Anschnur-Petition: Abschaltung des Internetzes

[Martin Berger]

Werte Gemeinde,

ich muss ihrer Petition leider widersprechen.
Würde das Internetz abgeschaltet werden, müsse dieses Plauderbrett auch geschlossen werden.

Herr Friedrich,

wahrlich, dies wäre so. Doch auch wenn es traurig wäre, wäre das Opfer dennoch nicht zu groß, wenn man damit die Welt verbessern und unzählige Menschen vor der ewigen Verdammnis retten könnte.

Jedoch kann ich Sie beruhigen: Es gibt auch Überlegungen, die darauf hinauslaufen, das Internetz zu erhalten. Allerdings muß dafür ein steiniger Weg beschritten werden, da das Internetz zu mehr als 99,99999% aus widerlicher Pornographie, illegalen Herabladseiten, dümmlichen Anschnurspielen und asozialen Netzwerken besteht. Dieser ganze Müll müßte erst restlos gelöscht werden, bevor an einen Weiterbetrieb des Internetzes gedacht werden kann. Die Abschaltung wäre freilich der leichtere Weg, doch ein weltweites christliches Internetz wäre auch nicht zu verachten.

Dieser Faden bietet seit einigen Tagen nichts neues.
Hätten sie die Güte uns mitzuteilen, wie weit sie mit der Petition sind?

Herr Frank Walter,

bitten fragen Sie nicht weiter nach. Die zähen Verhandlungen von Herrn Grillmeister, dem Gründer der Netzwacht, mit den Machthabern der einzelnen Länder dieser Welt, werden sicherlich noch einige Zeit dauern. Sie werden rechtzeitig informiert, wenn es Neuigkeiten gibt, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

Informierend,
Martin Berger

[Frank Walter]

Sehr schön, Herr Berger
Vielen Dank
Walter

[BEACHTEN SIE DIE BRETTREGELN (§6) UND ERSPAREN SIE UNS WEITERE SINNLOSBEITRÄGE. KORSCHIO]

[Johannes Richter]

Werte Herren,

es gibt frohe Nachrichten zu verkünden: Künftig kann ein Wachtmeister endlich die Adresse eines Kriminellen auch ohne richterlichen Beschluss herausfinden.

Schalten Sie hier: http://www.taz.de/!115652/

Hoffend, dass Mörderspieler so schneller aus dem Verkehr gezogen werden können,

Ihr Johannes Richter

[Frank-Walter List]

Werter Herr Richter,

welch frohe Neuigkeiten! Vielleicht werden in ein paar Wochen Mörderspieler wieder nach Blut lechzen, doch beim Drücken auf das Spiel wird umgehend die Adresse des Täters zur örtlichen Polizeidienststelle gesendet. Im nächsten Moment werden Sirenen ertönen und dem Mörderspieler schnellstmöglich das Handwerk legen!

In freudiger Erwartung,
Frank-Walter List

[A. Grillmeister]

Verehrter Herr Richter, verehrte Brettnutzer,

Dieses Gesetz ist ein wichtiger Schritt, das anarchistische Internetz endlich in die Knie zu zwingen. Auch unser löbliches Plauderbrett und überaus redliche Seiten, wie die Netzwacht, werden davon profitieren. Endlich ist es ohne Umstand möglich, jede Ordnungswidrigkeit, jede Störung und jede strafrechtlich relevante Äußerung blitzschnell zu verfolgen. Auch sogenannte Bagatellfälle werden nun nicht mehr wegen angeblicher Geringfügigkeit und zu hohem Ermittlungsaufwand ignoriert.
Freuen wir uns auf ein redliches Internetz, das bald frei sein wird von individuell zugemüllten Seiten und schließlich den tüchtigen Handeltreibenden vorbehalten bleibt. Natürlich nur so lange, bis auch die Notwendigkeit einer kompletten Abschaltung des Netzes für Privatpersonen den löblichen Gesetzgebern einleuchtet.

[Herr Wuekkly]

Werte Gemeinde,

ist ihnen bewusst, dass Deutschland kein Möglichkeit hat, das Internetzz abzuschalten?
Die meisten Menschen werden dabei nie mitmachen. Außerdem sind die meisten "Server" außerhalb von Deutschland.
Warum sollten sich die anderen Länder ausgerechnet auf diese Seiten stützen, wenn es um Zensur geht? Immerhin wird hier doch NUR Deutsch gesprochen!

Werter Herr List,

ihre Argumentation mit den "Mörderspielen" ergibt keinen Sinn. Die Polizei hat besseres zu tun, als sich um Meschen zu kümmern, die nur einfache Spiele konsumieren.
Welche Straftat hat ein solcher Spieler denn überhaupt verbrochen?

Herr Wuekkly

[A. Grillmeister]

Die meisten Menschen werden dabei nie mitmachen.

Sie werden mitmachen, das ist sicher. Sie machen ja auch mit, wenn es darum geht ihre Verbindungsdaten zu speichern und nun ohne richterlichen Beschluß auf einfaches Verlangen hin jedem Polizisten, Zollbeamten usw. diese Daten mit den dazugehörenden Personalien und Paßwörtern auszuhändigen.
Sie sind in der fälschlichen Annahme, das Internetz wird mit einem Schlag abgeschaltet. Höchstwahrscheinlich wird das wirklich nicht passieren. Vielmehr wird dieses Ziel in kleinen, kaum wahrgenommenen und leicht zu akzeptierenden Schritten erreicht werden.

[Frank Walter]

Herr Wuekkly
Diese Spieler ermorden Menschen. Sie sind ganz scharf drauf sich in Gruppen (Communitys) zusammenzufinden und so viele Feinde wie möglich zu vernichten.
Solange dies nur virtuell geschieht sollte dieses Verhalten unterbunden werden.
Walter

[Frank-Walter List]

Herr Wuekki,

noch haben die Mörderspieler nur virtuell ihre satanische Seite gezeigt. Doch werden alle Mörderspieler früher oder später mindestens zu Gewaltverbrechern, viel wahrscheinlicher aber zu Amokschützen. Sie wegzusperren wäre eine knorke Vorsichtsmaßnahme, um Gewalt bereits im Keim zu ersticken!

Informierend,
Frank-Walter List

[Sören Korschio]

noch haben die Mörderspieler nur virtuell ihre satanische Seite gezeigt

Welch ein Irrtum, Herr List,

sind es doch die Mörderspielsüchtigen und Asozialen, welche ständig in Schulen, Kinos und öffentlichen Toiletten Amok laufen. Unser befreundetes Portal "Eltern im Netz" beschäftigt sich seit Jahren mit dieser Thematik - Sie sind herzlich eingeladen, sich in diesen wertvollen Artikeln zu vertiefen.

Fakt ist: eine Abschaltung des Internetz ist langfristig die beste leicht durchzuführende Amoklaufprävention.

Konstatierend,
Sören Korschio

[Martin Berger]

Werte Gemeinde,

ist ihnen bewusst, dass Deutschland kein Möglichkeit hat, das Internetzz abzuschalten?

Herr Wucki,

Sie sollten lieber den Mund halten, wenn es um Dinge geht, von denen Sie wenig bis keine Ahnung haben. Wenn Sie wüßten, wie das Internetz aufgebaut ist, hätten Sie den zitierten Satz nicht geschrieben. Damit man das Internetz nutzen kann, braucht man nicht nur einen Heimrechner und Servierer, die den Inhalt bereitstellen, sondern auch Anbieter (unredlich: Provider). Ihr Anbieter kann Ihnen jederzeit den Zugang zum Internetz abdrehen. Zudem läuft der gesamte weltweite Datenverkehr über nicht einmal 400 Knotenpunkte. Nur diese knapp 400 Knotenpunkte gälte es abzuschalten und das Internetz wäre abschnur.

Der (nach dem Datendurchsatz) Größte dieser Knotenpunkte ist im deutschen Frankfurt beheimatet. 85% des gesamten deutschen Datenverkehrs, auf ganz Europa bezogen sind es 35%, laufen über diesen einen Knotenpunkt, der übrigens DE-CIX genannt wird. Setzt man hier an, hat man das Internetz am Kragen!

Das Internetz ist also sehr wohl, auch wenn Sie das nicht für möglich halten, abschaltbar.

Aufklärend,
Martin Berger

[Frank-Walter List]

Werter Herr Korschio,

haben Sie vielen Dank für diese Information. Ich wusste ja nicht, welche Ausmaße die Mörderspiele hatten. Ich las den gesamten Artikel und war entsetzt.
Zunächst dachte ich, Mörderspieler würden Stück für Stück dem Amoklauf näher gebracht werden. Nun bin ich anderer Ansicht. Schon eine einzige Runde Ich-Schießer reicht aus, um aus normalen Menschen gefährliche Amokläufer zu machen.

Sprachlos,
Frank-Walter List

[Frank Walter]

Werte Gemeinde

Es ist töfte, dass sie für eine internetfreie Welt kämpfen.
Doch sie übersehen die Tatsache, das viele Ich-Schießer auch abschnur, ohne Internetz funktionieren.
Die Abschaltung des Internetzes wird deswegen die Amokläufe nicht verhindern.
Freude dämpfend
Walter

[Martin Berger]

Bub Walter,

die meisten potentiellen Amokläufer, also Ich-Schießer-Spieler, könnten ohne Internetz dieses Spiele gar nicht spielen, da sowohl sie selbst, wie auch ihre Eltern, meist arbeitsscheue Faulpaulze sind, die von Hartz4 leben. Deshalb werden die meisten Mörderspiele von illegalen Herabladseiten heruntergeladen; dem Wahnsinn der Spielerei geht also ein Diebstahl voraus. Außerdem wird hauptsächlich im Internetz Werbung für die Mörderspiele gemacht, weswegen es sich, wenn es das Internetz nicht mehr gibt, nur langsam, wenn überhaupt, herumsprechen wird, daß ein neues Mörderspiel produziert wurde oder sich gerade in Produktion befindet.

Dafür, daß man manche Spiele bald (wenn das Internetz abgeschalten wurde) nicht mehr spielen kann, hat die Mörderspiel-Industrie selbst gesorgt, indem sie in den neueren Spielen den Anschnurzwang fest verankerte, weswegen man ohne Internetz nur eingeschränkt oder gar nicht spielen kann. Auch eine Anschnuraktivierung wäre nicht mehr möglich, wenn das Internetz nicht mehr anschnur ist. Diese Spiele wären also alle unbrauchbar. Aufdatierungen (unredlich: Updates) könnten dann ebenfalls nicht mehr einfach runtergeladen werden, sondern müßten vom Hersteller für teures Geld an die Kundschaft verschickt werden, die sich das, wie bereits oben erwähnt, nicht leisten kann.

Einer gewaltfreien Zukunft entgegenblickend,
Martin Berger

Aufklärend,
Martin Berger

[Herr Wuekkly]

Werter Her Berger,

es ergibt aber für die Anbieter keinen Sinn, dass Internetzz abzuschalten,
denn dadurch würden sie viele Kunden und viel Geld verlieren.

Herr Wuekkly