Stimmt es, was mein Vater über die Evangelischen sagt?

[Gregor Wutburg]

Sehr geehrte Herren,

neulich sprach mein Vater über die evangelischen Christen und schimpfte sehr arg über sie. Dabei sagte er einige Dinge, die ich noch nie zuvor gehört habe.

Er sagte, dass evangelische Christen nicht lachen würden, weil sie humorlos sind.

Er sagte, dass Luther der Schlimmste von allen war, weil er mit dem Protestantismus angefangen hat.
Er nennt Luther ein Wittenberger Rumpelstilzchen, das mit modernen Medien seine Lügen verbreitet hat.

Die reformierten Christen sind nicht besser als die Lutheraner. Deren Begründer soll angeblich verbrannt worden sein für das, was der tat.


Jetzt möchte ich wissen, was Sie davon halten. Stimmen diese Aussagen alle?

Gregor Wutburg

[Martin Berger]

Herr Wutburg,

grundsätzlich ist Ihrem Vater zuzustimmen. Allerdings ist die Arche Internetz eine interkonfessionelle Brettgemeinde, also sind hier alle Christen willkommen. Wenngleich es freilich besser wäre, wenn alle Christen Katholiken wären, verbindet uns Christen der Glaube an unseren HERRn. Per Definition ist jeder, der Jesus Christus als seinen Erlöser annimmt, ein Christ. Die falsche Konfession ist das geringere Übel. Viel schlimmer und fataler wäre die falsche Religion.

Das Verbindende vor das Trennende stellend,
Martin Berger

[Walter Gruber senior]

Werter Herr Wutburg,

ja, das sind durchaus vernünftige Ansichten. Eben deshalb müssen wir das Gespräch mit den genannten Gemeinschaften suchen, damit ihre Mitglieder Aussicht haben, in den Schoß der katholischen Kirche zurückzukehren.

Im Geiste der Ökumene stets bereit zum Dialog
Gruber sen.

[Franz-Joseph von Schnabel]

Werter Herr Gruber,

hier ist das Engagement der Zeugen Jehovas zu loben, wenn es sich bei jenen auch um bedauernswerte Kandidaten für den Schwefelsee handelt.

Glücklicherweise gibt es in unserem Dorfe nur redliche Katholiken. Der letzte Protestant verließ die Gemeinde, nachdem sein Hof unerwartet zu Allerheiligen abbrannte.

Das Nachbardorf mit dem Rohrstock besuchend,
Schnabel

[Walter Gruber senior]

Geschätzter Herr von Schnabel,

da hielt offenbar der HERR selbst seine schützende Hand über alle Katholiken.
Leider muss ich vermelden, dass es in unserer Gegend eine ganze Reihe von Nichtkatholiken gibt, die beispielsweise Protestanten, Zeugen Jehovas, Muslime, Alkoholiker oder Kommunisten sind. Es macht dies ungefähr ein Prozent der Bevölkerung aus.

In unserer Landeshauptstadt Innsbruck haben diese Leute sogar mehrere Kirchen:
https://www.tt.com/artikel/15732063/die ... angekommen

Selbst lieber in eine richtige Kirche gehend
Walter Gruber