Ergebnis der Knabbubenstreife

[Der Einsiedler]

Werte Plaudergemeinde,
hier möchte ich Ihnen einmal die Aufnahmen meiner heutigen Knabbubenstreife präsentieren. Das erschreckende daran ist, das ich Ihnen die schlimmsten Bilder vorenthalte, da ich den Anblick selbst kaum zu ertragen vermag.
Aber sehen Sie selbst:

[Franz-Joseph von Schnabel]

Sehr geehrter Herr Einsiedler,
Sie sind wahrhaft ein Heiliger, daß sie solche Anblicke ertragen können. Ihre Lichtbildaufnahmen sind mehr als erschütternd. All dieses sinnlose Elend. Statt sich zu freuen, daß sie nicht im Lande der Heiden leben, und hungern müssen, verprassen diese Sünder das Erbe ihrer Väter und geben sich der Trunk- oder gar verderbteren Süchten hin. Mir tun vor allem die Eltern leid, die dafür im ewigen Feuer büßen müssen.

Lasset uns beten!

[Walter Kerlinger]

Das Leid der Welt, des Sodoms & Gomorrhas, in welchem wir vegetieren müssen, es zeigt sich in den Lichtbildern, welche der hochredliche Herr Mörz, hier für uns aufnahm (und welche für den redlichen Christenmenschen kaum zu ertragen sind). Es ist nur ein kleines Ausschnitt aus dem gigantischen Sündenpfuhl heidnischer und satanischer Umtriebe und nur ein weiterer Beleg dafür, dass das Ende nahe ist. Dies ist das biblische Babylon, die große Hure, meine Damen und Herren! Ich freue mich auf den Tag, an welchem diese verkommenen Subjekte in das Höllenfeuer gestoßen werden und wir - die redliche Anschnurgemeinde - glorreich ins Himmelreich aufziehen.

Herr Mörz - fürwahr - Sie sind ein unerschrockener Kämpfer für unsere Sache!

Die Knabbuben hassend,

W. Kerlinger

[Der Einsiedler]

Werte Herren,
selbstverständlich habe ich die Unholde noch ausgiebig Bekanntschaft mit meinem mitgeführten Rohrstock machen lassen.

Der Einsiedler

[Herr R]

Ich bin über diese Bilder schockiert! Ich frage mich, wie ein großteil einer Generation so verkommen konnte!

Fremdschämend,
Herr R

[Franz-Joseph von Schnabel]

Sehr geehrter Herr R,
Großteil schreibt man, wie es das Wort schon erahnen läßt, groß.
Zum anderen möchte ich mich aufs Schärfste diesem Vorwurf entgegentreten. Unsere Pfadfinder und Ministranten im Dorf sind alle wohlerzogen und werden zu redlichen, aufrichtigen Christen reifen.
Der hier gezeigte Abschaum repräsentiert nur eine Minderheit, die vor allem in sündigen Großstädten zu finden ist. Bei uns wurden derartige Individuen alle rechtzeitig aus dem Dorfe geprügelt.

Hinweisend,

[Herr R]

Sehr geehrter Herr von Schnabel,
ich entschuldige mich für diesen Rechtschreibfehler, doch Menschen machen Fehler, nur der Herr ist unfehlbar!
Auch habe ich geschrieben, daß ein Großteil aller Jugendlichen verkommen seien, daß dabei z.B. Pfadfinder oder Ministranten eine löbliche Ausnahme sind, ist damit gemeint!
Ich hoffe, dadurch konnten Unklarheiten beseitigt werden!

Grüßend,
Herr R