Nahtoderfahrung (Gedicht)

[Heinar Laugenkraut]

In einer kalten Winternacht
zu später Stunden Müdigkeit
gab sich die Fahrbahn eisig glatt
und trotz des Gottvaters Geleit
verfehlte mich der Tod nur knapp

Mit Gummiabrieb und Gequiek
das Volkswäglein ins Bäumlein krachte
das Herz mein war ach' so erschreckt
dass es nicht mehr ans Schlagen dachte

Nun stand ich blank vor Gottes Tor
doch Petrus ließ mich nicht gewähren
er meinte ich sei noch nicht tot
und könne mich zum Teufel scheren

Und so geschah's, jucheisasa
dass Laugenkraut bei Satan war
er sah die knorken Schwefelseen
sah Großvater in Flammen stehen
und weiß seitdem: Es ist so wahr
dass Ketzer, Frevler, Hexenschar
ganz übel vor die Hunde gehen

Ein Augenblick und der Geruch
von SO4 und CO2
war wieder weg, für alle Zeit
mein Herz es schlug und ich war frei

Die Hölle, sie ist nicht fiktiv
sie ist real, wie Sie und ich
ich weiß noch wie ein Sünder rief
nach Gott, der Liebe und dem Licht

So seid schön brav auf allen Wegen
das Leben ist von Gott gegeben
und haltet eure Sünden rar
den Luzifer ist wach und nah


Erklärung: Nahtoderfahrungen sind sehr oft nur Einbildungen unseres Verstandes, der uns eine verfälschte Ausgabe der Realität über das Leben nach dem Tod vermitteln will. Allerdings gab es auch schon redliche Herrschaften, die behaupten, in den Minuten, in denen sie klinisch tot waren, beispielsweise im Himmel oder der Hölle gewesen zu sein. Vor allem die Tatsachenberichte über Besuche in der Hölle sind oft mit sehr genauen Schilderungen belegt und lassen sich kaum widerlegen. Auch mein Bruder, Thaddeus-Arndt Laugenkraut, hatte das Glück, eine solche Erfahrung zu machen. Er inspirierte mich zu eben jenem Gedicht, welches ich dankbar hier veröffentlichen will.

Die Existenz der Hölle anerkennend,
Laugenkraut

[Martin Berger]

Werter Herr Laugenkraut,

ich weine ob des herzergreifenden Gedichts!

Die Tränen wegwischend,
Martin Berger

[Kurt Prödel]

Herr Laugenkraut,

ich bin sprachlos.

Demütig,

[Opa Rauschebart]

Herr Laugenkraut!

Wieder haben Sie ein formidables Gedicht präsentiert!
Sie sollten wirklich ein kleines Gedichtbändlein herausgeben.
Sie sind ein wahrer Dichter!

Sich die Tränlein aus den Augen wischend

Opa Rauschebart

[Heinar Laugenkraut]

Werte Herren!

Ihre lobenden Worte sind wie Balsam für meine, von respektlosen Satansbrüdern geknechtete, Seele. Ich werde Sie alle in mein Abendgebet einschließen, möge der HERR seine schützende Hand über jene halten, die an ihn glauben und seine Ideen im Irdischen vollenden.

Frohlockend,
Laugenkraut

[Alberto Bonappetito]

Werter Herr Laugenkraut

Ich bin begeistert. Eigentlich sollten Ihre Werke zum Standardwerke für den Schulunterricht zählen.

Ventilierend
Alberto Bonappetito

[Gerhard Punkt]

Werter Herr Laugenkraut,

ich kann mich der Meinung der werten Vorbriefer nur anschließen. Auch wenn ich, der Herr sei gelobt, noch nie eine solche Erfahrung machen musste, hat mich ihr Werk emotional schwer berührt. Ich konnte die Erlebnisse der geschilderten Person fast körperlich miterleben.
Sie sollten ihr Meisterwerk einem breiteren Publikum zukommen lassen. Ich bin sicher es würde viele zum Nachdenken bringen.

Vom Lesen ganz beseelt,
Gerhard Punkt

[Draconequus]

Werter Herr Laugenkraut,

auch mir trieb es beim Lesen des Gedichts Tränen in die Augen. Besonders bei den Zeilen:

Ein Augenblick und der Geruch
von SO4 und CO2
war wieder weg, [...]

So tragisch Ihre Erfahrung auch sein mag, komme ich nicht umhin, Sie darauf hinzuweisen, dass CO2 ein geruchloses Gas ist und ich, trotz eines beträchtlichen Wissens im Bereich der Chemie, noch nie von einer stabilen Verbindung mit der Summenformel SO4 gehört habe. Falls diese existiert, muss sie ausgesprochen selten sein. In dem Fall müsste ich sie fragen, wie Sie denn den Geruch identifizieren konnten.

Wissenschaftliche Unkorrektheiten ausräumend,
Draconequus

[Heinar Laugenkraut]

Fräulein Drachendeppenpferd!

Obwohl Sie Tölpel gerechterweise bereits verbannt wurden, werde ich nun trotzdem auf Ihren geistlosen Kommentar eingehen.

1. Es ist mir egal, ob ein Gas nach etwas riecht oder nicht. Ganz allgemein muss ich anmerken, dass es beispielsweise keinerlei Beleg für die Existenz von Elementen und anderen Dingen gibt. Nehmen wir an, dass jemand einen Apfel in der Hand hält. Er kann diesen abtasten, er kann ihn spüren, riechen und sogar schmecken. Sollte der Apfel zu reden beginnen, dann ist jene Person ein hanfsüchtiger Tunichtgut, aber dies steht hier nicht zur Debatte. Und nun nehmen wir an, jemand würde eine Verbindung aus Elementen in seiner Hand halten, zum Beispiel CO2. Was geschieht? Richtig! Nichts. Ich habe diese geisteswissenschaftliche Bezeichnung also nur als Metapher verwendet.

2. SO4-² ist ein sogenanntes Sulfat-Anion. Es hat sich vom Wasserstoff abgespalten, oder eben umgekehrt(mir relativ egal, Jesus wahrscheinlich auch). Da ich jedoch einen gewissen Reim erhalten wollte und die Schwefelsäure sich eben hierfür sehr gut eignete, musste ich mich des -2 entledigen. Allerdings sprechen wir auch hierbei(H2SO4) von loser Theorie, denn mehr als unlöbliches Theoretisieren wird die Wissenschaft niemals repräsentieren.

3. Sie haben keine wissenschaftlichen Unkorrektheiten ausgeräumt, sondern eine Metapher berichtigt, demnach sind Sie wohl der dümmste Volldepp(kein Litotes!) der jemals ein Gedicht korrigiert hat. LAL!

Ob dieser Fehlleistung vomierend,
Laugenkraut