 Uhr noch ein Gedicht verfasst und Ihnen um 23:01 Uhr sehr aufgesetzt antwortet!
Ein redlicher Bub marschiert freiwillig um Punkt halb acht in das weiche Stohbett.

Rüdiger ins Bett schickend,

Markus Maier

[Dr Karl Savitius]

Herr Maier,
der löbliche Knabe Rüdiger befindet sich am anderen Ende der Erdscheibe, daher herrscht dort eine andere Zeit. Seien Sie versichert, der Rotzbengel ist exzellent erzogen und ist in Australien unter Aufsicht eines Inquisitors. Sie sehen der Knabe Rüdiger ist beinahe ohne Fehl und Tadel.
Erklärend,
Dr. Karl Savitius

[A. Grillmeister]

Werter Rotzbengel,

Das Gedicht ist in jedem Fall bemerkenswert. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, daß Sie schon in der Lage sind, ein derart komplexes Werk zu erstellen. Es mag sich inhaltlich vielleicht nicht jedem sofort erschließen und läßt unbestreitbar einen großen Interpretationsfreiraum, aber gerade das macht ja wirkliche Kunst interessant.

[Herbert Schwakowiak]

Ein redlicher Bub marschiert freiwillig um Punkt halb acht in das weiche Stohbett.

Lieber Herr Maier,

also das ist wirklich übertrieben. Mussten Sie als Kind nie arbeiten oder wie? Manchmal muss man dann eben auch mal die Nacht durchmachen.

erklärend

Herbert Schwakowiak

[Markus Maier]

Werter Herr Schwakowiak,

wenn ich arbeite, habe ich in der Regel nicht die Zeit, um ein Gedicht zu verfassen. Zumal es redlich ist, sich als Bub von seinen Eltern beim Stehsegeln beaufsichtigen zu lassen.
Also angenommen, Bub Rüdiger würde in unserer Zeitzone leben, so wäre er entweder nicht zeitig im Bett, oder drücke sich von der Arbeit.
Beides betrachte ich als eine Beileidigung der Eltern und damit ein Verstoß gegen das vierte Gebot, also auch eine Beleidigung des HERRn!
Herr Savitius hat uns aber von der Wahrheit belehrt, also ist der Rotzbengel wahrlich redlich, zumal er auch dieses überaus bemerkenswerte Gedicht verfasst hat.

Lobend,

Herr Maier

[Lazarus Steiner]

Löblicher Bengel Rüdiger,
sapperlot, ist das ein schönes Gedicht! Ich musste weinen, als ich es das erste Mal las, zeigt es doch die wunderbare Schöpfung Gottes und die Macht und Güte des HERRn.
Sie haben wirklich ein bemerkenswertes Talent!
Weinend,
Herr Steiner

[Andreas Kreuzer]

Lieber Rotzbengel Rüdiger,

da haben sich die Einweisung ins Internat und die liebevolle Unterstützung von dem werten Herrn Drechsler aber gelohnt!

Für Ihr Alter: Wirklich eine tolle Leistung!

A. Kreuzer

[Frank Rosenfeld]

und die liebevolle Unterstützung von dem werten Herrn Drechsler

Herr Kreuzer,

haben Sie in der Schule nicht gelernt, wann und wie man einen Genitiv verwendet? Sie sollten sich diesen Artikel durchlesen: https://deutsch.lingolia.com/de/grammat ... on/genitiv

Genitiv töfte findend
Frank Rosenfeld

[Andreas Kreuzer]

Werter Herr Rosenfeld,

wenn Sie Volldepp nichts Gescheites zu sagen, dann verschwinden Sie von diesem Brett

Wo ist da das Genitiv?

Irgendwie finde ich es schon merkwürdig, das Sie zum Thema dieses Fadens nichts schreiben.

Fangen Sie besser keinen Streit mit mir an.

Ihr A.Kreuzer

[Kreuzritter]

Werter Herr Kreuzer,

ich bin mir sicher, dass Herr Rosenfeld keinen Streit anfangen wollte, als er Sie auf einen Fehler hinwies.
Benutzen Sie doch einfach das nächste Mal den Genitiv, wenn Sie eine Zugehörigkeit darstellen wollen.

Beschwichtigend,
Ihr Herr Kreuzritter

Werter Rotzbengel,

Ihnen ist da wirklich ein wunderbares Gedicht gelungen, das einen doch sehr zum Nachdenken anregt. Man muss schon ein wenig zwischen den Zeilen lesen, um die ganze Bandbreite des Inhalts zu erfassen.

Beeindruckt,
Ihr Herr Kreuzritter

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Knabe Rüdiger,
Sie sollten sämtliche Stücke für die knorken Interpreten des knorken Musikantenstadl schreiben!
Mit Ihren Texten gelingt es Fräulein Fischer sicherlich, dauerhaft die Nummer eins der töften Schlagerparade zu bleiben!
Hyperventilierend,
Schnabel

[Martin Berger]

Werter Rotzbengel Rüdiger,

ich juble ob Ihres Gedichtes! Sapperlot, da ist Ihnen ohne jeden Zweifel ein Meisterwerk gelungen!

An dieser Stelle sei ein löblicher Vers aus der Bibel zitiert, den sich Ihr Vater bestimmt ganz besonders zu Herzen nahm:

Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Verdruss ersparen und deinem Herzen Freude machen.
Sprüche 29,17

Es dankt Ihnen für das Gedicht und Ihrem Vater für Ihre Erziehung,
Martin Berger