Beitragvon G-a-s-t » Di 12. Feb 2019, 16:22
Werter Herr Gruber!
Ihr Experiment war sehr gewagt, baut Ihr Werk doch bei einem Leser wie mir, welcher Gedichte ohne Reim und Versmaß verabscheut, einen sehr markanten Spannungsbogen auf: Im Laufe der ersten Strophe steigerte sich meine Anspannung schier ins Unterträgliche, nur deren löblicher und vielversprechender Inhalt veranlaßte mich zum Weiterlesen. Das Wort „dienen“, der erste Reim, welcher zugleich zwei Zeilen mit versöhnlich regelmäßigem Rhythmus abrundet, löste diese Spannung. Da erstmal kein weiterer Reim folgt, stieg die Anspannung bis zum Schluß wieder an, erreichte aber aufgrund des durchgehaltenen Rhythmus keinen neuen Höhepunkt, und mit dem Schlußwort „Neffen“ war dann alles gut.
Also: Ende gut, alles gut, wenngleich die unübertroffenen Höhepunkte Gruberscher Lyrik die kürzeren Werke wie das epochale Meisterwerk „Anerkenntnis der Macht Gottes“ sind.
Mit verbindlichem Gruße
Gast
Micha 6,8
Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott.
Joh 14,6
Niemand kommt zum Vater außer durch mich (Jesus).