Werte Gemeindemitglieder,
als ich heute wieder einmal meinen Fundus an Büchern durchforstete, fiel mir mein Exemplar von John Seymour's "Vergessene Haushaltstechniken" in die Hände. Ein wunderbares Buch! Ausführlich werden darin all die redlichen Haushaltstechniken vorgestellt, die Heutzutage leider kaum mehr praktiziert werden. Das gute Stück stimmt desweiteren zu einem Loblied auf die redliche Hausfrau an.
Ich erlaube mir, ihnen einen kleinen Auszug bezüglich dessen zu präsentieren:
„Ich bin nur Hausfrau“ Wie oft hören wir doch diese bedauernde Erklärung! Ich muss gestehen, dass ich mich jedes Mal darüber ärgere. Nur eine Hausfrau... Mir schein es eher so, dass die Hausfrau einen der beiden nobelsten und vielseitigsten Berufe in unserer Gesellschaft ausübt. Der andere ist die Tätigkeit eines Bauern. Über welche Kenntnisse und Fertigkeiten muss eine Hausfrau nicht alles verfügen! Nur eine Schreibkraft – das wäre vielleicht noch eher angebracht. Nur ein Schriftsteller, nur ein Atomphysiker, nur ein Anwalt, nur ein Premierminister – das vielleicht auch noch. Jede Hausfrau sollte stolz sein, denn es gibt nicht Wichtigeres auf unserem Planeten.
Man könnte argumentieren, dass die Tätigkeit der Hausfrau in den letzten Jahrzehnten sehr abgewertet wurde. Heutzutage gibt es ja alle möglichen Fertiggerichte, die kaum noch eine Zubereitung erfordern. Und die modernen Wohnungen wurden häufig weniger im Hinblick auf Komfort oder gar Schönheit gebaut, sondern mehr nach dem Gesichtspunkt des rationellen Arbeitens. Aber solche Wohnungen sind doch meist öde und trostlos und verdienen kaum die Bezeichnung „Heim“. Bedauernswerter erscheinen mir die armen Menschen, die in ihnen leben müssen und die sich lediglich noch mit der Flimmerscheibe trösten können. Vielleicht gelingt es ihnen ja, wenn sie vor dem Kasten hocken und gebannt auf die bunten Bildchen vor sich starren, ihre trostlose Umgebung zu vergessen und sich einzubilden, sie lebten in Dallas.
Vor einem halben Jahrhundert zeigte George Orwell sich entsetzt über die Degenerationserscheinungen, die er um sich herum registrierten musste. „Wo sind die starken Männer meiner Kindheit geblieben, mit Brustkörben wie Fässer und mit Schnurrbärten, die wie Adlerflügel aussahen?“ klagte er. Ja, wo sind sie nur geblieben! Auch ich erinnere mich sehr wohl an sie, aber ich nicht erstaunt darüber, dass sie aus unserer Gegenwart verschwunden sind, denn solche Männer können sich nun einmal nicht von Fertiggerichten und Plastikmenüs ernähren. Damit sie wachsen und gedeihen, bedarf es schon einer täglichen Portion Schweine-, Rinder- oder Hammelfleisch, dazu einer großen Schüssel frischer Salate, Obst, kräftigen Brot und mindestens einer Maß Bier; und dies alles muss von einer tüchtigen und erfahrenen Hausfrau zubereitet werden.
Wunderbar, nicht wahr? Wo wir schon grade beim Thema sind: Was halten sie, meine werten Brettmitglieder, von den heutigen Hausfrauen? Insofern man sie so überhaupt noch nennen darf/kann. Steht ihnen eine redliche, erfahrene Hausfrau zur Seite? Kennen sie solche Hausfrauen überhaupt noch? Zumindest meine Wenigkeit kann sich glücklich schätzen, dass mir eine solch' tüchtige Hausfrau zur Seite steht.
Fragend,
Johann Aden
Leseempfehlung: Vergessene Haushaltstechniken.
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Leseempfehlung: Vergessene Haushaltstechniken.
"Das Kreuz allein wär' nicht so schwer, Wenn nur das böse Weib nicht wär!"
- Walter Kerlinger
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Re: Leseempfehlung: Vergessene Haushaltstechniken.
Werter Herr Aden,
ein wahrlich feiner Text, potzblitz! Wissen Sie, ob man das Buch noch erstehen kann? Es würde meine Bibliothek sicherlich bereichern!
Wie Recht der Autor doch hat.
Heute gibt es leider kaum noch etwas, was den Begriff "Hausfrau" verdient, den die meisten Mütter liegen lieber faul vor dem Fernseher, sind Bibelunkundig, oder sie versuchen in ehemaligen Männerberufen "Karriere" zu machen. Eine Seuche!
Nostalgisch,
W. Kerlinger
ein wahrlich feiner Text, potzblitz! Wissen Sie, ob man das Buch noch erstehen kann? Es würde meine Bibliothek sicherlich bereichern!
Wie Recht der Autor doch hat.
Heute gibt es leider kaum noch etwas, was den Begriff "Hausfrau" verdient, den die meisten Mütter liegen lieber faul vor dem Fernseher, sind Bibelunkundig, oder sie versuchen in ehemaligen Männerberufen "Karriere" zu machen. Eine Seuche!
Nostalgisch,
W. Kerlinger
Der Mauern alter Graus, dies unbebaute Land/
Ist schön und fruchtbar mir, der eigentlich erkannt/
dass alles, ohn' ein Geist, den Gott selbst hält, muss wanken.
Ist schön und fruchtbar mir, der eigentlich erkannt/
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Re: Leseempfehlung: Vergessene Haushaltstechniken.
Geschätzter Herr Kerlinger,
es freut mich sehr, dass sie mir so beipflichten. Und in der Tat, das Buch ist noch problemlos zu erstehen. Allein auf der ersten Gockel-Ergebisseite wird das Buch von mehreren Händlern angeboten.
z.B. hier...Kopp-Verlag
Mit freundlichen Grüßen,
Johann Aden
es freut mich sehr, dass sie mir so beipflichten. Und in der Tat, das Buch ist noch problemlos zu erstehen. Allein auf der ersten Gockel-Ergebisseite wird das Buch von mehreren Händlern angeboten.
z.B. hier...Kopp-Verlag
Mit freundlichen Grüßen,
Johann Aden
"Das Kreuz allein wär' nicht so schwer, Wenn nur das böse Weib nicht wär!"
- Franz-Joseph von Schnabel
- Ochsenbauer
- Beiträge: 9428
- Registriert: Mi 20. Okt 2010, 16:46
Re: Leseempfehlung: Vergessene Haushaltstechniken.
Sehr geehrter Herr Aden,
ich bin hell begeistert, von dem Ergebnis Ihrer Forschung.
Nacholgend noch einige Worte einer klugen Frau: (falls diese Formulierung kein Oxymoron sein sollte)
Gebet einer Nur-Hausfrau
Gott
ich preise dich
mit dem Beutel Staub
den ich von Sofa und Boden gesaugt habe
mit dem Berg Geschirr
der unter meinen Händen wieder Glanz annimmt
zur nächsten Mahlzeit
mit dem Seifenschaum
auf eingezogenen Hälsen
mit Salbenfingern
auf Babies Popo
mit Pflaster
auf zerschundene Bubenknie
mit der Hand auf dem sandigen Struwwelkopf
von Schluchzen geschüttelt
mit Wadenwickeln
auf fieberheiße Haut
ich preise dich
mit meinen zwei Händen
voll Dreck und Abwasch und Windelkot
und Tränen und Trost
und Notwendigkeit
deiner Welt
Tief bewegt,
ich bin hell begeistert, von dem Ergebnis Ihrer Forschung.
Nacholgend noch einige Worte einer klugen Frau: (falls diese Formulierung kein Oxymoron sein sollte)
Gebet einer Nur-Hausfrau
Gott
ich preise dich
mit dem Beutel Staub
den ich von Sofa und Boden gesaugt habe
mit dem Berg Geschirr
der unter meinen Händen wieder Glanz annimmt
zur nächsten Mahlzeit
mit dem Seifenschaum
auf eingezogenen Hälsen
mit Salbenfingern
auf Babies Popo
mit Pflaster
auf zerschundene Bubenknie
mit der Hand auf dem sandigen Struwwelkopf
von Schluchzen geschüttelt
mit Wadenwickeln
auf fieberheiße Haut
ich preise dich
mit meinen zwei Händen
voll Dreck und Abwasch und Windelkot
und Tränen und Trost
und Notwendigkeit
deiner Welt
Tief bewegt,
- Walter Kerlinger
- Treuer Besucher
- Beiträge: 234
- Registriert: Mo 3. Jan 2011, 19:22
Re: Leseempfehlung: Vergessene Haushaltstechniken.
Werter Herr Aden,
vielen Dank für den Hinweis. Ich bestelle ungerne im Zwischennetz und werde es wohl zunächst beim Buchhändler meines Vertrauens versuchen.
Werter Herr von Schnabel,
diese Formulierung kommt fast einem Oxymoron nahe, aber wir dürfen natürlich nicht vergessen, dass es noch redliche und töfte Ausnahmen gibt. Frau Rieht und Frau Stückler fallen mir hier spontan ein, aber auch die ein oder andere treusorgende Mutter und Hausfrau aus meiner Gemeinde!
Um diesen edlen Beruf an sich, ist es aber leider dennoch denkbar schlecht bestellt! Der Zeitgeist der letzten 50 Jahre ist ein teuflischer, ich denke da sind wir uns einig.
Ihr Gedicht ist wahrhaft schön und bewegend.
Einen gesegneten Morgen wünschend,
W. Kerlinger
vielen Dank für den Hinweis. Ich bestelle ungerne im Zwischennetz und werde es wohl zunächst beim Buchhändler meines Vertrauens versuchen.
Werter Herr von Schnabel,
diese Formulierung kommt fast einem Oxymoron nahe, aber wir dürfen natürlich nicht vergessen, dass es noch redliche und töfte Ausnahmen gibt. Frau Rieht und Frau Stückler fallen mir hier spontan ein, aber auch die ein oder andere treusorgende Mutter und Hausfrau aus meiner Gemeinde!
Um diesen edlen Beruf an sich, ist es aber leider dennoch denkbar schlecht bestellt! Der Zeitgeist der letzten 50 Jahre ist ein teuflischer, ich denke da sind wir uns einig.
Ihr Gedicht ist wahrhaft schön und bewegend.
Einen gesegneten Morgen wünschend,
W. Kerlinger
Der Mauern alter Graus, dies unbebaute Land/
Ist schön und fruchtbar mir, der eigentlich erkannt/
dass alles, ohn' ein Geist, den Gott selbst hält, muss wanken.
Ist schön und fruchtbar mir, der eigentlich erkannt/
dass alles, ohn' ein Geist, den Gott selbst hält, muss wanken.
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- Treuer Besucher
- Beiträge: 155
- Registriert: Sa 20. Mär 2010, 11:31
Re: Leseempfehlung: Vergessene Haushaltstechniken.
Tun Sie das ruhig. Ich Anbetracht der Tatsache, dass dieses Buch im Zwischennetz noch so zahlreich vorhanden ist, sollten Sie auch beim Buchhändler Ihrer Wahl glück haben. Zumindest, sollte er in der Lage sein es für Sie zu bestellen.Werter Herr Aden,
vielen Dank für den Hinweis. Ich bestelle ungerne im Zwischennetz und werde es wohl zunächst beim Buchhändler meines Vertrauens versuchen.
MfG,
Johann Aden
"Das Kreuz allein wär' nicht so schwer, Wenn nur das böse Weib nicht wär!"